Diese Arbeit spezialisiert sich auf die Wirkung des Schulsystems unter
nationalsozialistischer Herrschaft in den Jahren von 1933 bis 1945 in den
Lebenswelten von Jugendlichen im Dritten Reich, wobei folgende Leitfragen
beantwortet werden sollen: Welche Bedeutung hatte das NS- Regime für die
Schule? Wie wurde das Schulsystem durch Hitlers Machtergreifung verändert?
Worin bestanden die Ziele der nationalpolitischen Erziehung? Inwiefern wurde
die Lehrerschaft beeinflusst? Was wurde am Lehrmaterial geändert? Was
bedeutete Bildung im Nationalsozialismus? Mit welchen Mitteln haben die
Nationalsozialisten versucht, die Jugendlichen „in ihren Bann zu ziehen“ und
wie ist es ihnen tatsächlich gelungen, aus den Menschen derartige
„Kampfmaschinen“ zu formen?
Um die aufgezeigten Fakten dann nochmal genauer zu beleuchten, werde ich
auf ein von mir mit großer Begeisterung gelesenes Buch, nämlich „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth zurückgreifen. Der Roman erschien im Jahre 1937
und gehört zu der antifaschistischen Literatur. Aufgrund der Komplexität des
Buches, werde ich unweigerlich auf wichtige Aspekte des Romans verzichten
müssen. Da einige von diesen dennoch für den Gesamtzusammenhang der
Arbeit erwähnenswert sind, versuche ich an dieser Stelle zwei der
vernachlässigten Motive in aller Kürze abzuhandeln.
Zunächst werde ich auf den Inhalt des Buches grob eingehen, die Intentionen
des Autors beschreiben und auf die wichtigsten Figurengruppen eingehen.
Dabei beziehe ich mich vor allem auf die Stellung des Lehrers im NS-Regime
und die Indoktrination der schulischen Bildung in Bezug das Verhalten der
Schüler.
Danach werde ich, nachdem ich die wesentlichen Aspekte aufgezeigt habe, das
nationalsozialistische noch kurz mit dem heutigen Schulsystem vergleichen.
Letztlich werde ich alle Ergebnisse in Form eines Fazits zusammenfassen und
eine Antwort auf die oben genannten Ausgangsfragen finden.
Wie drastisch die Maßnahmen und wie verheerend die Folgen der
Indoktrination in der Schule waren, wurde mir erst im Laufe der Zeit beim
Schreiben dieser Arbeit bewusst. Ich halte es deswegen für sehr wichtig, über
dieses Thema zu schreiben, damit sich die damaligen Gegebenheiten nicht
nochmal wiederholen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation der Schule kurz vor Hitlers Machtergreifung
- Maßnahmen der NS-Schulpolitik in chronologischer Abfolge
- 1. Phase (von 1933 bis 1935)
- 2. Phase (von 1936 bis 1939)
- 3. Phase (von 1940 bis 1945)
- Rassenpolitik (Rolle der Juden)
- Ziele der NS-Erziehung
- Die Rolle von Mädchen im Nationalsozialismus
- Hitlers Bildungsverständnis
- Beweggründe für die Jugend
- Unterrichtsinhalte - Fachspezifisch
- Allgemeine Gestaltung des Unterrichtes
- Biologie
- Geschichte und Erdkunde
- Deutsch
- Religion
- Leibeserziehung (Sport)
- Mathe/ Physik/ Chemie
- Das Lesebuch als Mittel nationalpolitischer Indoktrination
- Umformung der Lehrerschaft
- Privatschulen im Nationalsozialismus
- Die NS-Eliteschulen
- Die NAPOLA
- Die Adolf-Hitler-Schulen
- Die Hitlerjugend
- 1. Teil: Analyse des Buches Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth
- Kurze Inhaltswidergabe des Buches
- Der Autor und seine Intentionen
- Hauptkapitel: Das Zeltlager
- Gegenüberstellung der wichtigsten Personen(-gruppen)
- Der Lehrer
- Die Schülerschaft
- Die Eltern
- Der Klub
- Das nationalsozialistische im Vergleich zum heutigen Schulsystem
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Schule im Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 und beleuchtet die Auswirkungen der nationalsozialistischen Herrschaft auf die Lebenswelt von Jugendlichen im Dritten Reich. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des NS-Regimes für die Schule, den Veränderungen im Schulsystem durch Hitlers Machtergreifung, den Zielen der nationalpolitischen Erziehung, den Einfluss auf die Lehrerschaft, den Veränderungen im Lehrmaterial und der Bedeutung von Bildung im Nationalsozialismus. Die Arbeit untersucht zudem die Mittel, mit denen die Nationalsozialisten versuchten, Jugendliche zu beeinflussen, und wie sie es schafften, aus ihnen "Kampfmaschinen" zu formen. Die Arbeit beleuchtet diese Themen anhand des Romans "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horváth, einem Werk der antifaschistischen Literatur, das Einblicke in die nationalsozialistische Indoktrination der Jugend gewährt.- Die Bedeutung des NS-Regimes für die Schule
- Die Veränderungen im Schulsystem durch Hitlers Machtergreifung
- Die Ziele der nationalpolitischen Erziehung
- Die Einflussnahme auf die Lehrerschaft
- Die Veränderungen im Lehrmaterial
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin für diese Arbeit und skizziert die zentralen Forschungsfragen. Sie erläutert die Bedeutung des Themas und die Relevanz der Untersuchung der nationalsozialistischen Erziehungsideale.
- Ausgangssituation der Schule kurz vor Hitlers Machtergreifung: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation des deutschen Schulsystems vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Es werden die wichtigsten Merkmale des damaligen Schulsystems dargestellt und die Herausforderungen, vor denen die Schule stand, beschrieben.
- Maßnahmen der NS-Schulpolitik in chronologischer Abfolge: Dieses Kapitel beschreibt die wichtigsten Maßnahmen der nationalsozialistischen Schulpolitik in drei Phasen: 1. Phase (1933 bis 1935), 2. Phase (1936 bis 1939) und 3. Phase (1940 bis 1945). Es beleuchtet die Veränderungen, die im Schulsystem vorgenommen wurden, die Ziele der NS-Erziehung und die Rolle der Juden in der NS-Rassenpolitik.
- Unterrichtsinhalte - Fachspezifisch: Dieses Kapitel befasst sich mit der Gestaltung des Unterrichts in verschiedenen Fächern wie Biologie, Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Religion, Leibeserziehung (Sport), Mathe/Physik/Chemie und betrachtet die Rolle des Lesebuches als Mittel nationalpolitischer Indoktrination.
- Umformung der Lehrerschaft: Dieses Kapitel beschreibt die Veränderungen, die die Lehrerschaft unter dem NS-Regime erfuhr. Es beleuchtet die Rolle der Lehrer als Träger der nationalsozialistischen Ideologie und die Auswirkungen der politischen Einflussnahme auf ihre Arbeit.
- Privatschulen im Nationalsozialismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Situation der Privatschulen im Nationalsozialismus und beleuchtet die Anpassungen, die diese an die neuen politischen Bedingungen vornehmen mussten.
- Die NS-Eliteschulen: Dieses Kapitel beschreibt die NS-Eliteschulen, insbesondere die NAPOLA und die Adolf-Hitler-Schulen. Es beleuchtet die Ziele der NS-Eliteschulen und ihre Rolle in der nationalsozialistischen Gesellschaft.
- Die Hitlerjugend: Dieses Kapitel befasst sich mit der Hitlerjugend, der nationalsozialistischen Jugendorganisation. Es beleuchtet die Ziele der Hitlerjugend, ihre Methoden der Einflussnahme auf Jugendliche und ihre Bedeutung für die NS-Ideologie.
- 1. Teil: Analyse des Buches Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth: Dieser Teil der Arbeit befasst sich mit dem Roman "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horváth und beleuchtet die wichtigsten Inhalte des Buches, die Intentionen des Autors und die wichtigsten Figuren und Figurengruppen. Es werden insbesondere die Rolle des Lehrers im NS-Regime und die Indoktrination der schulischen Bildung in Bezug auf das Verhalten der Schüler analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die folgenden Schlüsselwörter und Themenbereiche: NS-Schulpolitik, Nationalsozialismus, Bildung, Erziehung, Indoktrination, Hitlerjugend, Jugend, Schule, Lehrerschaft, Unterrichtsinhalte, "Jugend ohne Gott", Ödön von Horváth, antifaschistische Literatur, politische Einflussnahme, Rassenpolitik, Eliteschulen, Manipulation.- Quote paper
- Laura Storch (Author), 2013, Zwischen Ideologie und Sachzwang: Die nationalsozialistische Erziehungsinstanz Schule im Dienste der Manipulation und Mobilisierung der Jugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232963