In meiner Hausarbeit befasse ich mich mit Judith Butlers Werken „Das Unbehagen der Geschlechter“ („Gender trouble“), „Körper von Gewicht“ („Bodies that matter“) und „Hass spricht. Zur Politik der Pervormativen“. Judith Butler hat wie kaum eine andere Autorin in der gegenwärtigen feministischen Theorie für Furore gesorgt und ist bezüglich ihrer Geschlechtertheorie wie kaum eine andere Theoretikerin derartig umstritten. Sie wird als Begründerin der „Queer Theory“ gesehen und wird als typisch „postmoderne Autorin“ deklariert. Im Jahre 1991 erschien ihr erstes deutschsprachiges Buch „Das Unbehagen der Geschlechter“ und sorgte sowohl für Unruhe in der Frauen- und Geschlechterforschung, als auch in der politischen Philosophie sowie bei der weiblichen Leserschaft. In diesem Buch stellte Butler die These auf, dass die Geschlechtsidentität das Produkt sprachlicher, sozialer und kultureller Konstituierung sei und somit nichts durch die Natur Gegebenes. Im Jahre 1997 erschien ihr Werk „Körper von Gewicht“, worin sie ihre Ansätze vertieft und die Differenzierung von sozialem und biologischem Geschlecht, beziehungsweise „gender“ und „sex“, vornimmt und es ebenfalls als kulturell konstituiert deklariert. Sowohl die zwei vorgenannten Werke als auch das Buch „Hass spricht. Zur Politik des Pervormativen“, welches 1998 veröffentlich wurde, ließen scheinbar feststehende Genres wie Körper, Kultur und Natur ins Wanken geraten. Ebenso die zuvor unbestrittene Kategorisierung von Weiblichkeit und Männlichkeit wurde von Butler streitig gemacht. In ihrem Werk „Körper von Gewicht“ wirft sie die Frage nach den subtilen Machtmechanismen auf, die die Grundlage vorgenannter Kategorien bilden. Butler wurde nach Veröffentlichung ihres ersten Werkes im Jahre 1991 mehrfach rezipiert, unter anderem aber auch fehl interpretiert, was die Diskussionen über die Begriffe wie „gender“, „sex“, „Geschlechtsidentität“ und „Konstruktion“ zur Folge hatten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung/ Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Butlers Geschlechtertheorie
- 2.2 Konstruktion von Geschlecht
- 2.3 Zur Neuformulierung der Performativität
- 2.4 Butlers Bild vom Subjekt
- 2.5 Geschlechtsidentität und Intelligibilität des Subjekts nach Butler
- 2.6 Butlers Vorstellung von Subversion und Handlungsmacht
- 3. Zusammenfassung/ Fazit
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Judith Butlers Geschlechtertheorie und analysiert ihre Radikalität. Sie untersucht Butlers Werke "Das Unbehagen der Geschlechter", "Körper von Gewicht" und "Hass spricht. Zur Politik des Performativen". Die Arbeit zielt darauf ab, Butlers Kernaussagen zu verstehen und ihren Einfluss auf die feministische Theorie und die Debatte um Geschlechtsidentität zu beleuchten.
- Dekonstruktion des Geschlechts als kulturelles Konstrukt
- Performativität von Geschlecht als Effekt wiederholender Handlungen
- Kritik an der binären Geschlechtsordnung und der "sex/gender"-Dichotomie
- Bedeutung von Machtstrukturen in der Konstitution von Geschlecht
- Subversion und Handlungsmacht als Mittel der Veränderung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Hauptteil der Hausarbeit analysiert Judith Butlers Geschlechtertheorie. Er beleuchtet die Dekonstruktion des Geschlechts als kulturelles Konstrukt, die Performativität von Geschlecht und Butlers Kritik an der binären Geschlechtsordnung. Es werden zentrale Begriffe wie "Performativität", "Konstruktion", "Geschlechtsidentität", "Intelligiblität", "Subversion" und "Handlungsmacht" erläutert und in den Kontext von Butlers Theorie eingeordnet.
Die Analyse zeigt, wie Butler durch ihre radikalen Ansätze bestehende Machtstrukturen in Frage stellt und neue Denkmodelle für die Geschlechterverhältnisse vorschlägt.
Schlüsselwörter
Judith Butler, Geschlechtertheorie, Performativität, Konstruktion, Dekonstruktion, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Subversion, Handlungsmacht, feministische Theorie, Queer Theory, Poststrukturalismus, Machtstrukturen, Körperlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Dana Michaelis (Autor:in), 2009, Zur Radikalität der Geschlechtertheorie von Judith Butler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233483