„Je n´ai jamais rien écrit qui ne se rattache de près ou de loin à la terre où je suis né. C´est à elle, et à son malheur, que vont toutes mes pensées. » 1 Diese Aussage Camus´ lässt klar erkennen, dass seine Heimat Algerien und im weiteren Sinne Nordafrika und der mediterrane Raum in seinem Werk eine große Rolle spielen. Um diesen Bezug besser verstehen zu können, sind hier kurz einige wichtige Etappen des Lebens Camus´ in Nordafrika zusammengefasst:
Camus wurde am 7. November 1913 auf einem Weingut bei Mondovi im algerischen Departement Constantine geboren und trat 1919 in die Grundschule von Belcourt, einem Stadtteil von Algier ein. Bis 1940 blieb er in der Hauptstadt, wo er Gymnasium, Philosophie- und Literaturstudium erfolgreich abschloss, der algerischen KP beitrat, später ausgeschlossen wurde, am meteorologischen Institut arbeitete und als Journalist tätig war, nach seinem Berufsverbot in Paris für den Paris-Soir schrieb, jedoch 1941 wieder nach Algerien zurückkehrte. Dort lebte er bis 1942 bei der Familie seiner zweiten Frau Francine Faure in Oran und als Tbd-Kranker einige Zeit im Zentralmassiv verbrachte. 1943 bekam er eine Stelle in Paris und besucht seine Heimat erst wieder 1956 für einen kurzen Aufenthalt, währenddessen er öffentlich in Algier für Frieden im Algerienkrieg aufrief. 1960 starb er bei einem Autounfall in Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
- Camus´ Lebensgeschichte: Etappen in Nordafrika bzw. Algerien:
- Algerien, Nordafrika und der mediterrane Kulturraum in der Literatur Camus´:
- „Une école nord-africaine » ? :
- Die Darstellung des „Maurischen“ bei Camus:
- Camus und der Algerienkrieg:
- Neue Erkenntnisse durch die Veröffentlichung von „Le premier homme“:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Bezug des Schriftstellers Albert Camus zu Nordafrika, insbesondere Algerien, und dessen Auswirkungen auf sein Werk. Sie beleuchtet Camus´ Lebensgeschichte im Kontext seiner Heimat und analysiert, wie Algerien und der mediterrane Kulturraum in seiner Literatur verarbeitet werden.
- Camus´ Lebensgeschichte in Nordafrika
- Die Rolle Algeriens und des Mittelmeerraumes in Camus´ Werk
- Die Frage nach einer „école nord-africaine“
- Die Darstellung der algerischen Bevölkerung in Camus´ Texten
- Camus´ Haltung zum Algerienkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
- Camus´ Lebensgeschichte: Etappen in Nordafrika bzw. Algerien: Dieses Kapitel beleuchtet die wichtigsten Stationen von Camus´ Leben in Algerien, von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Es wird deutlich, wie seine Heimat seine Gedanken und sein Werk prägte.
- Algerien, Nordafrika und der mediterrane Kulturraum in der Literatur Camus´: Dieses Kapitel analysiert die Einbindung Algeriens und des mediterranen Kulturraums in Camus´ literarisches Werk. Es werden verschiedene literarische Werke von Camus betrachtet, die in Algerien angesiedelt sind, und deren Bedeutung für seine literarische Produktion wird beleuchtet.
- „Une école nord-africaine » ? : Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob Camus Teil einer „école nord-africaine“ war. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven auf diese Frage beleuchtet, sowohl von Camus selbst als auch von anderen Autoren. Die Diskussion konzentriert sich auf die spezifischen Elemente von Camus´ Werk, die als „nordafrikanisch“ bezeichnet werden könnten, sowie auf die Frage, ob es überhaupt eine eindeutig definierbare „école nord-africaine“ gibt.
- Die Darstellung des „Maurischen“ bei Camus: Dieses Kapitel untersucht, wie Camus die nichtfranzösische Bevölkerung in seinem Werk darstellt. Es wird auf die Diskrepanz zwischen seiner journalistischen und seiner literarischen Arbeit hingewiesen. Die Frage, wie Camus mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Algerien umging, wird im Kontext der Kolonialisierung und des Algerienkrieges diskutiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt zentrale Themen wie den Einfluss von Nordafrika auf Albert Camus´ Werk, die Rolle des mediterranen Kulturraums in seiner Literatur, die Frage nach einer „école nord-africaine“, die Darstellung der algerischen Bevölkerung in seinen Texten und Camus´ Haltung zum Algerienkrieg. Als wichtige Schlagworte lassen sich dabei Camus´ Lebensgeschichte, seine literarischen Werke, „Le premier homme“, die Kolonialisierung Algeriens, die Algerienkriege, die „école nord-africaine“, die „Misère de la Kabylie“ und die Darstellung des „Maurischen“ in Camus´ Texten nennen.
- Citation du texte
- Birgit Hittenberger (Auteur), 2003, Camus' Nordafrikabezug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23629