Migrationsprozesse werden durch die gravierenden Einkommensdifferenzen zwischen weniger entwickelten Ländern, wie den Ländern der dritten Welt, und hoch entwickelten Ländern, wie Westeuropa oder den USA, ausgelöst und durch Kriege und Bürgerkriege, politische Verfolgung, ökologische Katastrophen und wirtschaftliche Not verstärkt. Die Einwohner der wirtschaftlich weniger entwickelten Länder sehen in der Migration eine Chance auf bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Einkommensdifferenzen zwischen den Ländern und Regionen stellt einen großen Anreiz für eine verstärkte Mobilität der Arbeitskräfte dar. Länder wie Deutschland steht durch das hohe Lohnniveau verbunden mit einem hohen Arbeitslosenversicherungsniveau praktisch einem unendlichen Angebot an Immigranten gegenüber.
Zugleich existiert in vielen wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern das Problem umfangreicher und dauerhafter Arbeitslosigkeit, vor allem im Bereich der ungelernten Arbeitskräfte. Aus diesem Grund lehnen beispielsweise Gewerkschaften die Zuwanderung von gering qualifizierten Arbeitskräften ab, da befürchtet wird, dass die bereits bestehende Beschäftigungsprobleme durch die Verdrängung einheimischer ungelernter Arbeiter durch Immigranten verstärkt werden. Daneben bestehen Befürchtungen bezüglich weiterer negativer ökonomischer und sozialer Folgen einer hohen Zuwanderung, z.B. die Überlastung des Sozialsystems, die Veränderung der Gesellschaftsstruktur oder sozialer Unfrieden
Diese Arbeit untersucht anhand eines wissenschaftlichen Modells Reaktionen einer Gewerkschaft auf Immigration. Weitergehend wird untersucht, welche Strategien sich für eine Regierung empfehlen, um eine optimale Zuwanderungpolitik zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Modell
- Die Produktionsfunktion
- Die Festlegung des Lohns
- Das staatliche Transfersystem
- Die Zielfunktion der Gewerkschaft
- Die Gewerkschaftsentscheidung bei verschiedenen Zielkonstellationen
- Die Reaktion der Gewerkschaft auf zusätzliche Immigration
- Die Reaktion bei unterschiedlichen Zielkonstellationen
- Die Variation der Annahmen
- Die Zuwanderungspolitik der Regierung
- Die Effekte zusätzlicher Zuwanderung auf die Volkswirtschaft
- Mögliche Strategien der Regierung
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen von Massenmigration auf die Lohnsetzung und die Arbeitslosigkeit in einem Modell mit potenziell unbegrenzter Zuwanderung. Im Zentrum steht die Rolle der Gewerkschaften in Europa, insbesondere in Deutschland, und ihr Einfluss auf den Lohn im Sektor der ungelernten Arbeitskräfte. Die Arbeit analysiert die Bedingungen, unter denen Immigration wohlfahrtssteigernd sein kann und welche Möglichkeiten für die Regierung bestehen, kontrollierte Zuwanderung als politisches Instrument zu nutzen.
- Die Auswirkungen der Massenmigration auf die Lohnsetzung und Arbeitslosigkeit
- Die Rolle der Gewerkschaften bei der Lohnsetzung im Sektor der ungelernten Arbeitskräfte
- Die Bedingungen für wohlfahrtssteigernde Immigration
- Mögliche Strategien der Regierung für die kontrollierte Zuwanderung
- Die Analyse der Auswirkungen von Massenmigration auf die Volkswirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beschreibt das Modell mit potenziell unbegrenzter Zuwanderung. Es werden die Produktionsfunktion, die Faktoren der Lohnsetzung, das staatliche Transfersystem und die Zielfunktion der Gewerkschaft erläutert. Das dritte Kapitel analysiert die Reaktion der Gewerkschaft auf zusätzliche Immigration, sowohl bei verschiedenen Zielkonstellationen als auch bei veränderten Annahmen. Im vierten Kapitel werden mögliche Strategien für die Zuwanderungspolitik der Regierung dargestellt, die darauf abzielen, das ökonomische Ergebnis der Volkswirtschaft zu beeinflussen.
Schlüsselwörter
Massenmigration, Gewerkschaftsverhalten, Lohnsetzung, Arbeitslosigkeit, Wohlfahrtswirkungen, Zuwanderungspolitik, kontrollierte Immigration, staatliche Transfersysteme.
- Quote paper
- Jens Mennigmann (Author), 2003, Zuwanderung und Gewerkschaftsverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23464