Kinderkriminalität. Gibt es den von den Medien propagierten Anstieg und mit welchen theoretischen Ansätzen versucht man ihn zu erklären?


Examination Thesis, 2004

42 Pages, Grade: 2,7


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche Klärung
2.1 Kindheit
2.2 Begriffliche Abgrenzung „Kriminalität – Delinquenz“

3 Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)
3.1 Hell- und Dunkelfeld der Kriminalität
3.2 Die Bedeutung der PKS
3.3 Inhalte der PKS
3.4 Regeln der Fallerfassung

4 Kinderdelinquenz
4.1 Kinderdelinquenz in der PKS
4.2 Kinderdelinquenz in den Medien
4.3 Ist der Anteil delinquenter Kinder tatsächlich gestiegen?

5 Theorien abweichenden Verhaltens – Kriminalitätstheorien
5.1 Kriminologie
5.2 Biologische Kriminalitätstheorien
5.2.1 Zwillingsforschung und Adoptionsstudien
5.2.2 Ethologische Forschungen zur Kriminalität
5.3 Psychologischen und sozialpsychologische Kriminalitätstheorien
5.3.1 Psychodynamische Konzepte
5.3.2 Theorie der Selbstkontrolle nach Hirschi / Gottfredson
5.3.3 Lerntheoretische Ansätze
5.3.4 Aggressionstheorien
5.4 Soziologische Kriminalitätstheorien
5.4.1 Theorie der strukturell-funktionalen Bedingtheit der Kriminalität
5.4.2 Die Anomietheorie
5.4.3 Die Kulturkonfliktstheorie
5.4.4 Der ökologische Ansatz (Chicagoer Schule)
5.5 Weitere Konzepte
5.5.1 Der Etikettierungsansatz
5.5.2 Der Mehrfaktorenansatz
5.5.3 Die Differenz zwischen verfestigter und episodenhafter Delinquenz
5.6 Zwischenbilanz – Bezug zur Kindheit/Sozialpädagogik

6 Staatliche Präventions- und Reaktionsmöglichkeiten
6.1 Welche Maßnahmen werden von der Gesellschaft gefordert?
6.2 Maßnahmen der Jugendhilfe

7 Fazit

8 Literatur

1 Einleitung

„Sie klauen. Sie rauben. Sie morden. Die Zahl der Straftaten von Minderjährigen steigt an. Ursachen: Wachsende Armut, soziale Verwahrlosung und der Frust, der in Gewalt umschlägt. Eltern sind ratlos.“[1] Die Medien sprechen von einer drastischen Zunahme der Kriminalität von Kindern, beschreiben die Täter als immer jünger, immer rücksichtsloser und brutaler und auch der Fall „Mehmet“, der 2001/2002 in Deutschland für Aufsehen sorgte, ist jedem noch im Gedächtnis. Angesichts dieser Meldungen liegt die Frage nahe, ob es tatsächlich diesen, von den Medien propagierten, extremen Anstieg der Kinderkriminalität bzw. -delinquenz gibt.

Das persönliche Interesse für dieses Thema liegt einerseits in der Tatsache, dass die Kinder- und Jugendarbeit ein mögliches zukünftiges Berufsfeld darstellt und weiterhin handelt es sich bei einem Anstieg der Kinderdelinquenz um eine Problematik des Berufsalltags; auch wenn kein Anstieg zu verzeichnen ist, bleibt Kinder- und Jugenddelinquenz – ob Anstieg oder nicht – de facto ein Thema der Kinder- und Jugendhilfe. Weiter wurde durch den Besuch einer Veranstaltung zu diesem Thema im universitären Kontext, großes Interesse geweckt – hier besonders bezüglich der theoretischen Erklärungsansätze.

In dieser Arbeit soll sich mit dem Thema der Delinquenz im Kindesalter beschäftigt werden. Dabei soll besonders der Frage nachgegangen werden, ob es tatsächlich, den in den Medien propagierten, Anstieg der Kinderdelinquenz in den letzten Jahrzehnten gegeben hat und mit welchen theoretischen Erklärungsansätzen der Tatbestand der Kinderdelinquenz erklärt wird. Interessant wäre in diesem Zusammenhang zu überprüfen, welche Präventionsmöglichkeiten seitens der Gesellschaft in den letzten Jahren entwickelt wurden.

Am Anfang der Ausführungen steht die Klärung der verwendeten Termini, um ein einheitliches Verständnis der Begrifflichkeit zu erzeugen. Im Anschluss dessen soll versucht werden, den Begriff der Delinquenz von Kriminalität abzugrenzen, da dies im Kontext mit der gesetzlichen Sachlage von Bedeutung ist. Danach soll auf das, von den Medien erzeugte, Bild der Kinderdelinquenz eingegangen und versucht werden, anhand der Zahlen der polizeilichen Kriminalitätsstatistik die Frage zu beantworten, ob es in den letzten Jahren tatsächlich einen Anstieg der Kinderdelinquenz gegeben hat. Darauf sollen mögliche Erklärungsansätze folgen, die nach den Ursachen delinquenten Verhaltens forschen, wie zum Beispiel Sozialisations-, Lern- und Kontrolltheorien, der Labeling-Ansatz oder die Meinung das Delinquenz ein ubiquitäres und episodisches Verhalten bei Kindern ist.[2]

Als hauptsächliche Literaturbasis zu den theoretischen Erklärungsversuchen zur Entstehung von abweichenden bzw. kriminellen Verhalten soll vor allem das Buch „Kriminologie“ von H.-D. Schwind dienen, da es umfassend die gängigsten Theorien darstellt. Um den sozialpädagogischen Bezug zu diesem Thema herzustellen, wird die Arbeit von S. Hoops, H. Permien und P. Rieker „Zwischen null Toleranz und null Autorität. Strategien von Familie und Jugendhilfe im Umgang mit Kinderdelinquenz“ verwendet. Die statistischen Angaben zur Delinquenz werden der Polizeilichen Kriminalstatistik der 1993 bis 2002, veröffentlicht vom Bundeskriminalamt, entnommen.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt mehr auf den theoretischen Erklärungsansätzen zur Entstehung von Kriminalität in Verbindung mit dem sozialpädagogischen Verständnis und weniger auf den Reaktions- und Präventionsmöglichkeiten diesbezüglich.

2 Begriffliche Klärung

2.1 Kindheit

Die moderne Entwicklungspsychologie bezeichnet als „Kindheit des Lebensabschnitt vom vierten bis zum elften, zwölften Lebensjahr“[3] Kindheit ist nicht allein universell durch bestimmte qualitative und quantitative psychischen Veränderungen bestimmbar, sondern auch kulturell definiert. In der westlichen Kultur handelt es sich bei der Kindheit um einen Lebensabschnitt, in dem das Kind bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat, dabei aber von der Verantwortung der Erwachsenen frei bleibt. Weiterhin ist das Kind in wesentlichen Lebensfragen und Entscheidungen in vollständiger Abhängigkeit zu Erwachsenen, die aus der Sorgepflicht der Erwachsenen, meist die Eltern, gegenüber dem Kind resultiert.[4]

2.2 Begriffliche Abgrenzung „Kriminalität – Delinquenz“

Auf der Suche nach einer Definition des Begriffes „Kriminalität“ kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass es keine allgemeingültige Definition gibt.

Bei „Kriminalität“ handelt es sich nicht um ein feststehendes Phänomen, sondern in erster Linie um einen „Begriff der Alltagssprache mit stark wertenden Einschlag“ (Memmert, 1989, S. 49). Beim Gebrauch des Wortes werden durch jedes Individuum verschiedene Verstöße gegen die Regeln der Gesellschaft miteinander verglichen.[5]

Diese Verstöße können in einer Rangordnung von leichten „Kavaliersdelikten“, über Ordnungswidrigkeiten bis hin zu schweren Straftaten reichen. Es entspricht daher dem individuellen Verständnis, ab wann man von Kriminalität sprechen kann. „ Ein absolutes und allgemeingültiges, in eine einzige Definition gefasstes Verständnis dieses Phänomens kann es demzufolge nicht geben.“[6] Wenn man sich nach dem rechtlichen Aspekt unserer Gesellschaft richtet, so erkennt man, dass durch den Gesetzgeber rein deskriptive Regelungen, in Form von Sanktionstragenden Normen, aufgestellt wurden sind, also die Strafgesetze. Kriminalität liegt im wesentlichen dann vor, wenn ein Mensch gegen die aufgestellten Gesetze bzw. die gesellschaftlichen Normen verstößt und dies rechtliche Sanktionen zur Folge hat.

Der Begriff der Delinquenz stellt eine soziale Konstruktion dar, die erst im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und auch heute noch von „Kriminalität“ nur schwer zu trennen ist.[7]

Unter „Kinderkriminalität“ ist die Gesamtheit der von Kindern begangenen Verhaltensweisen zu verstehen, die bei Jugendlichen und Erwachsenen mit Strafe bedroht sind. (...) Die Definition, was eine Handlung zur kriminellen bzw. delinquenten Handlung macht, ist durch die Beschreibung von Straftatbeständen im Strafgesetzbuch festgelegt. (...) Kriminalität und Delinquenz werden (...) als Synonyme betrachtet.[8]

Obwohl einige Autoren von einer synonymen Verwendung der Begriffe „Kriminalität“ und „Delinquenz“ ausgehen, möchte ich Delinquenz als Verhalten von Kindern beschreiben, die gegen die Strafrechtsnorm verstoßen, aber deren Verhalten, im Gegensatz zu Jugendlichen oder Erwachsenen, keine strafrechtlichen Sanktionen aufgrund der Strafunmündigkeit (§19 StGb) nach sich zieht.

Die Schuldunfähigkeit des Kindes war jedoch nicht immer gegeben. Bis in das Mittelalter hinein galten Kinder als „kleine“ Erwachsene, bei denen auch bei der Verhängung und Vollstreckung von Sanktionen selten Unterschiede gemacht wurden. Erst in der „Constitution Criminalis Carolina“ von Kaiser Karl V., der ersten reichsstaatlichen Kodifikation des deutschen Strafrechts von 1532, wird die Altersgrenze von 14 Jahren genannt, ab der man als strafmündig gilt. Diese Altersgrenze blieb formal bis in das 19. Jahrhundert erhalten, obwohl die Strafen für Erwachsene als auch für Kinder gleichermaßen galten, wenn auch mit einer geringeren Härte für Kinder.[9] Im Zuge der Industrialisierung bildete sich ein Verständnis von Jugendzeit heraus, da dass Berufsleben im zunehmenden Maße eine schulische und berufliche Ausbildung erforderte, die eine formal abgrenzbare Übergangszeit zum Erwachsenenalter darstellte. Auch die Entwicklung der modernen Psychologie und der Entwicklungspsychologie brachte die allgemeine Erkenntnis hervor, das Kindern noch nicht reif genug sind, die volle Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, z.B. das Schema der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg oder das, der geistigen Entwicklung nach Jean Piaget.

3 Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)

3.1 Hell- und Dunkelfeld der Kriminalität

Beschäftigt man sich mit der Kriminalität in Deutschland und den Statistiken die darüber Auskunft geben, stößt man unweigerlich immer wieder auf die Begriffe des Hell- und Dunkelfeldes der Kriminalität. An dieser Stelle sollen die beiden Begriffe kurz erläutert werden, da sie in den folgenden Ausführungen immer wieder auftauchen.

Als Hellfeld bezeichnet man die „... Kriminalität i.S. des strafrechtlichen Verbrechensbegriff (...) und auch grundsätzlich nur bekannt gewordene (registrierte) Kriminalität (...), soweit sie aufgeklärt werden konnte.“[10] Offizielle Statistiken, die das Hellfeld wiederspiegeln sollen, sind die „Polizeiliche Kriminalstatistik“ (herausgegeben vom Bundeskriminalamt seit 1953), die „Strafverfolgungsstatistik“ (herausgegeben vom statistischen Bundesamt seit 1950), die „Strafvollzugsstatistik“ (ebenfalls seit 1961 herausgegeben vom statistischen Bundesamt) und die „Bewährungshilfestatistik“ (seit 1963 vom statistischen Bundesamt veröffentlicht).[11]

„Unter dem Dunkelfeld der Kriminalität wird die Summe jener Delikte verstanden, die den Strafverfolgungsbehörden (...) nicht bekannt werden und deshalb in der Kriminalstatistik auch gar nicht erscheinen.“[12] Schwind merkt hierzu an, das dies vor allem die Taten sind, die von den Opfern oder anderen, aus unterschiedlichen Motiven, nicht angezeigt werden. Um die Dunkelziffer zu ermitteln, wurde bis vor ca. 40 Jahren aus Blindschätzungen oder Erfahrungsschätzungen zurückgegriffen. Heute hat sich allerdings die Methodik der Erforschung des Dunkelfeldes weiter entwickelt und man bedient sich heute Befragungen, teilnehmender Beobachtungen und Experimenten.[13]

Die Dunkelfeldforschung liefert Ergebnisse, die nicht nur wissenschaftlich relevant sind, sondern auch für die Praxis der Strafverfolgungsbehörden und für die Kriminalpolitik von Bedeutung sind. Da in den amtlichen Statistiken jeweils nur das Hellfeld der Kriminalität erfasst wird, stellt sich die Frage ob die registrierten Zahlen auch Anhaltspunkte für das Dunkelfeld liefern. Es kommen daher einige Fragen in Betracht, die in dem Zusammenhang Hell- und Dunkelfeld zu klären wären, z.B. ob das Hell- und Dunkelfeld in einem konstanten Verhältnis zueinander stehen oder sich additiv zueinander verhalten. Dies ist jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit, so dass auf diese Frage nicht weiter eingegangen werden soll.[14]

3.2 Die Bedeutung der PKS

Die polizeiliche Kriminalstatistik ist „eine Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte unter Beschränkung auf ihre erfassbaren wesentlichen Inhalte. Sie soll damit im Interesse einer wirksamen Kriminalitätsbekämpfung zu einem überschaubaren und möglichst verzerrungsfreien Bild der angezeigten Realität führen.“[15]

Im 18. Jahrhundert war die polizeiliche Kriminalstatistik (zukünftig auch PKS genannt) dafür vorgesehen, der Regierung eine Kontrolle der Organe der Rechtspflege zu ermöglichen. Dies wandelte sich jedoch im Laufe des 19. Jahrhunderts, da man nun eher den „moralischen“ Zustand des Volkes erfahren wollte und auch die Zusammensetzung des Täterkreises interessierte. Heute dient sie der Beobachtung der Kriminalität, einzelner Deliktarten und dem Umfang sowie die Zusammensetzung des Täterkreises. Des Weiteren möchte man Erkenntnisse für die vorbeugende und verfolgende Verbrechensbekämpfung, für die organisatorische Planung und Entscheidungen erlangen sowie für kriminologisch-soziologische Forschungen und kriminalpolizeiliche Maßnahmen sammeln.

Die Aussagekraft der PKS wird allerdings dadurch eingeschränkt, dass in ihr nur die zur Anzeige gebrachten Straftaten erfasst sind. Sie gibt demzufolge nur Hinweise über das Hellfeld der Kriminalität, während hingegen das Dunkelfeld nur erahnt werden kann (siehe Schaubild 1). Des Weiteren gibt es auch verschiedene Einflussfaktoren, die die Zahlen der PKS verändern. Zum einen spielt das Anzeigeverhalten eine große Rolle. Das, der ehemaligen DDR-Bürger zum Beispiel, hat sich sicherlich in den letzten Jahrzehnten verändert, da sie erst neues Vertrauen in den Polizeiapparat fassen mussten. Erst nachdem dieses Vertrauen gefasst wurde, stieg auch die Zahl der Anzeigen an, wie in der PKS zu belegen wäre. Das Anzeigeverhalten der Bevölkerung schwankt auch von den jeweiligen Erfahrungen und Gefühlen, die mit einer erlebten Straftat oder einer Anzeige einhergehen. So können zum Beispiel Angst vor Rache, Schamgefühl oder ein zu geringer materieller oder finanzieller Schaden des Opfers dazu führen, dass eine Straftat nicht angezeigt wird. Ein weiterer Einflussfaktor auf die PKS ist die polizeiliche Kontrolle. Es kann zum Beispiel im Laufe der Jahre zu veränderten Ermittlungs- oder Verfolgungsstrategien der Polizeiarbeit kommen. Auch werden Kinder, eher als Jugendliche, häufiger beim Ladendiebstahl ertappt und man kann davon ausgehen, dass eine Anzeige oft mit dem Gedanken der Abschreckung vor weiteren Straftaten erfolgt. Neben einer Änderung des Strafrechts oder einer tatsächlichen Kriminalitätsveränderung ist die statistische Erfassung ein wesentlicher Einflussfaktor auf die PKS. So waren zum Beispiel 1991 nur 52% der erfassten Taten korrekt eingetragen.

Die polizeiliche Kriminalstatistik bietet als kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern liefert je nach Deliktart eine gewisse Annäherung an die Realität![16]

3.3 Inhalte der PKS

In der PKS sind die von der Polizei bearbeiteten rechtswidrigen Straftaten, einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche einer Straftat und auch die vom Zoll bearbeiteten Rauschgiftdelikte enthalten. Nicht enthalten sind unter anderen Ordnungswidrigkeiten, Staatsschutz- und Verkehrsdelikte, aber auch Straftaten, die von Deutschen im Ausland begangen werden, werden ebenfalls nicht berücksichtigt.

Die Tatverdächtigen werden in der polizeilichen Kriminalstatistik in einer bestimmten Altersstruktur erfasst. So finden sich die Gruppen: Kinder (0 –14 Jahre), Jugendliche (14 –18 Jahre), Heranwachsende (18 – 21Jahre) und Erwachsene (ab 21 Jahren). Eine weitere Unterteilung findet in den Gruppen Geschlecht und Nationalität (deutsch bzw. nicht-deutsch) der Tatverdächtigen statt.

Um ein möglichst verzerrungsfreies Bild der Kriminalität in Deutschland abzubilden, werden auch straffällig gewordene Kinder oder die Taten schuldunfähiger psychisch Kranker in der PKS mit aufgeführt. Gegen sie kann zwar polizeilich ermittelt werden, da sie aber im strafrechtlichen Sinne laut §19 und §20 StGB nicht strafmündig sind, ist eine gerichtliche Verurteilung nicht möglich.[17]

Eine Besonderheit in der Datenerfassung der PKS sind die Daten der Jahre 1989 bis 1993, da die Daten der ehemaligen DDR nur geringfügig von der Polizei verwendet werden konnten. Des Weiteren waren die erfassten Daten der Jahre 1991 und 1992 viel zu niedrig, da es große Erfassungsschwierigkeiten im neuen Bundesgebiet gab.

Erst ab 1993 hatte sich die Erfassung der Zahlen in den neuen Bundesländern weitestgehend normalisiert.[18]

[...]


[1] Stern, 15/1996 . S. 56f

[2] vgl. Hoops, S.: Zwischen null Toleranz…. 2000, S. 21f

[3] Oerter, R. / Montada, L.: Entwicklungspsychologie. 1998, S. 249

[4] vgl. ebd. S. 249

[5] Pongratz, E. L.: Zum Umgang mit kindlichen Auffälligkeiten. 2000, S. 15

[6] ebd. S. 15

[7] vgl. Pongratz, E. L.: Zum Umgang mit kindlichen Auffälligkeiten. 2000, S. 19

[8] Schmitt, G.: Kinderkriminalität. 1977, S. 60

[9] vgl. Pongratz, E. L.: Zum Umgang mit kindlichen Auffälligkeiten. 2000, S. 20f

[10] Schwind, H.-D.: Kriminologie. 1997 S. 16

[11] vgl. ebd. S. 17

[12] ebd. S. 28

[13] vgl. Schwind, H.-D.: Kriminologie. 1997 S. 29ff

[14] vgl. ebd., 1997, S. 41f

[15] Polizeiliche Kriminalstatistik 2002, S. 7

[16] Polizeiliche Kriminalstatistik 2002, S. 7

[17] Polizeiliche Kriminalstatistik 2002, S. 8

[18] ebd. S. 9

Excerpt out of 42 pages

Details

Title
Kinderkriminalität. Gibt es den von den Medien propagierten Anstieg und mit welchen theoretischen Ansätzen versucht man ihn zu erklären?
College
University of Trier  (Sozialpädagogik)
Grade
2,7
Author
Year
2004
Pages
42
Catalog Number
V23635
ISBN (eBook)
9783638267199
ISBN (Book)
9783638648073
File size
537 KB
Language
German
Notes
Die nachfolgende Arbeit wurde als Teil einer Diplomprüfung des Studienganges Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik erstellt. 'Sie klauen. Sie rauben. Sie morden. Die Zahl der Straftaten von Minderjährigen steigt an. Ursachen: Wachsende Armut, soziale Verwahrlosung und der Frust, der in Gewalt umschlägt. Eltern sind ratlos.' Die Medien sprechen von einer drastischen Zunahme der Kriminalität von Kindern, beschreiben die Täter als immer jünger, immer rücksichtsloser und brutaler...
Keywords
Medien, Anstieg, Kinderkriminalität, Ansätzen, Tatbestand, Kinderdelinquenz
Quote paper
Kathrin Schneider (Author), 2004, Kinderkriminalität. Gibt es den von den Medien propagierten Anstieg und mit welchen theoretischen Ansätzen versucht man ihn zu erklären?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23635

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