Überall begegnen sie uns, die „neuen“ Mädchen, die „starken“ Mädchen und die
„modernen“ Mädchen. Sie sind ständig präsent. In Filmen, Serien, Musik-Videos und
in Magazinen erscheinen sie als das freche, selbstbewusste, sexy und betont
feminine Mädchen, welches unabhängig und selbstbewusst ist. Aber welche
Mädchenbilder werden in den Medien wirklich konstruiert und was genau bieten sie
den adoleszenten Mädchen für ihre Sozialisation an? Was steckt hinter der Fassade
von „neuer“ Weiblichkeit und Unabhängigkeit?
Um diese Frage zu beantworten, habe ich für diese Hausarbeit die Betrachtung eines
Mediums gewählt, das zwar für Mädchen leicht zugänglich, aber nicht zwingend in
den Alltag eingebaut ist, welche die Mädchen also bewusst für sich auswählen. Die
Mädchenzeitschriften. In der BRD beschränkt sich die Forschung zu Printmedien, die
speziell für Mädchen konzipiert sind, hauptsächlich auf die Analyse von
Mädchenbüchern.
Deshalb werde ich in dieser Hausarbeit drei verschiedene Mädchenzeitschriften
(jeweils drei Ausgaben der „Chica“, „Mädchen“ und „Young Miss“) für die Zielgruppe
Mädchen im Alter von durchschnittlich 14-20 Jahren, unter den Aspekten des
dargestellten Mädchenbildes, der Sexualität und der Präsenz bzw. Absenz von
Feminismus und Emanzipation analysieren.
Um dem Thema auf den Grund zu gehen, muss ich als Erstes den Zeitraum
Adoleszez eingrenzen und im Anschluss die Facetten weiblicher Sozialisation
beleuchten. Zunächst gehe ich hierbei auf die Zweigeschlechtlichkeit im Kontext der
geschlechtsspezifischen Sozialisationstheorien ein. Dann stelle ich kurz den Stand
der Forschung zur Sozialisation im Kindesalter - der Primärsozialisation - dar, denn
diese dient als Basis für die Entwicklung in der Adoleszenz. Etwas ausführlicher
werde ich dann die Sekundärsozialisation betrachten und im nächsten Schritt die
Bedeutung der Freundschaften/Peers für adoleszente Mädchen erläutern.
Mit der erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlage gehe ich über zum empirischen
Teil der Arbeit, zur Analyse der Mädchenzeitschriften.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschlechtsspezifische Sozialisation
- 2.1. Adoleszenz und Identität
- 2.2. Zweigeschlechtlichkeit
- 2.3. Primär Sozialisation
- 2.4. Sekundär Sozialisation
- 3. Freundschaften / Peers
- 4. Sozialisation durch Mädchenzeitschriften
- 4.1. Methodisches Vorgehen und Ergebnisse der Formanalyse
- 4.2. Auswertung und Interpretation
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Mädchenzeitschriften auf die Sozialisation adoleszenter Mädchen. Ziel ist es, die in den Medien konstruierten Mädchenbilder zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung und das Selbstverständnis junger Frauen zu beleuchten.
- Geschlechtsspezifische Sozialisation und ihre Auswirkungen auf die Identitätsfindung adoleszenter Mädchen
- Die Rolle von Medien, insbesondere Mädchenzeitschriften, in der Sozialisation
- Analyse der in Mädchenzeitschriften dargestellten Mädchenbilder hinsichtlich Sexualität, Feminismus und Emanzipation
- Der Einfluss von Peergroups auf die Entwicklung adoleszenter Mädchen
- Die Konstruktion von Weiblichkeit in den Medien und ihre Relevanz für die Selbstfindung junger Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Mädchenzeitschriften auf die Sozialisation adoleszenter Mädchen. Es wird die begrenzte Forschung zu diesem Thema im Kontext von Printmedien für Mädchen in der BRD erwähnt und die Auswahl von drei Zeitschriften ("Chica", "Mädchen", "Young Miss") für die Analyse begründet. Die methodische Vorgehensweise wird kurz angerissen, wobei die Notwendigkeit der Einordnung der Adoleszenz und der weiblichen Sozialisation im weiteren Verlauf der Arbeit hervorgehoben wird.
2. Geschlechtsspezifische Sozialisation: Dieses Kapitel beleuchtet soziologische Theorien zur geschlechtsspezifischen Sozialisation. Es werden die Ansätze von Chodorow, Dinnerstein und Gilligan diskutiert, die den Ablösungsprozess von der Mutter als entscheidend für die Geschlechtsidentitätsentwicklung hervorheben. Die Theorie des symbolischen Systems der Zweigeschlechtlichkeit von Hagemann-White wird vorgestellt, welche die kulturelle Zuordnung zu männlichen oder weiblichen Geschlechtsrollen betont und die daraus resultierende Identitätsentwicklung erklärt. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der gesellschaftlichen Einflüsse auf die Entwicklung der Geschlechtsidentität von Mädchen.
2.1. Zweigeschlechtlichkeit: Dieses Unterkapitel vertieft die Thematik der Zweigeschlechtlichkeit, indem es die gesellschaftliche Kategorisierung von Menschen in männlich und weiblich beschreibt und die damit verbundenen Erwartungen an die Geschlechtsidentität beleuchtet. Es werden die Konsequenzen dieser sozialen Konstruktion auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im beruflichen Kontext, diskutiert, wobei die "doppelte Negation" der weiblichen Identität nach Hagemann-White erläutert wird. Der Abschnitt stellt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dar, in denen die Sozialisation der Mädchen stattfindet.
4. Sozialisation durch Mädchenzeitschriften: Dieses Kapitel stellt den empirischen Teil der Arbeit dar. Es beschreibt die Analyse von drei verschiedenen Mädchenzeitschriften ("Chica", "Mädchen", "Young Miss") hinsichtlich der dargestellten Mädchenbilder, Sexualität, Feminismus und Emanzipation. Die Methoden der Formanalyse und die Auswertung der Ergebnisse werden skizziert, ohne jedoch auf Details der konkreten Ergebnisse einzugehen. Das Kapitel fokussiert auf die Verbindung zwischen den theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel und der empirischen Untersuchung der Mädchenzeitschriften.
Schlüsselwörter
Adoleszente Mädchen, Sozialisation, Mädchenzeitschriften, Geschlechtsidentität, Zweigeschlechtlichkeit, Medienwirkung, Weiblichkeit, Feminismus, Emanzipation, Peergroup, Identitätsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Einfluss von Mädchenzeitschriften auf die Sozialisation adoleszenter Mädchen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss von Mädchenzeitschriften auf die Sozialisation adoleszenter Mädchen. Sie analysiert die in den Medien konstruierten Mädchenbilder und deren Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung und das Selbstverständnis junger Frauen.
Welche Zeitschriften wurden untersucht?
Die Arbeit analysiert drei verschiedene Mädchenzeitschriften: "Chica", "Mädchen" und "Young Miss".
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie beeinflussen Mädchenzeitschriften die Sozialisation adoleszenter Mädchen? Weitere Fragen betreffen die in den Zeitschriften dargestellten Mädchenbilder hinsichtlich Sexualität, Feminismus und Emanzipation, sowie die Rolle von Peergroups und die Konstruktion von Weiblichkeit in den Medien.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf soziologische Theorien zur geschlechtsspezifischen Sozialisation, insbesondere die Ansätze von Chodorow, Dinnerstein und Gilligan. Die Theorie des symbolischen Systems der Zweigeschlechtlichkeit von Hagemann-White spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Theorien helfen, die gesellschaftlichen Einflüsse auf die Entwicklung der Geschlechtsidentität von Mädchen zu verstehen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur geschlechtsspezifischen Sozialisation (inklusive Unterkapitel zu Adoleszenz, Zweigeschlechtlichkeit und Sozialisationsprozessen), ein Kapitel zu Freundschaften/Peers, ein Kapitel zur Analyse der Mädchenzeitschriften (mit Formanalyse und Interpretation) und ein Fazit.
Welche Methode wurde zur Analyse der Zeitschriften verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Formanalyse der Mädchenzeitschriften, um die dargestellten Mädchenbilder, die Aspekte von Sexualität, Feminismus und Emanzipation zu untersuchen. Die konkreten Ergebnisse der Formanalyse werden jedoch nur skizziert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Adoleszente Mädchen, Sozialisation, Mädchenzeitschriften, Geschlechtsidentität, Zweigeschlechtlichkeit, Medienwirkung, Weiblichkeit, Feminismus, Emanzipation, Peergroup, Identitätsentwicklung.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen für die Einleitung, das Kapitel zur geschlechtsspezifischen Sozialisation und das Kapitel zur Analyse der Mädchenzeitschriften. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über die jeweiligen Inhalte und Argumentationslinien.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, den Einfluss von Mädchenzeitschriften auf die Sozialisation adoleszenter Mädchen zu untersuchen und die in den Medien konstruierten Mädchenbilder und deren Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung und das Selbstverständnis junger Frauen zu beleuchten.
Wo liegt der Fokus der Analyse der Mädchenzeitschriften?
Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen den theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel und der empirischen Untersuchung der Mädchenzeitschriften, hinsichtlich der dargestellten Mädchenbilder, Sexualität, Feminismus und Emanzipation.
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- Tina Steffenmunsberg (Author), 2004, Medialer Einfluss auf adoleszente Mädchen in der heutigen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23243