Das Ruhrdeutsche wird in der folgenden Arbeit in Anlehnung an die
Arbeiten von Herrn Prof. Mihm (Vgl. Mihm 1981) entweder als
Substandard oder als Sprachvarietät bezeichnet. Die Bezeichnung
„Dialekt“ wird - abgesehen von einem Kapitel, das sich dieser Frage
speziell widmet – von mir nicht verwendet. Die vorliegende Arbeit soll sowohl einen Überblick bieten über die Entstehungsgeschichte und die historische Entwicklung der
Sprachvarietät Ruhrdeutsch, als auch über die sozialen Aspekte und
die kommunikative Funktion dieses Substandards. Es wird – neben
der Darstellung der sprachlichen Gesetzmäßigkeiten und der
Entstehung des Ruhrdeutschen - letztlich auch der Versuch
unternommen, die Frage nach der korrekten sprachlichen Einordnung
des Ruhrdeutschen zu beantworten. Ein Exkurs beschäftigt sich – in bezug auf die Dissertation Kerstin
Salewskis – mit der Entstehungsgeschichte des Bergbaus im
Ruhrgebiet, da in meinen Augen der Bergbau in einer Arbeit über die
Ruhrgebietsregion und ihre Sprache nicht außer Acht gelassen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einleitung in die Thematik
- Ist das Ruhrdeutsche ein Dialekt?
- Die Sprachmerkmale des Ruhrdeutschen
- Die Entstehungsgeschichte des Ruhrdeutschen
- Die Grunddialekte der Region - Das Westniederdeutsche und das Niederfränkische
- Soziale Aspekte des Ruhrdeutschen - Soziale Schichtzugehörigkeit und Gesprächssituation
- Exkurs: Die Entwicklung des Bergbaus im Ruhrgebiet
- Das Ruhrdeutsche als Soziolekt der Industriearbeiter in Bergbau und Stahlerzeugung?
- Die kommunikative Funktion
- Polnische Einflüsse im Ruhrdeutschen?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Sprachvarietät Ruhrdeutsch. Sie soll sowohl einen Überblick über die Entstehungsgeschichte und die historische Entwicklung, als auch über die sozialen Aspekte und die kommunikative Funktion des Ruhrdeutschen bieten. Neben der Darstellung der sprachlichen Gesetzmäßigkeiten und der Entstehung des Ruhrdeutschen wird versucht, die Frage nach der korrekten sprachlichen Einordnung zu beantworten.
- Entstehungsgeschichte und historische Entwicklung des Ruhrdeutschen
- Soziale Aspekte des Ruhrdeutschen
- Kommunikative Funktion des Ruhrdeutschen
- Sprachliche Gesetzmäßigkeiten des Ruhrdeutschen
- Korrekte sprachliche Einordnung des Ruhrdeutschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung präsentiert den Forschungsgegenstand und die verwendete Terminologie. Sie stellt die Ziele der Arbeit vor und betont die Bedeutung der Einordnung des Ruhrdeutschen.
- Einleitung in die Thematik: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über das Ruhrgebiet, seine räumliche Ausdehnung und die diversen Bezeichnungen. Es erläutert die Herausforderungen bei der Definition des Ruhrdeutschen als geografisches oder sprachliches Phänomen.
- Ist das Ruhrdeutsche ein Dialekt?: Dieses Kapitel beleuchtet die sprachwissenschaftliche Diskussion um den Terminus „Substandard“ und setzt ihn in Relation zu anderen Bezeichnungen wie „Dialekt“, „Slang“ und „Umgangssprache“. Es diskutiert die verbreitete Ansicht, dass im Ruhrgebiet ein einheitlicher Nonstandard gesprochen wird, und die Schwierigkeiten bei der genauen Beschreibung der sprachlichen Besonderheiten.
- Die Sprachmerkmale des Ruhrdeutschen: Dieses Kapitel befasst sich mit den charakteristischen Merkmalen des Ruhrdeutschen, wie beispielsweise der Integration von Plattdeutsch, regionalen Unterschiede in der Aussprache und Wortwahl sowie dem besonderen Tonfall.
- Die Entstehungsgeschichte des Ruhrdeutschen: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Ruhrdeutschen, die mit der Industrialisierung und dem Bergbau in Verbindung steht. Es untersucht die Einflüsse von verschiedenen Dialekten und Sprachen auf die Entwicklung des Ruhrdeutschen.
- Die Grunddialekte der Region - Das Westniederdeutsche und das Niederfränkische: Dieses Kapitel analysiert die beiden wichtigsten Grunddialekte, die zur Entstehung des Ruhrdeutschen beigetragen haben: das Westniederdeutsche und das Niederfränkische.
- Soziale Aspekte des Ruhrdeutschen - Soziale Schichtzugehörigkeit und Gesprächssituation: Dieses Kapitel untersucht die sozialen Aspekte des Ruhrdeutschen, wie beispielsweise die Rolle sozialer Schichtzugehörigkeit und Gesprächssituation bei der sprachlichen Varianz.
- Exkurs: Die Entwicklung des Bergbaus im Ruhrgebiet: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des Bergbaus im Ruhrgebiet, ein Schlüsselfaktor für die Entstehung und Verbreitung des Ruhrdeutschen.
- Das Ruhrdeutsche als Soziolekt der Industriearbeiter in Bergbau und Stahlerzeugung?: Dieses Kapitel untersucht die Rolle des Ruhrdeutschen als Soziolekt der Industriearbeiter im Bergbau und der Stahlerzeugung. Es analysiert die spezifischen sprachlichen Merkmale und die soziale Bedeutung des Ruhrdeutschen in diesem Kontext.
- Die kommunikative Funktion: Dieses Kapitel widmet sich der kommunikativen Funktion des Ruhrdeutschen. Es untersucht, wie die Sprache soziale Beziehungen gestaltet, Identität ausdrückt und in verschiedenen Kontexten eingesetzt wird.
- Polnische Einflüsse im Ruhrdeutschen?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit polnische Einflüsse im Ruhrdeutschen vorhanden sind. Es analysiert die sprachlichen Kontakte zwischen der deutschen und der polnischen Sprache im Ruhrgebiet.
Schlüsselwörter
Das Ruhrdeutsche, Substandard, Sprachvarietät, Dialekt, Sprachgeschichte, Soziolekt, Industriearbeiter, Bergbau, Stahlerzeugung, kommunikative Funktion, polnische Einflüsse, Westniederdeutsch, Niederfränkisch, soziale Aspekte, Sprachmerkmale.
- Quote paper
- Maja Tinthoff (Author), 2000, Das Ruhrdeutsche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24196