Das Phänomen Angst in der Schule ist häufig und kann sowohl bei Schülern wie auch
bei Lehrern auftreten. Die Gründe können vielfältig und Ausprägungsgrade sehr
unterschiedlich sein – von Angst vor Leistungsversagen bis zur Angst vor sozialer
Demütigung. Die Symptome des akuten emotionalen Zustands ‘Angst‘ hingegen sind,
obgleich skalar vom Schweregrad der Angst abhängig, in den physiologischen und
psychologischen Charakteristika bei all diesen Formen von Angst relativ ähnlich: Erhöhter
Blutdruck, schnellerer Herzschlag, erhöhte Schweißproduktion auf der Haut; im eigenen
Erleben das Gefühl des allmählichen Kontrollverlustes, die Beobachtung der eigenen
körperlichen Streßreaktionen, Schwierigkeiten beim klaren Denken, das Gefühl der
Bedrohung und unter Umständen sogar des Ausgeliefertseins. Beinahe unwillkürlich möchte
man nach einem solchen Angsterlebnis die jeweilige Situation meiden, oder aber, wenn das
nicht möglich ist, auf diese neuerliche Konfrontation mit der Angst vorbereitet, gewappnet
sein.
Diese Arbeit wird sich, wie schon das Referat, aber hauptsächlich mit solch
ausgeprägten Formen chronischer Angst im Zusammenhang mit der Schulsituation
beschäftigen, die als ‘Angststörungen‘ bezeichnet werden. Dabei liegen nach PETERMANN
(1998) ‘Angststörungen‘ bei Kindern und Jugendlichen vor, wenn die soziale, emotionale
und/ oder kognitive Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt wird (219-223). Laut
PETERMANN (1998) liegt die Prävalenz von Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen
allgemein bei 10 %. Er unterscheidet im weiteren verschiedene Formen der Angststörungen,
auf die ich hier nicht näher eingehen will, und stellt fest, daß häufig Komorbidität zwischen
zwei oder mehr Angststörungen zu beobachten ist. Daraus schließt er, daß Angststörungen
Risikofaktoren füreinander darstellen können, und daß es häufig Überlappungen der
verschiedenen Angststörungen geben kann (ebd., 226 ff.) – eine für den schulischen Bereich
nicht unerhebliche Feststellung, die es bei der Diagnostik durchaus zu berücksichtigen gilt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung: Angst in der Schule
- Entstehungsbedingungen
- Maßnahmen zur Prävention und Intervention
- 2. Definitionen: 'Schulangst' versus 'Schulphobie'
- 3. Entstehungsbedingungen
- 4. Schulangst in der Stresstheorie nach Lazarus
- 5. Maßnahmen zur Prävention und Intervention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schulangst und untersucht deren Entstehungsbedingungen, Definitionen sowie Maßnahmen zur Prävention und Intervention. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Facetten von Angst in der Schule, insbesondere die Unterscheidung zwischen Schulangst und Schulphobie.
- Definition und Abgrenzung von Schulangst und Schulphobie
- Entstehungsbedingungen von Schulangst, einschließlich gesellschaftlicher, familiärer und persönlicher Faktoren
- Einfluss der Stresstheorie nach Lazarus auf das Verständnis von Schulangst
- Präventions- und Interventionsmaßnahmen zur Bewältigung von Schulangst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Angst in der Schule
Dieses Kapitel führt in das Thema Angst in der Schule ein und beschreibt das Phänomen der Angst sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern. Es werden die verschiedenen Gründe für Angst in der Schule und deren Ausprägungsgrade beleuchtet, wobei auch auf die physiologischen und psychologischen Symptome von Angst eingegangen wird.
2. Definitionen: 'Schulangst' versus 'Schulphobie'
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Unterscheidung zwischen Schulangst und Schulphobie. Es werden verschiedene Definitionsansätze vorgestellt und zusammengefasst, wobei auf die Symptome, Ursachen und die idealtypische Unterscheidung beider Konzepte eingegangen wird.
3. Entstehungsbedingungen
Dieses Kapitel analysiert die Entstehungsbedingungen von Schulangst und Schulphobie und unterscheidet dabei zwischen gesellschaftlichen, familiären und persönlichkeitsbezogenen Faktoren. Es werden schulspezifische Bedingungen, familiäre Konstellationen und Persönlichkeitsmerkmale des Kindes als wichtige Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Schulangst herausgestellt.
- Citation du texte
- Michael Obenaus (Auteur), 2001, Entstehung und Prävention von Schulangst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23537