[...] Dabei ist es oft vorgekommen, daß eine
Wissenschaft versucht hat, etwas zu erklären, was nicht in ihren Bereich fiel,
weswegen es zu Mißverständnissen kam.
Der Naturwissenschaftler untersucht zum Beispiel die zeitliche und räumliche
Ausdehnung aller Dinge. Er bewegt sich dabei im Rahmen der Naturgesetze und geht
bei der Weltentstehung von einem schon vorhandenen, extrem dichten Energie- und
Materiekonzentrat aus. Wieso das Universum überhaupt besteht, kann er nicht sagen.
Dies zu klären, ist die Aufgabe der Philosophen. Sie stellen die Frage nach dem
Ursprung der Welt und suchen eine finale Begründung für alles Seiende. Und zwar, ob
es den Grund für seine Existenz in sich selbst trägt oder ob etwas anderes dafür
verantwortlich ist. Sie gehen dabei von dem aktuellen naturwissenschaftlichen
Erkenntnisstand aus und suchen anhand von Vernunftgründen, was den
Naturgesetzen seinsmäßig zu Grunde liegen könnte und weshalb es somit die Welt
und das ganze Universum überhaupt gibt.
Als Ansatzpunkt nehmen sie, was man mit den Sinnen erfahren kann. Nämlich, daß es
nichts gibt, was sich nicht verändert. Dies ist in der Elementarteilchenphysik bewiesen.
Außerdem ist ein Indiz dafür, daß sich alles verändert, die Zeit; man sagt ja
beispielsweise: „Die Zeit heilt alle Wunden“.
Es gibt eine Zeit, in der alles was wir wahrnehmen noch nicht bzw. nicht mehr existiert.
So etwas, das nicht wesensnotwendig existiert nennt Koltermann kontingent, da es
immer auf etwas vorhergehendes zurückzuführen ist (lat.: contingere : zufallen,
glücken).
Um zu erfahren, aus was die Welt ursprünglich entstanden ist, muß es als Ursprung
etwas „Gesetztes“ geben, das nicht kontingent ist und sein Dasein nicht etwas
anderem verdankt, sondern aus sich selbst heraus existiert. Denn gäbe es nur
kontingente Dinge, würde eine unendliche Kette entstehen, die ins Grenzenlose führt
und folglich nicht mehr vorstellbar ist.
Dieses „Gesetzte“ muß außerdem auch alle weiteren Seinszustände in sich enthalten,
da bei der Entstehung einer neuen Wirklichkeit, was wir als Veränderung wahrnehmen,
eine Seinsniveaugewinnung stattfindet und nicht etwas seinsmäßig Höheres aus etwas
seinsmäßig Niedrigerem entstehen kann. Wenn dieses mehr an Sein einfach entstehen könnte, könnte auch einfach eine neue Wirklichkeit entstehen, weswegen
die neue Wirklichkeit schon vorher als Möglichkeit im Ursprungselement bestehen
muß. Gleichzeitig muß das „Gesetzte“ auch die „Wirk-Ursache“ (der Grund) sein, daß
sich etwas verändert.
Inhaltsverzeichnis
1. ZUSAMMENFASSUNG DER TEXTE VON RAINER KOLTERMANN UND BELA WEISSMAHR
2. Eigene Ausarbeitung
2.1. Was ist die richtige Wahrnehmung?
2.2. MuR der Wirklichkeit etwas voraus gehen?
2.3. Welche Eigenschaften hat das ..Absolute Sein"?
2.3.1 Unendlichkeit
2.3.2 Personalitat
2.3.3 Zeitlichkeit
2.4. Wie kann der Menschen frei sein, wenn er nach Koltermann labil ist underhalten werden muR?
2.4.1 Etwas Hoheres entsteht aus etwas Niedrigerem
2.4.2 Evolution
2.5. Erreicht der Mensch seine Vollendung, indem er wie Gott wird?
2.5.1 Der Korper als Hilfsmittel
2.5.2 Die Seele, der gottliche Funke
2.6. Wie kann die Seele materiell sein?
2.7. Woran erkennt man, daR der Korper und die Seele eine Dualitat sind?
2.8. Wodurch steht der Mensch angeblich uber allem?
2.8.1 Durch seine Seele
2.8.2 Durch seine philosophischen Gedanken
2.8.3 Sind Instinkte nicht sogar hoher anzusiedeln?
2.8.4 Ist Gott im Tier? Und ist er dann weniger?
2.9. MuRte nach den physikalischen Gesetzen nicht immer wieder eine Weltentstehen konnen?
2.10. Verschwindet Gott irgendwann, weil wir fur alles eine Erklarung haben und Gott dadurch immer weiter von uns wegruckt?
3. Fazit: Was wir wirklich wissen konnen, ist sehr wenig!
1. ZUSAMMENFASSUNG DER TEXTE VON RAINER
Koltermann und Bela Weissmahr
Es gibt die verschiedensten Theorien und Ansatze, wie das Universum, die Welt, die Lebewesen und der Mensch entstanden sind. Dabei ist es oft vorgekommen, dafc eine Wissenschaft versucht hat, etwas zu erklaren, was nicht in ihren Bereich fiel, weswegen es zu Mifcverstandnissen kam.
Der Naturwissenschaftler untersucht zum Beispiel die zeitliche und raumliche Ausdehnung aller Dinge. Er bewegt sich dabei im Rahmen der Naturgesetze und geht bei der Weltentstehung von einem schon vorhandenen, extrem dichten Energie- und Materiekonzentrat aus. Wieso das Universum uberhaupt besteht, kann er nicht sagen. Dies zu klaren, ist die Aufgabe der Philosophen. Sie stellen die Frage nach dem Ursprung der Welt und suchen eine finale Begrundung fur alles Seiende. Und zwar, ob es den Grund fur seine Existenz in sich selbst tragt oder ob etwas anderes dafur verantwortlich ist. Sie gehen dabei von dem aktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnisstand aus und suchen anhand von Vernunftgrunden, was den Naturgesetzen seinsmafcig zu Grunde liegen konnte und weshalb es somit die Welt und das ganze Universum uberhaupt gibt.
Als Ansatzpunkt nehmen sie, was man mit den Sinnen erfahren kann. Namlich, dafc es nichts gibt, was sich nicht verandert. Dies ist in der Elementarteilchenphysik bewiesen. Aufcerdem ist ein Indiz dafur, dafc sich alles verandert, die Zeit; man sagt ja beispielsweise: „Die Zeit heilt alle Wunden".
Es gibt eine Zeit, in der alles was wir wahrnehmen noch nicht bzw. nicht mehr existiert. So etwas, das nicht wesensnotwendig existiert nennt Koltermann kontingent, da es immer auf etwas vorhergehendes zuruckzufuhren ist (lat.: contingere : zufallen, glucken).
Um zu erfahren, aus was die Welt ursprunglich entstanden ist, mufc es als Ursprung etwas „Gesetztes" geben, das nicht kontingent ist und sein Dasein nicht etwas anderem verdankt, sondern aus sich selbst heraus existiert. Denn gabe es nur kontingente Dinge, wurde eine unendliche Kette entstehen, die ins Grenzenlose fuhrt und folglich nicht mehr vorstellbar ist.
Dieses „Gesetzte" mufc aufcerdem auch alle weiteren Seinszustande in sich enthalten, da bei der Entstehung einer neuen Wirklichkeit, was wir als Veranderung wahrnehmen, eine Seinsniveaugewinnung stattfindet und nicht etwas seinsmafcig Hoheres aus etwas seinsmafcig Niedrigerem entstehen kann. Wenn dieses mehr an Sein einfach entstehen konnte, konnte auch einfach eine neue Wirklichkeit entstehen, weswegen die neue Wirklichkeit schon vorher als Moglichkeit im Ursprungselement bestehen mufc. Gleichzeitig mufc das „Gesetzte" auch die „Wirk-Ursache" (der Grund) sein, dafc sich etwas verandert.
Dieses „Gesetzte", das allem ubergeordnet ist, alles uberhaupt erst ermoglicht, alles tragt, alles selbst ist und gleichzeitig von allem losgelost ist, ist die reine Wirklichkeit, weil es immer wesensnotwendig existiert und nur durch sich selbst begrundet ist. Koltermann nennt dies das ..Absolute Sein". Es ist aufcerdem
- nicht materiell, da es ansonsten veranderlich ware, was ein Widerspruch zum Kontingenten bedeuten wurde
- unendlich, denn etwas Endlichem kann etwas zugefugt oder weggenommen werden
- ewig (nicht zeitlich), da die Zeit ein Zeichen fur Veranderlichkeit ist
- personal (evtl. mehr-personal), da nichts etwas hervorbringen kann, was es selbst nicht enthalt.
Der Mensch hat die Moglichkeit zur Selbstreflexion und weifc, dafc er es ist, der denkt. Aus diesen Grunden kann er frei entscheiden was er macht und ist damit das hochste Lebewesen und Wirkursache. Somit mufc wohl eher von einem Wirkurheber ausgegangen werden.
Dieses .Absolute Sein", welches Koltermann hier beschreibt, nennt der Religionsphilosoph „Gott". Weshalb Koltermann erklart, dafc es etwas Absolutes bzw. einen Gott geben mufc, der uber allem als Ursache steht.
Es ist zu klaren, aus was dieses Absolute bzw. Gott das Universum, die Welt, die Lebewesen und den Menschen geschaffen hat.
In der christlichen Philosophie hat Gott in der Offenbarung, die Welt, sowie das Material das er dazu benotigt, aus dem Nichts geschaffen. Es kann nicht aus ihm „heraus geflossen" sein, da alles ansonsten etwas Gottliches an sich hatte und somit wider das Gottliche selbst ware. Aufcerdem hat er die Welt in vollkommener Freiheit erschaffen und nicht, weil er es tun mufcte, um selbst vollkommen zu sein oder als Beschaftigung, sondern nur aus reiner Gute zu den Geschopfen, weswegen sie, sowie die Welt und das gesamte Universum, radikal gottesabhangig sind.
Die moderne Naturwissenschaft sagt, dafc alles, was in der Welt besteht, ein Ergebnis der Entwicklung ist und nennt dies Evolution. Fur diese Wissenschaft ist es nur wichtig, ob die Arten konstant sind oder sich verandern. Die Frage der ursprunglichen
Erschaffung stellt sich den Naturwissenschaftlern nicht, da dies nicht in ihren Bereich fallt. Deshalb ist der Mensch nach ihren Erkenntnissen aus dem Tier entstanden.
Dies ist fur den Theologen heute kein Problem mehr, da Evolution heute die Entwicklung von etwas ist, das schon bestand, wahrend Schopfung der letzte Ursprung des endlichen Seins und somit die Entstehung von allem an sich bedeutet. Schopfung kann somit das Hervorbringen der Welt (die Handlung) und die Welt als Endprodukt (Schopfungsergebnis) sein. Bis es soweit war, hat es allerdings lange gedauert.
Bereits Darwin unterlag dem Grundirrtum, daR Schopfung Kontinuitat der Arten bedeute und daR die Veranderlichkeit der Arten somit die Erschaffung widerlege. Es konne also entweder nur Evolution oder nur Schopfung geben; das eine sollte durch das andere ausgeschlossen werden.
Heute wissen wir, daR der Schopfungsbericht nicht wortwortlich verstanden werden darf, sondern Schopfung immer in der sichtbaren Weise der Evolution geschieht.
Da die Lebewesen kontingent sind, gelten fur sie die selben Uberlegungen, woher sie stammen, wie fur die Welt und das Universum. Deshalb mussen sie ihre Existenz auch einem Etwas bzw. einem Jemand verdanken. AuRerdem sind sie in ihrem Leben und Wirken labil, so daR es eine Kraft geben muR, die sie im Sein und Wirken erhalt. Sie unterscheidet sich nur darin, ob etwas noch nicht Existierendes geschaffen oder etwas im Sein (Zeitfaktor der Evolution) erhalten wird.
In der Welt selbst ist Gott nicht die Ursache und die biochemische Vorstufe fur das Leben, da jedes Lebewesen nach dem Vernunftprinzip von seinen Vorfahren abstammt. Da aber etwas Immaterielles nicht durch etwas Materielles geschaffen werden kann, weil es SeinsmaRig mehr ist, muR die Seele von Gott geschaffen sein. AuRerdem ist die Seele nach den verschiedensten Lehren etwas, das fur sich alleine steht. So sagte beispielsweise Platon, daR in jedem Menschen ein ubersinnliches, nicht materielles, unsterbliches Prinzip, die sogenannte Seele, steckt. Thomas von Aquin nannte die menschliche Seele, die in sich stehende „Form" des Leibes, wobei die Seele den Leib bestimmt, wahrend sie selbst ein unabhangiges Prinzip ist.
DaR die Seele etwas unabhangiges ist, wird auch in der Bibel deutlich, da der Mensch bei der Auferstehung in eine andere Existenzweise ubergeht, in der nur die Seele bestehen bleibt und der Korper nicht benotigt wird. Die Person bleibt aber die gleiche. Somit ist die Seele das „tatige Ich" des Leibes. Allerdings macht sie nichts selbst, da sie es zwar ist, die alles wahrnimmt, aber die Handlungen werden immer von den Organen des Leibes ausgefuhrt. Deswegen ergibt sich beim Menschen das Problem, daR er anscheinend eine Dualitat ist, obwohl er sich als Einheit wahrnimmt. Aus diesem Grund mussen auch Leib und Seele gemeinsam entstehen. Es geht nicht, dafc Gott die Seele schafft und durch den Menschen der Korper als Zweitursache dazukommt. Sonst ist der Leib etwas unvollkommenes und die Seele nur von aufcen hinzugefugt.
Wenn die Seele aufcerdem ausschliefclich von Gott geschaffen ware, ware dies eine gesetzte Handlung von ihm und das Ergebnis etwas bestimmtes in der Welt. Gott ware somit auf die gleiche Ebene wie die Dinge in der Welt gesetzt. Er brachte Einzelergebnisse hervor, welche die Geschopfe der Welt ohne ihn nicht hatten hervorbringen konnen. Dabei kann nur etwas zur Welt gehoren, was auch durch sie entstanden ist. Das Wirken Gottes kann damit nicht mit dem Wirken von Geschopfen gleichgesetzt werden und der Mensch mufc bei seiner Entstehung mitwirken, damit die Vollendung auch erreicht wird. Aus diesem Grund benotigt Gott die Zweitursachen, damit es keinen Widerspruch gibt. Aufcerdem geht alles auf ihn zuruck, so dafc er der ursprungliche Erschaffer und alles von ihm abhangig ist.
Fur die Einheit von Leib und Seele ist es aufcerdem wichtig, dafc Materie und Geist nicht vollkommen verschiedene Wirklichkeiten sind. Ansonsten konnten sie nicht miteinander verbunden sein. Deshalb kann die konkrete Materie niemals vollkommen geistlos sein bzw. die Seele des Menschen mufc von sich aus mit der Materialitat zu tun haben. Der Leib ist somit zu Selbstbewufctsein gelangte Materie, womit er folglich zum Geist gehort. Die Seele fafct ihrerseits das Materielle und das Immaterielle in sich zusammen. Aufcerdem ist sie wegen ihrer Selbstbezuglichkeit (sie erkennt, dafc es sie gibt), das wirklich Eigenstandige innerhalb des menschlichen Leibes. Allerdings ist sie nicht lokalisierbar.
Koltermann sagt weiterhin, dafc es fur die Einheit von Leib und Seele notwendig ist, dafc seinsmafcig Hoheres aus seinsmafcig Niedrigerem entstehen kann und jeder diese paradoxe Wirklichkeit mit dem Glauben an die Evolution auch anerkennt.
Das sich entfaltende Leben ist aktiv bei seiner Entwicklung beteiligt und schafft ein mehr an Sein. Es ist zwar von Gott dabei getragen, aber es mufc selbst das Neue schaffen. Das Neue ist mehr als nur die mechanische Weitergabe von einer Bestimmung, sowie es auch nicht immer von etwas anderem kommen kann, weil es ansonsten nur ein „unendlicher Regret", eine innerweltliche Verpflanzung des Seienden, ohne letzte Begrundung ware.
Von sich aus kann die Welt nicht an Vollkommenheit zunehmen, da es ansonsten ein Widerspruch zu der Voraussetzung ware, dafc nichts ohne Grund entstehen kann.
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