Extrait
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definitionen
2.1 Drogenabhängigkeit
2.2 Drogenarten
2.3 Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung
2.4 Trauma.
2.5 Tanztherapie
2.6 Theaterarbeit in sozialen Feldern
3 Stationäre Rehabilitation als Substitutionstherapie
4 Zielfragestellung
5 Zielformulierung
6 Praktische Erfahrungen im Umgang mit Suchtpatienten
6.1 Thematik
6.2 Methodik
6.3 Bewegungsübungen
6.4 Interaktionsspiele
7 Identitätsfindung durch Tanz
8 Reflexion/Schwierigkeiten
9 Ergebnisse
10 Interpretation
11 Fazit
12 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Bei dem Begriff ‚tanzen‘ denken viele Menschen an den Besuch einer Diskothek. Dabei gilt der Tanz als eine der ersten und ältesten Formen menschlichen Ausdrucksstrebens überhaupt. Der Tanz umfasst für die Naturvölker das ganze Leben und spielt eine integrale Rolle im sozialen und religiösen Leben. Es gibt kein Ereignis, bei dem nicht getanzt wird: Dies ist abhängig vom kulturellen Hintergrund, sei es z. B. bei der Geburt, Tod, Hochzeit u. a. (vgl. Willke, Elke, 2007, S. 72 – 73). Ein Aspekt meiner Hausarbeit in der Suchthilfe ist neben dem Tanz das Theaterspiel. Dies fördert die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit und setzt sich mit dem Selbst der Spieler auseinander. Den Anfang bilden die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, um daraus ressourcenorientiert etwas wachsen zu lassen. Viele Menschen sind in der Kontaktvermeidung geübter als in der Kontaktaufnahme oder im Aufrechterhalten befriedigender Beziehungen (vgl. Hoffmann, B./Martini, H./Martini, U./Rebel G./Wickel, H. H./Wilhelm,E., 2004, S. 189). Die Möglichkeit eines guten Kontaktes ist dann gegeben, wenn die latenten Bedürfnisse im Hintergrund nicht dauerhaft und zu rigoros immer weiter im Hintergrund belassen werden, obwohl sie sich immer massiver als Figur breit machen, aber keine Chance bekommen, zugelassen zu werden (vgl. Hoffmann, B./Martini, H./Martini, U./Rebel G./Wickel, H. H./Wilhelm,E., 2004, S. 65). Tanzen drückt aus, was sich nicht in Worte fassen lässt. Ziel der Hausarbeit ist die zentrale Fragestellung, ob Gestaltungstherapie als Hilfe zur Selbsthilfe dient. Dazu werde ich meine praktischen Erfahrungen in der Arbeit mit Suchtpatienten der Fachklinik Release in Ascheberg-Herbern erläutern.
2 Definitionen
2.1 Drogenabhängigkeit
Als Drogenabhängigkeit wird ein Zustand bezeichnet, der sich aus der wiederholten Einnahme einer natürlichen oder synthetischen Droge ergibt, wobei die Einnahme periodisch oder kontinuierlich erfolgen kann. Das Wort „Sucht“ ist auf das griechische Wort „siech“ zurückzuführen. „Siech“ bedeutet „krank“, und „Sucht“ wird als Krankheit definiert, an dieser der Drogenkonsument leidet, welches aus dem Verb „süchtig“, „an etwas leiden“ hervorgeht (vgl. Binder, 2010, S. 9). Der Drogengebrauch, der zur Bewältigungsstrategie des Alltags dient, kann sich zu einem Prozess entwickeln, der alle übrigen Strategien dominiert, entwertet und verunmöglicht. Demzufolge wird der Gebrauch zum Missbrauch, der wiederum zum Problem führt und die Bewältigung von alltäglichen Lebensaufgaben unmöglich macht. Dahinter verbirgt sich ein spezielles Deutungs- und Handlungsmuster im Rahmen von Coping-Strategien. Drogen werden als Mittel benutzt, um eine unerträgliche Lebenslage zu überdecken oder den Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft zu genügen. Mit Blick auf den sozialen Kontext, sind Drogen als Suche nach Kommunikation und Nähe als soziales Phänomen zu verstehen (vgl. Reinl/Füssenhäuser/Stumpp, S. 175-176).
2.2 Drogenarten
Wenn wir den Begriff Drogen hören, assoziieren wir dies häufig mit Kriminalität oder dem Begriff „Junkie“. Im Zusammenhang mit Drogen sollten nicht nur die illegalen Substanzen, wie z. B. Opioide, Cannabinoide, Sedativa, Hypnotika, Kokain oder Halluzinogene betrachtet werden, sondern auch legale „Drogen“ wie Koffein, Nikotin, Alkohol und teilweise Medikamente Berücksichtigung finden. In beiden Fällen wird das zentrale Nervensystem beeinflusst, daher die Bezeichnung psychotrope Substanzen.
2.3 Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung
Angesichts der Komorbiditätsrate in stationären Entwöhnungsbehandlungen findet die Doppeldiagnostik Berücksichtigung bei der psychotherapeutischen Behandlung. Oft haben Patienten in der früheren Kindheit ein Trauma erlebt und werden mit der Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ aufgenommen. Die Patienten wurden mit einem Ereignis konfrontiert, bei dem die Person erlebte, beobachtete oder mit einem oder mehreren Ereignissen konfrontiert war, die tatsächlichen oder drohenden Tod oder ernsthafte Verletzung oder eine Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhalteten. Die Reaktion der Person umfasste intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen. (vgl. Liefke/Schay, 2009, S. 55). Einige Fachkliniken bieten eine integrative Traumatherapie durch den fachlich ausgebildeten Psychotherapeutischen Psychologen an.
2.4 Trauma
Trauma ist „ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt“ (Liefke/Schay, S. 51 – 52).
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- Citation du texte
- Anja Hoffmann (Auteur), 2013, Tanz- und Theaterpädagogik als Weg aus der Sucht in der stationären Rehabilitation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232655
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