Bereits Ludwig Erhard wusste, dass es schwerer ist, Wohlstand zu bewahren, als ihn zu
erwerben. Vielfältige und umfassende Kenntnisse des Vermögensinhabers sind nötig, um
das Vermögen zu erhalten und zu vermehren. Die Berücksichtigung der wirtschaftlichen
Entwicklung, eine permanente Gegenüberstellung der Chancen und Risiken verschiedener
Anlageformen sowie die Umschichtung von Vermögensteilen bei veränderten persönlichen
oder wirtschaftlichen Bedingungen kostet dem Vermögenden viel Zeit1. Das private Vermögensmanagement
wird ihm durch die gestiegenen Anforderungen erschwert. Aber auch
die geplatzte Euphorieblase an der Börse und die Enttäuschung über die enormen Verluste
bei selbst disponierenden Kunden hat dazu geführt, dass sie sich an professionelle Vermögensmanager
wenden und diesen die Anlageentscheidung überla ssen2.
Gegenstand dieser Arbeit ist die von Banken angebotene Finanzdienstleistung Vermögensmanagement,
die umfassende Problemlösungen für alle finanziellen Fragen3 im gehobenen
Privatkundengeschäft bietet. Das Vermögensmanagement ist die „Ausrichtung von Handlungen zur Bildung und Nutzung
von Vermögen“4 und wird durch die Arbeits- und Konsumneigung sowie das private
Sicherheitsbedürfnis eines privaten Haushaltes bestimmt. Die Bewältigung des Vermögensmanagements
bereitet den privaten Haushalten häufig Probleme, da sie meist nicht
über das notwendige Fachwissen verfügen oder nicht bereit sind, in die Vermögensanlage
Zeit zu investieren5 (siehe Anhang, Abb. 1). [...]
1 Vgl. Balzer, Peter: Vermögensverwaltung durch Kreditinstitute: eine Untersuchung der Rechtsbeziehung
zwischen Kreditinstitut und Anleger bei der Verwaltung von Wertpapiervermögen, München 1999, S. 3;
Jendralski, Michael/Detlef Oehlenschläger: Vermögensverwaltung und –betreuung, in: Büschgen, Hans
E./Kopper, Lothar (Hrsg.): Taschenbücher für Geld, Bank und Börse, Band 107, Frankfurt/Main 1992, S. 18
2 Vgl. Köhler, Wolfgang/Krönert, Uwe: Vermögende Kunden im Blick: Effiziente subsidiäre Serviceleistungen
im Private Banking, in: Bankinformation und Genossenschaftsforum 11/2003, S. 25
3 Vgl. Balzer, Peter: Vermögensverwaltung: a.a.O., S. 2
4 Wicke, Jan M.: Individuelle Vermögensverwaltung für Privatkunden: Konzepte für das Management von
Vermögensverwaltungsgesellschaften, Wiesbaden 1997, S. 9
5 Vgl. Wicke, Jan M.: a.a.O., S. 26
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- A. Vorbemerkungen
- B. Zum Begriff Vermögensmanagement
- C. Vermögensmanagement als Dienstleistung der Kreditinstitute
- I. Charakterisierung dieser Bankdienstleistung
- II. Entstehungsgeschichte
- III. Markt- und Wettbewerbsbedingungen
- IV. Der vermögende Privatkunde
- V. Ablauf des Vermögensmanagements
- a) Anforderungen an den Vermögensmanager
- b) Vorbereitungsphase
- 1. Bestandsaufnahme und Feststellung der persönlichen Ausgangssituation
- 2. Festlegung der Anlagestrategie
- c) Durchführungsphase
- d) Kontrollphase
- VI. Preismodelle im Vermögensmanagement
- VII. Neue Tendenzen im Vermögensmanagement
- D. Beurteilung des Vermögensmanagements
- I. Beurteilung aus Sicht des Kunden
- II. Beurteilung aus Sicht des Kreditinstituts
- E. Fazit
- Anhang
- Abbildungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Vermögensmanagement als Bankdienstleistung und untersucht dessen Entwicklung, Charakteristika und Bedeutung für sowohl Kunden als auch Kreditinstitute. Sie beleuchtet die Entstehung und die Herausforderungen dieser Dienstleistung, die sich an vermögende Privatkunden richtet, und untersucht die spezifischen Bedürfnisse dieser Zielgruppe.
- Definition und Abgrenzung des Vermögensmanagements
- Charakterisierung der Bankdienstleistung Vermögensmanagement
- Anforderungen und Herausforderungen im Vermögensmanagement
- Bedeutung des Vermögensmanagements für vermögende Privatkunden
- Relevanz des Vermögensmanagements für Kreditinstitute
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich den Vorbemerkungen und erläutert die Notwendigkeit professionellen Vermögensmanagements vor dem Hintergrund der Komplexität des Vermögensaufbaus und -erhalts. Der zweite Teil definiert den Begriff des Vermögensmanagements und erklärt dessen Bedeutung für private Haushalte im Kontext von wachsenden Anlagemöglichkeiten und steigenden Anforderungen an die Vermögensverwaltung. Im dritten Kapitel wird das Vermögensmanagement als Dienstleistung der Kreditinstitute näher betrachtet. Dabei werden die Charakteristika dieser Dienstleistung, die Herausforderungen und das Ziel des Vermögensmanagements im Hinblick auf die Sicherung und professionelle Verwaltung von Kundenvermögen beleuchtet. Die Entstehungsgeschichte, die Markt- und Wettbewerbsbedingungen sowie der vermögende Privatkunde als Zielgruppe werden ebenfalls in diesem Kapitel behandelt. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Ablauf des Vermögensmanagements und analysiert die verschiedenen Phasen von der Vorbereitung über die Durchführung bis hin zur Kontrolle. Die Anforderungen an den Vermögensmanager, verschiedene Preismodelle und die Besonderheiten der verschiedenen Phasen werden ebenfalls erörtert. Das fünfte Kapitel bietet eine Beurteilung des Vermögensmanagements aus Sicht des Kunden und des Kreditinstituts, wobei die jeweiligen Vorteile und Herausforderungen betrachtet werden. Das sechste Kapitel befasst sich mit aktuellen Entwicklungen und Tendenzen im Vermögensmanagement und bietet einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen und Chancen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bankdienstleistung Vermögensmanagement und befasst sich mit zentralen Aspekten wie der Definition, Charakterisierung, Entstehung, Herausforderungen, Anforderungen, Zielgruppe und Relevanz für Kunden und Kreditinstitute. Wichtige Themenschwerpunkte sind professionelle Vermögensverwaltung, Anlagemanagement, Anlagestrategie, Rendite, Risiko, Liquidität, Kundenbedürfnisse, Wettbewerbsbedingungen und die Herausforderungen des sich stetig entwickelnden Vermögensmanagements.
- Citation du texte
- Sandra Schmidt (Auteur), 2004, Vermögensmanagement als Bankdienstleistung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23948