Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Relevanz des Themas
1.2 Ziel und Struktur dieser Arbeit
2 Grundlagen
2.1 Multi-Channel-Vertrieb
2.2 Internet und Dienste
3 Chancen des Vertriebskanal Internet
3.1 Erhöhung der Marktabdeckung
3.2 Gezieltes Marketing durch gewonnene Kundendaten
4 Risiken des Vertriebskanal Internet
4.1 Entstehende Kannibalisierungseffekte
4.2 Implementierung des Online-Vertriebs
5 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Relevanz des Themas
Thomas Lipke, der Geschäftsführer des Outdoor-Ausrüsters Globetrotter[1] bezeichnet die Möglichkeiten des Internets als „enormen Hebel für das Stationärgeschäft“[2], zeitgleich fürchten jedoch immer mehr Händler die wachsenden Anteile des Onlinehandels.[3] Hieraus entsteht die Frage, warum das Internet von einigen Unternehmen als positive Chance oder gar enormer Hebel, von anderen hingegen als geschäftsgefährdendes Risiko betrachtet wird. Wie können Unternehmen durch einen gezielten Multi-Channel-Vertrieb die Chancen des Vertriebskanals Internet positiv nutzen und welche möglichen Risiken entstehen durch die Nutzung? Diese Fragestellung ist aufgrund des zunehmenden Anteils des Online-Handels von großer Relevanz und soll im Rahmen dieser Arbeit betrachtet werden.
1.2 Ziel und Struktur dieser Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, die Chancen und Risiken des Multi-Channel-Vertriebs im Bezug zum Vertriebskanal Internet zu erläutern und zu bewerten. Hierzu erfolgt zunächst eine Begriffsklärung. Im Folgenden werden dann die Chancen und Risiken näher betrachtet und abschließend bewertet. Durch diese Arbeit soll ein grundlegender Überblick über die genannte Thematik und die jeweiligen Chancen und Risiken vermittelt werden.
In Kapitel 2 werden vorab die Grundlagen zum Verständnis dieser Arbeit erläutert. Das Kapitel 3 fokussiert die Chancen des Vertriebskanal Internet und stellt mögliche positive Effekte für die handelnden Unternehmen dar. In Kapitel 4 werden die entstehenden Risiken näher betrachtet. Das Kapitel 5 beendet diese Arbeit und lässt Raum für ein Fazit.
2 Grundlagen
Zur Gewährleistung eines einheitlichen Verständnisses werden zunächst die Begrifflichkeiten des Multi-Channel-Vertriebs und des Internets sowie der dadurch nutzbaren Dienste erläutert.
2.1 Multi-Channel-Vertrieb
Zur Erläuterung des Multi-Channel-Vertriebs ist zunächst eine Klärung des Begriffs „Absatzkanal“ bzw. „Vertriebskanal“ (engl. „Channel“) sinnvoll. Ein Absatzkanal bzw. Vertriebskanal umfasst „die Gesamtheit aller ineinandergreifender Organisationen, die am Prozess beteiligt sind, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Verwendung oder zum Verbrauch verfügbar zu machen.“[4] Ein Vertriebskanal stellt also einen einzelnen, gesonderten Kanal dar, welchen die Güter von der Herstellung bis hin zur Verwendung beim Konsumenten durchlaufen. Ein Vertriebskanal besteht demnach dann, wenn z. B. ein Modehaus seine Kleidung im stationären Einzelhandel zum Kauf anbietet.
Damit nun aber vom Multi-Channel-Vertrieb gesprochen werden kann, ist es notwendig, dass ein Unternehmen seine Produkte oder Dienstleistungen auf mindestens zwei Absatzkanälen parallel zum Kauf bereitstellt. Die traditionellen Mehrkanalsysteme haben hierbei nicht auf einen einzelnen bestimmten Vertriebskanal fokussiert, sondern ließen eine freie Wahl bei der Selektion der Kanäle. Heute wird der Begriff „Multi-Channel-Vertrieb“ teilweise jedoch dahin gehend eingegrenzt, dass ein Vertriebskanal den stationären Handel und ein weiterer den Internet-Handel repräsentiert.[5] Diese Meinung ist in der Fachliteratur jedoch nicht unumstritten, sodass auch dann von einem Multi-Channel-Vertrieb gesprochen werden kann, wenn zwei klassische Vertriebskanäle parallel existieren.[6]
Unabhängig vom Kanal muss die Bereitstellung der Produkte oder Dienstleistungen im jeweiligen Vertriebskanal so erfolgen, dass ein rechtlich bindender Kaufvertrag zustande kommen kann. Sehr bekannte Unternehmen, die Ihre Produkte und Dienstleistungen per Multi-Channel-Vertrieb auf unterschiedlichen Kanälen anbieten sind z. B. Tchibo GmbH und Douglas GmbH. Bei beiden Unternehmen wurde der stationäre Handel um den Vertriebskanal des Internets erweitert. Eine reine Informations-bereitstellung im Internet, wie sie z. B. beim Modehaus SinnLeffers GmbH erfolgt, stellt noch keinen Multi-Channel-Vertrieb dar.[7] Im Rahmen dieser Arbeit wird, unabhängig von den differierenden Definitionen, der Multi-Channel-Vertrieb mit dem zusätzlichen Vertriebskanal Internet betrachtet.
2.2 Internet und Dienste
Da das Internet und die dadurch nutzbaren Dienste beim Multi-Channel-Vertrieb eine immer größere Bedeutung gewinnen, ist eine kurze Erläuterung trotz der großen Begriffsverbreitung zweckmäßig.
Das Internet wird als „weltumspannendes, heterogenes Computernetzwerk“[8]
bezeichnet, welches über diverse dezentral organisierte Einzelnetzwerke ein globales Netzwerk bildet. Das Internet beschreibt also einen physikalischen Zusammenschluss und keine expliziten Dienste.
Durch die Einführung des Dienstes World Wide Web (auch kurz Web oder WWW) erlangte das Internet 1989 seinen Durchbruch.[9] Dieser Dienst ermöglicht es den Benutzern diverse Dienste unter einer Oberfläche, dem Browser, zu nutzen. Weitere Dienste, die das Internet heute prägen, sind z. B. E-Mail, Dateiübertragungen (FTP) oder Online-Chats und Internet-Telefonie. Für den Multi-Channel-Vertrieb sind insbesondere die Web-Dienste von Bedeutung da hierüber z. B. die Online-Shops aufgerufen werden können. Das Internet stellt demnach also die physikalisch notwendige Grundlage für die erfolgreiche Nutzung der unterschiedlichen Dienste dar.
[...]
[1] https://www.globetrotter.de/
[2] Haufe Online Redaktion 2012
[3] Vgl. Dierig 2013
[4] Kotler und Bliemel op. 2006, S. 1074
[5] Vgl. Heinemann 2010a, S. 18–19
[6] Vgl. Schröder 2005, S. 3
[7] Vgl. A.a.O.
[8] Vgl. Siepermann o. D., o. S.
[9] Vgl. A.a.O.