Die wirtschaftlich Bedeutung des Sports hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Teil dieser Entwicklung ist der Markt der Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen. Solange sich in Deutschland und Europa nur öffentlich-rechtliche Anstalten für die Übertragungsrechte interessierten, stiegen die Kosten nur mäßig an. Dies änderte sich ab Mitte der 80er Jahre mit der Liberalisierung des Fernsehmarktes. Die Kosten für die Übertragungsrechte beispielsweise der deutschen Fußball-Bundesliga waren bis zum Beginn der Krise der Kirch-Gruppe Anfang dieses Jahrhunderts exponentiell gestiegen.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen dem Markteintritt neuer Marktteilnehmer entgegenstehen und ob bzw. wie diese Marktzutrittsschranke von einem Newcomer im deutschen Fernsehmarkt überwunden werden kann. Zudem wird untersucht werden, welche weiteren Marktzutrittsschranken auf dem deutschen Fernsehmarkt existieren, die dazu geeignet sind, einem Newcomer den Marktzutritt als bedeutender Anbieter im deutschen Fernsehmarkt zu erschweren, selbst wenn dieser die Marktzutrittsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ überwunden hat.
Die vorliegende Arbeit besteht aus drei Hauptteilen. Nach der Einleitung werden im zweiten Abschnitt dieser Arbeit zunächst die Begriffe „Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen“, „Marktzutrittsschranken“ und „Der deutsche Fernsehmarkt“ definiert und näher erläutert. Im hierauf anschließenden Teil folgt die Einordnung von Fernsehübertragungsrechten in die Erscheinungsformen der Marktzutrittsschranken sowie deren Bedeutung im Zusammenhang mit anderen Eintrittsbarrieren im deutschen Fernsehmarkt. Im vierten Kapitel wird anhand des Fallbeispiels „tm3“ aufgezeigt, dass die Marktzutrittsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ in der Vergangenheit bereits von einem Newcomer überwunden worden ist. In der Schlussbetrachtung werden schließlich die gewonnen Ergebnisse zusammengefasst und es wird ein Ausblick gegeben, ob in Zukunft mit weiteren Newcomern zu rechnen ist, die die Marktzutrittsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ überwinden werden.
Die praktische Relevanz der Untersuchung ist im Anschluss an die Veröffentlichung nochmals zu Trage getreten, als die Unitymedia GmbH über ihre eigens dafür gegründete Tochtergesellschaft arena Sportrechte und Marketing GmbH überraschenderweise die Pay-TV-Rechte an der deutschen Fußball-Bundesliga erworben hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärungen
- Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen
- Definition und Abgrenzung
- Ökonomischer Wert von Fernsehübertragungsrechten für Sportveranstaltungen
- Marktzugangsschranken
- Institutionelle Marktzugangsschranken
- Strukturelle Marktzugangsschranken
- Strategische Marktzugangsschranken
- Der deutsche Fernsehmarkt
- Grundlegendes
- Sportrechtehandel im deutschen Fernsehmarkt
- Bedeutung der Marktzugangsschranke „Fernsehübertragungsrechte“
- Einordnung von Fernsehübertragungsrechten in die Formen der Marktzugangsschranken
- Regelfall
- Spezialfall der Sportereignisse der „Schutzliste“
- Marktzugangsprobleme trotz Überwindung der Marktzugangsschranke „Übertragungsrechte“
- Das Verhalten etablierter Marktteilnehmer
- Sonstige Interdependenzen mit anderen Marktzugangsschranken
- Fallbeispiel tm3
- Überwindung der Marktzugangsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ durch Rupert Murdoch
- tm3 vor dem Erwerb der Übertragungsrechte an der Champions-League
- Der Rechteerwerb durch Rupert Murdoch
- Folgen der Überwindung der Marktzugangsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ im Fall von TM 3
- Nicht erreichte Ziele
- Positive Aspekte
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen dem Markteintritt neuer Marktteilnehmer entgegen stehen. Sie analysiert, ob und wie diese Marktzugangsschranke im deutschen Fernsehmarkt von einem Newcomer überwunden werden kann. Zusätzlich werden weitere Marktzugangsschranken im deutschen Fernsehmarkt untersucht, die den Marktzutritt für Newcomer erschweren können, selbst wenn die Fernsehübertragungsrechte erworben wurden.
- Die Rolle von Fernsehübertragungsrechten als Marktzugangsschranke im deutschen Fernsehmarkt
- Die Überwindung der Marktzugangsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ durch Newcomer
- Weitere Marktzugangsschranken im deutschen Fernsehmarkt und deren Einfluss auf Newcomer
- Das Fallbeispiel tm3 und die Auswirkungen des Erwerbs von Fernsehübertragungsrechten auf den deutschen Fernsehmarkt
- Die Bedeutung von Fernsehübertragungsrechten im Kontext des deutschen Sportrechtehandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Untersuchung einführt und die Bedeutung der Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen im deutschen Fernsehmarkt beleuchtet. Anschließend werden im zweiten Abschnitt die wichtigsten Begriffe der Arbeit, wie „Fernsehübertragungsrechte für Sportveranstaltungen“, „Marktzugangsschranken“ und „Der deutsche Fernsehmarkt“ definiert und erklärt. Im dritten Kapitel wird die Einordnung von Fernsehübertragungsrechten in die unterschiedlichen Formen der Marktzugangsschranken analysiert und deren Bedeutung im Zusammenhang mit anderen Eintrittsbarrieren im deutschen Fernsehmarkt dargestellt. Das vierte Kapitel untersucht das Fallbeispiel „tm3“, um aufzuzeigen, wie die Marktzugangsschranke „Fernsehübertragungsrechte“ in der Vergangenheit von einem Newcomer überwunden wurde. Abschließend werden in der Schlussbetrachtung die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des deutschen Fernsehmarktes gegeben.
Schlüsselwörter
Fernsehübertragungsrechte, Sportveranstaltungen, Marktzugangsschranken, deutscher Fernsehmarkt, Newcomer, Marktzutritt, Sportrechtehandel, tm3, Rupert Murdoch, Champions League, Eintrittsbarrieren, Interdependenzen, Fallbeispiel.
- Quote paper
- Tobias Kannen (Author), 2004, Fernsehübertragungsrechte als Marktzutrittsschranken auf dem deutschen Fernsehmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24048