Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 bietet eine Vielzahl von lohnenden geschichtswissenschaftlichen Herangehensweisen und Fragestellungen. Seine historisch wohl tiefstgreifende Konsequenz dürfte die Gründung des Deutschen Kaiserreichs sein. Doch auch auf anderen Gebieten als dem Politischen stellte er eine gewisse Zäsur dar. So zeigt der Preußisch-Österrreichische Krieg von 1866 im Vergleich zur Ära der Napoleonischen Kriege zwar bereits einen erheblichen Wandel der Kriegsführung, aber erst 1870/71 findet eine Entwicklungsphase auch in Europa ihren Abschluss, deren Ende auf dem nordamerikanischen Kontinent bereits mit dem Sezessionskrieg 1861-65 erreicht war. Diese Arbeit ist der Frage nach der Modernisierung des Krieges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Allgemeinen und im Besonderen der, inwieweit bzw. in welchem Umfang der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 einen Markstein dieser Modernisierung darstellt, gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Das Entstehen einer Rüstungsindustrie in den mitteleuropäischen Staaten
- 2. Der Wandel der Kriegsführung
- 3. Die Gesellschaft und die neue Kriegsführung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Modernisierung des Krieges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere im Kontext des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Sie beleuchtet den Einfluss der wirtschaftlichen Entwicklung und der industriellen Revolution auf den Wandel der Kriegsführung.
- Das Entstehen einer Rüstungsindustrie in Mitteleuropa
- Der Wandel der Kriegsführungstechniken und -taktiken
- Die Auswirkungen der Modernisierung des Krieges auf die Gesellschaft
- Der Deutsch-Französische Krieg als Markstein der Modernisierung
- Die Entwicklung vom „Kabinettskrieg“ zum „Volkskrieg“
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Modernisierung des Krieges im 19. Jahrhundert ein und benennt den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 als zentralen Fallbeispiel. Sie skizziert die Forschungsfrage nach dem Stellenwert dieses Krieges für die Entwicklung der modernen Kriegsführung und kündigt die methodische Vorgehensweise an, die sich auf die Analyse der Rüstungsindustrie, des Wandels der Kriegsführung und der gesellschaftlichen Auswirkungen konzentriert.
1. Das Entstehen einer Rüstungsindustrie in den mitteleuropäischen Staaten: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung einer Rüstungsindustrie in Mitteleuropa als Folge der industriellen Revolution. Es analysiert die technologischen Fortschritte wie die Entwicklung des Stahls als Massenwerkstoff und die zunehmende Verwendung von Werkzeugmaschinen, die eine Massenproduktion von Waffen ermöglichten. Die Kapitel beschreibt auch den Wandel der Produktionsverfahren, die Bedeutung neuer Verkehrsmittel, Kapitalansammlungen und den verstärkten Austausch von Wissen durch Schrifttum und Industrieausstellungen für die Entwicklung der Rüstungsindustrie. Der Aufstieg von Alfred Krupp und die Bedeutung des Zündnadelgewehrs von Dreyse werden als zentrale Beispiele hervorgehoben, die den Wandel in der Waffentechnologie und -produktion verdeutlichen. Die zunehmende Leistungsfähigkeit des modernen Großbetriebs im Bereich der Rüstungsindustrie wird im Kontext der wirtschaftlichen Möglichkeiten und des Profits erläutert.
Schlüsselwörter
Modernisierung des Krieges, Deutsch-Französischer Krieg 1870/71, Rüstungsindustrie, industrielle Revolution, Waffentechnologie, Kriegsführung, „Kabinettskrieg“, „Volkskrieg“, Preußen, Alfred Krupp, Zündnadelgewehr, nationaler Krieg, wirtschaftliche Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen zum Text über die Modernisierung des Krieges im 19. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text befasst sich mit der Modernisierung des Krieges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere im Kontext des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Er untersucht den Einfluss der wirtschaftlichen Entwicklung und der industriellen Revolution auf den Wandel der Kriegsführung und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind das Entstehen einer Rüstungsindustrie in Mitteleuropa, der Wandel der Kriegsführungstechniken und -taktiken, die Auswirkungen der Modernisierung des Krieges auf die Gesellschaft, der Deutsch-Französische Krieg als Markstein der Modernisierung und die Entwicklung vom „Kabinettskrieg“ zum „Volkskrieg“.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Das Entstehen einer Rüstungsindustrie in den mitteleuropäischen Staaten, Der Wandel der Kriegsführung, Die Gesellschaft und die neue Kriegsführung und Fazit. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise. Kapitel 1 befasst sich mit dem Entstehen der Rüstungsindustrie. Die weiteren Kapitel behandeln den Wandel der Kriegsführung und deren gesellschaftliche Auswirkungen.
Wie wird die Entstehung der Rüstungsindustrie beschrieben?
Die Entstehung der Rüstungsindustrie wird als Folge der industriellen Revolution dargestellt. Der Text beschreibt technologische Fortschritte (Stahl als Massenwerkstoff, Werkzeugmaschinen), den Wandel der Produktionsverfahren, die Bedeutung neuer Verkehrsmittel und Kapitalansammlungen sowie den Wissensaustausch. Der Aufstieg von Alfred Krupp und das Zündnadelgewehr von Dreyse werden als zentrale Beispiele für den Wandel in der Waffentechnologie und -produktion hervorgehoben.
Welche Rolle spielt der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71?
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 dient als zentrales Fallbeispiel für die Modernisierung des Krieges. Der Text untersucht, welchen Stellenwert dieser Krieg für die Entwicklung der modernen Kriegsführung hatte.
Welche Schlüsselwörter kennzeichnen den Text?
Schlüsselwörter sind: Modernisierung des Krieges, Deutsch-Französischer Krieg 1870/71, Rüstungsindustrie, industrielle Revolution, Waffentechnologie, Kriegsführung, „Kabinettskrieg“, „Volkskrieg“, Preußen, Alfred Krupp, Zündnadelgewehr, nationaler Krieg und wirtschaftliche Entwicklung.
Welche methodische Vorgehensweise wird im Text angewendet?
Der Text konzentriert sich auf die Analyse der Rüstungsindustrie, des Wandels der Kriegsführung und der gesellschaftlichen Auswirkungen der Modernisierung des Krieges. Die genaue methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung näher erläutert.
Was ist das Fazit des Textes?
Das Fazit des Textes (Kapitel 4) wird im vorliegenden Auszug nicht explizit genannt, jedoch wird in der Einleitung die Forschungsfrage nach dem Stellenwert des Deutsch-Französischen Krieges für die Entwicklung der modernen Kriegsführung genannt. Das Fazit wird daher voraussichtlich die Ergebnisse der Analyse der Rüstungsindustrie, des Wandels der Kriegsführung und der gesellschaftlichen Auswirkungen zusammenfassen und die Forschungsfrage beantworten.
- Citation du texte
- Georg Hermann (Auteur), 2010, Die Modernisierung des Krieges in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am Beispiel des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232589