Mobilitätsverhalten bei Jugendlichen


Dossier / Travail, 2002

17 Pages, Note: bestanden


Extrait


Gliederung:

1 Einleitung

2 Mobilität bei Kindern und Jugendlichen
2.1 Gründe für die verkehrsbezogenen Einstellungen
2.2 Mobilitätsverhalten bei Kindern und Jugendlichen

3 Möglichkeiten der Veränderungen des Mobilitätsverhaltens
3.1 Ökologische Mobilitäts- und Verkehrserziehung
3.2 Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl

4 Schluss

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Mobilität und Verkehr spielen im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Sie haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen z. B. auf die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Umwelt, unsere Sicherheit und unsere Gesundheit. Statistisch gesehen besitzt jeder zweite Einwohner Deutschlands einen PKW und legt damit die Hälfte seiner täglichen Wege zurück. Wenn man in unserer heutigen Zeit nach einem Unterscheidungskriterium sucht, mit dem man Volljährige von unter 18jährigen unterscheiden könnte, dann wird man unweigerlich auf die Tatsache stoßen, dass die einen bereits selber einen PKW lenken dürfen – sofern sie eine Fahrerlaubnis besitzen – während die anderen nur mitfahren können. Bei Kindern und Jugendlichen haben sich durch den ständig zunehmenden motorisierten Verkehr die Lebens- und Entwicklungsbedingungen deutlich verändert und verschlechtert. Die Volljährige Bevölkerungsschicht ist wie die Minderjährige betroffen von der Verkehrsentwicklung und den zahlreichen Verkehrsproblemen. Von Erwachsenen wird aber auch erwartet, dass sie sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und nach Lösungen suchen. Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Erwachsenen von morgen und somit potenzielle Problemverursacher als auch Problemlöser des in Zukunft noch immer zunehmenden Verkehrsproblems (Flade, Limbourg & Schönharting, 2000, S.7).

Sich mit dem Thema der Mobilität im Kindes- und Jugendalter zu beschäftigen und dadurch Einblicke in die Problematik dieses Bereichs zu bekommen, ist deshalb eine äußerst sinnvolle Sache und bietet speziell Eltern und Erziehern wichtige Informationen, um positiv auf das Leben von Heranwachsenden im Sinne unserer Umwelt Einfluss nehmen zu können. Dadurch können die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen nachhaltig verbessert werden.

Der vorliegende Text gliedert sich wie folgt: Im Anschluss an diese Einleitung findet sich der Hauptteil (Kapitel 2 und 3). Bevor hier auf das Mobilitätsverhalten eingegangen wird, wird beschrieben, warum Kinder und Jugendliche bestimmte verkehrsbezogene Einstellungen entwickeln. Wie verhalten sich Kinder auf dem Schulweg bzw. welche Fortbewegungsmittel bevorzugen sie? Und wie sieht es mit Jugendlichen aus? Zeigen sie ein verändertes Verhalten? Das sind Fragen, die sich auf das Mobilitätsverhalten beziehen. Anschließend soll ermittelt werden, welche Möglichkeiten es gibt, dieses Verhalten zu verändern. Dabei wird sowohl auf die Mobilitätserziehung in der Schule, wie auch auf die der Eltern eingegangen. Besondere Beachtung erfährt hier die ökologische Mobilitätserziehung. Der Schluss fasst alles noch einmal kurz zusammen und geht noch kurz darauf ein, wie sich geeignete Städteplanung positiv auf die Veränderung des Mobilitätsverhaltens auswirkt.

2. Mobilität bei Kindern und Jugendlichen

2.1 Gründe für die verkehrsbezogenen Einstellungen

Unsere Gesellschaft ist eine Autogesellschaft, an die die Kinder mittels Bobby-car und Polizeiauto schon früh herangeführt werden. Kinder werden täglich und überall mit Autos konfrontiert, sei es jetzt im Fernsehen oder im richtigen Leben (Heine, 1996, zitiert nach Giese, 1997, S.35). Das Auto ist bspw. in Actionfilmen allgegenwärtig, so dass das Auto eng verbunden wird mit Dynamik, Power und Spaß. Dies ist auch in unserer Gesellschaft so, die ein hohes Mobilitätsniveau hat. Damit werden von vornherein die subjektiven Einstellungen der Gesellschaftsmitglieder geprägt, welche lernen, dass Mobilität eine Grundvoraussetzung ist, "um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können." (Flade, 1997b, S.221).

Die große Attraktivität, die das Auto auf Jugendliche ausübt, hängt mit dem enormen Stellenwert zusammen, den die Mobilität heute in der Gesellschaft hat. Er trägt dazu bei, dass das Auto oder andere motorisierte Untersätze in jugendlichen peer groups häufig zum Statussymbol werden. Doch dabei wird leicht übersehen, dass die Bedeutung, die das Auto auf Jugendliche hat, vor allem Ergebnis einer Mobilitätssozialisation ist, die schon in der Kleinkindphase in der Familie beginnt (Hensel, Karg, Kohler & Kustermann, 2001, S.159). Die Kinder werden in den Kinderwagen, den Kindersitz des Fahrrads oder des Autos verfrachtet, je nachdem, welche Fortbewegungsmöglichkeit von den Eltern bevorzugt wird. Der Weg in den Kindergarten wird häufig zu Fuß zurückgelegt, während auf dem Schulweg eher das Auto bevorzugt wird, wenn die Kinder gebracht werden müssen. In Bayern werden "zwei drittel der Wege, auf denen Kinder unter 10 Jahren begleitet werden, mit dem Pkw zurückgelegt." (Hensel, Karg, Kohler & Kustermann, 2001, S.160). Angenommen wird, dann sich Verkehrseinstellungen von Erwachsenen bereits im Kindes- und Jugendalter prägen und formen (Flade, 1994, S.185-186).

Bis ins Jugendalter hinein ist die Expansion des kindlichen Aktionsraums meist mit dem elterlichen Auto und den Chauffierdiensten der Eltern gekoppelt (Tully, 1998, S.100). Kinder und Jugendliche erfahren die Mobilität, gebunden an das Auto, als Mittel zur Erfüllung vielfältiger Wünsche, z.B. Besuch eines Freizeitparks , als Vorbedingung sozialer Kontakte, als Garant von Spaß und Abwechslung. Insofern wundert es nicht, dass bereits viele 12-14jährige die spätere eigene Automobilität antizipieren und 90% von ihnen das Auto zu den Selbstverständlichkeiten des Erwachsenenalltags zählen (Flade & Limbourg, 1997, zitiert nach Tully, 1998, S.101).

Parallel zur Gewöhnung an das Auto gibt es bei fast allen Kindern eine Phase, in der das Fahrrad wichtig wird. Spätestens wenn eine weiterführend Schule nicht mehr oder nur unter enormem Zeitaufwand, zu Fuß erreicht werden kann. Das Fahrrad ist für das Kind, wie das Auto für den Erwachsenen. Man kann sich schneller und bequemer fortbewegen und ist dadurch mobiler. Auch "Begriffe wie Entspannung und Spaß, Freizeit und Naturerlebnis" (Tully & Wahler, 1999, S.189) werden häufig mit dem Fahrrad in Verbindung gebracht.

Doch die alltagspraktische und symbolische Bedeutung des Fahrrads geht mit Vollendung des 18. Lebensjahrs auf das Auto oder bei vielen Jungen schon mit 15 oder 16 Jahren auf ein Mofa oder Moped über, wenn nicht von den Eltern und Schulen Alternativen aufgezeigt werden, die den Automatismus hin zum Auto korrigieren und den Jugendlichen mit anderen Mobilitätsformen vertraut machen, was unter anderem von Tully und Schulz gefordert wird (Tully & Schulz, 1999, S.26).

[...]

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Mobilitätsverhalten bei Jugendlichen
Université
University of Hagen  (Psychologisches Institut)
Note
bestanden
Auteur
Année
2002
Pages
17
N° de catalogue
V23808
ISBN (ebook)
9783638268486
Taille d'un fichier
486 KB
Langue
allemand
Mots clés
Mobilitätsverhalten, Jugendlichen
Citation du texte
Christiane Juraske (Auteur), 2002, Mobilitätsverhalten bei Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23808

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