Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung


Trabajo, 2002

27 Páginas, Calificación: 1.3


Extracto


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Die Familie
2.1. Definition
2.2 Die Familie im gesellschaftlichen Wandel
2.3 Familie, was ist das heute?

3. Kindheit: was ist das heute?

4. Veränderte Familienformen und deren Bedeutung für die Erziehung
4.1 Die „Ein-Kind-Familie“
4.2 Die „Ein-Eltern-Familie“
4.3 Die „Stieffamilie“

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

Familien sind bunt geworden, ihre Lebensformen vielfältiger und die Erfahrungswelten für Kinder offener. Haben sich die Familienstrukturen gewandelt? Und wenn ja wie und mit welchen Folgen, insbesondere für die Erziehung von Kindern?

1. Einleitung:

Das 20. Jahrhundert, das auch das postmoderne Zeitalter genannt wird, ist gekennzeichnet durch soziale Komplexität und kulturelle Diversität. Diese Nichtlinearität und Subjektivität der Welt hat auch zu Veränderungen innerhalb des Familiensystems und seinen Strukturen geführt. Es entstanden eine Vielzahl von gesellschaftlich anerkannten Bedeutungen, die mit dem Begriff der Familie verbunden sind, wobei es durch die zunehmende „Pluralisierung“ familialer Lebensformen immer schwerer fällt eine einheitliche Definition des Begriffes zu finden. Zum einen stehen dem kulturelle Unterschiede in der Definition Familie im Wege, zum anderen aber auch viele unterschiedliche Meinungen, wer zu einer Familie gehört bzw. welche Voraussetzungen eine Familie erfüllen muss. Familie hat heute viele Gesichter; Stieffamilie, Patchworkfamilie, Ein-Elternteil-Familie, binukleare Familie, Commuter-Ehen, Pendler-Ehen, Zwei-Kern Familie, binationale Familie, zwei Generationen Familien aber auch die traditionelle Normalfamilie sind die Ausdrücke, mit denen wir Familie heute verbinden. Was ist also eine Familie? Auch jüngste Diskussionen der Familienpolitik stehen vor dieser Frage, nach deren Antwort entschieden wird, wer als Familie wirtschaftlich, wie politisch zu unterstützen ist. Noch immer gehen wir, nicht selten von der traditionellen Kernfamilie aus, und wissen doch, dass es eigentlich noch viele andere Formen des familialen Zusammenlebens gibt. Diese anderen Formen werden jedoch nicht selten als defizitär beurteilt und an der sogenannten „Normalfamilie“ gemessen. Wie aber sieht es in der Lebenswelt heutiger Familien tatsächlich aus, und welche Auswirkungen hat diese Komplexität und Diversität auf die Sozialisation der Kinder?

Das Ziel dieser Arbeit ist es zu klären, inwieweit sich die Familienstrukturen verändert haben, wie sie heute beschaffen sind und welche Auswirkungen das auf die Sozialisation und das Leben der Kinder, in den Familien hat .Dabei stellt sich die Frage, ob man von einem Zerfall der Institution Familie, als wichtigste Sozialisationsinstanz sprechen kann, oder ob es sich um einen Strukturwandel handelt, der weder positiv noch negativ bewertet werden sollte. Was bedeutet der Begriff Familie heute, wie ist er zu definieren und wie veränderte sich das Verständnis von Familie mit dem gesamtgesellschaftlichen Wandel? Die Arbeit beschäftigt sich mit den Gründen der Veränderungen innerhalb des Systems Familie, z.B. das veränderte Selbst- und Rollenverständnis der Familienmitglieder (Vater, Mutter, Kind), sowie mit den Fragen wie eine Familie zustande kommt, was sie zusammen hält und was mit den Familienmitgliedern passiert, wenn eine solche Institution zerbricht. In einem weiteren Teil geht es um das Verständnis von Kindheit. Was bedeutet Kindheit heute und mit welcher Erziehung werden Kinder heute konfrontiert? Ein dritter Teil versucht am Beispiel der „Ein-Kind-Familie, der „Ein-Eltern-Familien“ und der „Stieffamilie“ aufzuzeigen, welche familiären Strukturen heute gesellschaftliche Akzeptanz finden und wie deren Einfluss auf die Erziehung der Kinder aussieht.

2. Die Familie

2.1. Definition

„Die Familie „stellt eine multifunktional interagierende Gruppe von Personen dar“ (Urban 1997: 8, zitiert nach: Burghardt 1979:127). „Sie sichert einerseits durch Zeugung und Aufzucht von nachfahren das Fortbestehen der menschlichen Art, andererseits durch Soziabilität und Sozialisation das Fortbestehen der jeweiligen Kultur, also das Fortbestehen der sozialen Interaktion der jeweiligen Gesellschaft (Urban 1997: 8, zitiert nach König, 1978:12)

2.2 Die Familie im gesellschaftlichen Wandel

Der lateinische Ausdruck „familia“ kann mit den Begriffen der Hausgenossenschaft, Dienerschaft, des Hausstandes oder auch der Hörigkeit übersetzt werden (vgl. Gukenbiehl 2000: 80 in: Schäfers 2000). Der Begriff der Familie impliziert heute für die meisten Menschen die Form der traditionellen Kleinfamilie, die im 19. Jahrhundert entstand, und vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Hochkonjunktur hatte. „Familie ist eine aus dem französischen „famille“ übernommene Bezeichnung für eine familiale Lebensform, die sich im städtischen-bürgerlichen Lebensraum des 19.Jahrhunderts ausprägte“ (Gukenbiehl 2000: 80, in: Schäfers 2000). Schon immer haben gesellschaftliche Veränderungen zu einem anderen Verständnis von Familie geführt, da das System Familie in einem komplizierten Wechselbeziehungszusammenhang zu anderen Elementen der Gesellschaft steht. „Gesamtgesellschaftliche Wandlungen im 18. und 19. Jahrhundert, z.B. Säkularisierung, Demokratisierung, Industrialisierung, Urbanisierung veränderten die Bedingungen für die Gestaltung von Familie entscheidend“ (Gukenbiehl 2000: 81, in: Schäfers 2000: 81). Besonders durch die Industrialisierung kam es in den letzten beiden Jahrhunderten zu einer Differenzierung von Familie und Arbeitswelt (vgl. Pekrum 1998: 52). Familie wurde dadurch zu einer kleinen privaten Einheit und grenzte sich von anderen Systemen wie Kirche und Staat ab. Die Großfamilie der ständischen Gesellschaft, gekennzeichnet durch gemeinsames Leben, Arbeiten und Wirtschaften unter patriarchalen Leitung des Hausvaters und der Hausmutter verschwand in unserem Kulturkreis als familiales Leitbild völlig. Die städtischen Haushalte und zunehmend auch die Arbeiterschaft formten das bürgerliche Leitbild der Kern Familie (vgl. Gukenbiehl 2000: 81, in: Schäfers 2000:81). Mit der bürgerlichen-urbanen (auch traditionelle) Familie wird heute die „Normalfamilie“ Familie assoziiert. Sie meint die familiale Lebensform eines Ehepaares mit seinem eigenen (unmündigen) Kindern im eigenen privaten Haushalt. Zur traditionellen Definition von Familie gehört, dass die Ehepartner zusammen mit ihren Kindern in einem Haushalt leben, also eine gemeinsame Haushaltsführung haben, gemeinsam Wirtschaften und Füreinandersorgen. Peukert beschreibt die traditionelle Familie als eine soziobiologische Einheit, die durch enge Verwandtschaftsbeziehungen -vorwiegend das Eltern Kind Verhältnis gekennzeichnet ist.“ Weiterhin schreibt er der „Normalfamilie“ folgende Merkmale zu: verheiratet, mit Kind/Kindern, zwei leibliche Eltern im Haushalt, lebenslange Ehe, Monogamie, Heterosexualität, Mann als Haupternährer (vgl. Peukert 1996: 29). „Konstitutiv für die bürgerliche Kleinfamilie ist also die Geschlechts- und Generationszugehörigkeit; Partner gleichen Geschlechts können nach dem Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie keine Familie bilden, und die Erweiterung der Partnerschaft über die Generationslinie (durch eigene Kinder) ist für die Familie zwingend“ (Vaskovics 1996: 35). Vaskovics verwendet auch den Begriff der „bürgerlichen Normalfamilie“, da diese Familienform soziokulturell gestützt und in der bürgerlichen Gesellschaft stark verbreitet war bzw. ist (vgl. Vaskovics 1996: 35). Zusammengefasst kann man folgende Elemente benennen, die für den klassischen Familienbegriff konstitutiv sind. Eine Familie ist eine auf Dauer angelegte Verbindung von Mann und Frau mit einer gemeinsamen Haushaltsführung und mindestens einem eigenen (oder adoptierten) Kind. Hier werden inhaltlich eine Reihe von Lebensformen ausgeschlossen, die heute den Anspruch erheben auch eine familiale Lebensform zu sein: Paare ohne Kinder, Gemeinschaften auf der Grundlage von Homosexualität sowie Haushalte von alleinerziehenden Elternteilen (vgl. Hill; Kopp 1995: 11). Spricht man vom Wandel der Familienstrukturen und impliziert damit einen Funktions- und Bedeutungsverlust, so wird nach Paul Hill und Johannes Kopp die Debatte nur verständlich, wenn man sich den historisch besonderen und kurzfristigen Zeitraum der fünfziger und sechziger Jahre im Kontrast zu den Entwicklungen der Gegenwart ansieht, was im folgenden kurz erläutert werden soll (vgl. Hill; Kopp 1995: 45). Die traditionelle Eltern-Familie hatte Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre, besonders nach dem zweiten Weltkrieg hohe normative Verbindlichkeit (vgl. Nave-Herz 1995: 12). Sie erfuhr in der Gesellschaft Akzeptanz und hatte somit praktische Auswirkungen für die Gestaltung des familialen Zusammenlebens (vgl. Gukenbiehl 2000: 81, in: Schäfers 2000: 81). Bis in die 70er Jahre des 20 Jahrhunderts war die Kleinfamilie unangefochten vorherrschend“ (Niesel/Griebel 2001: 21). „Gekennzeichnet war sie durch einen hohen Anspruch an die emotionale Qualität der Beziehungen sowohl zwischen den Ehepartnern als auch zwischen Eltern und Kindern“ (Niesel/Griebel 2001: 21). Es wurde nicht mehr im Sinne der Zweckmäßigkeit geheiratet, sondern aus Liebe. Gegenseitige Achtung und persönliche Zuneigung wurden als Fundament der Ehe festgelegt, die von nun an eine bewusste Entscheidung beider Ehepartner war. Kinder zu bekommen war selbstverständlich, weil es als sinngebend und Freude stiftend für das gemeinsame Leben betrachtet wurde. (vgl. Niesel/Griebel 2001: 21) „Ein weiteres Merkmal war die Trennung von der Berufswelt (Mann) und der Familienwelt (Frau)“( Niesel/Griebel 2001: 21). Die traditionelle Kernfamilie ist laut Gukenbiehl auch in unserer Gegenwartsgesellschaft die quantitative und als Leitbild dominante familiale Lebensform (vgl. Gukenbiehl 2000: 82, in: Schäfers 2000). Warum wird aber dann vom Bedeutungsverlust und der Destabilisierung von Familie gesprochen? Gesehen auf alle Lebensformen setzt sich, laut Rosemarie Nave-Herz, die Gesellschaft heute nicht mehr hauptsächlich aus Haushalten von Vater und Mutter mit Kindern (Kernfamilie) zusammen (vgl. Nave-Herz 1995:17). Nach Untersuchungen des statistischen Bundesamtes, dominieren mit 64,8% die Haushalte ohne Kinder, wobei die 2-Generationenhaushalte lediglich bei 35,2% liegen (Gesamtes Bundesgebiet) (vgl Lampert 2002: 87, zitiert nach statistisches Bundesamt 2000:64). Dennoch nimmt die Familie, nach Paul Hill und Johannes Kopp, immer noch einen hohen Stellenwert in der individuellen Lebensführung und Lebensplanung ein (vgl. Hill; Kopp 1995: 44).Gemeint ist damit, dass unter allen Familienformen die traditionelle Familie, bestehend aus einer Elterndyade mit Kind(ern), die quantitativ dominante ist, wobei der Begriff Familie immer Kinder impliziert. „Noch immer dominiert als Familienform die Zwei-Eltern-Familie mit formaler Eheschließung. Mehr als 80% aller Kinder unter 18 Jahren wachsen bei den leiblichen Eltern auf“ (vgl. Vaskovics 1998: 84). Der Anteil der Ehepaar-Familien an den Familien mit ledigen Kindern ist allerdings von 1972 bis 1996 (bzw.1999) in gesamt Deutschland gesunken. Betrug er 1972 noch 87,4% (früheres Bundesgebiet), so waren es 1996 nur noch 81,5% (1999 für Gesamtdeutschland 73,9%) (vgl. Lampert 2002:86). Der Anteil der Haushalte mit Kindern ist in diesem Zeitraum von 46,0% auf 33,8% gesunken (Gesamtdeutschland 1999, 35,2%) (vgl. Lampert 2002:86). Es gibt also eine Zunahme an Alleinlebenden und kinderlosen Lebensformen zu verzeichnen. So schreibt Heinz Lampert, dass der Anteil der nichtehelichen Lebensgemeinschaften von 0,2% auf 2,8% gestiegen (Gesamtdeutschland 4,4%) ist und auch bei den Anteilen der Alleinerziehenden eine Steigerung von 12,3 % (1972) auf 15,4% (1996) (Gesamtdeutschland 1999 21,7%) zu beobachten war (vgl Lampert 2002:86). Die traditionelle Familienform ist unter den familialen Lebensformen immer noch die dominante, wobei man aber nicht die Augen davor verschließen darf, dass andere Familienformen immer mehr zu beobachten sind und die traditionelle Familie verdrängen. Laszlos Vaskovics verwendet aber anstelle der Begriffe Bedeutungsverlust und Destabilisierung den Begriff des Strukturwandels, der in der Gesellschaft zu beobachten ist (vgl. Vaskovics 1996:61). Auch die moderne Familiensoziologie spricht in dem Zusammenhang nicht mehr vom Funktionsverlust, sondern vom Funktionswandel auf den Gebieten der Sicherungs- und Führsorgefunktion, der Produktionsfunktion oder der kulturellen, religiösen und erzieherischen Funktionen (vgl. Urban 1997: 9). Nicht nur die äußeren Strukturen der Familie haben sich gewandelt, sondern es ändern sich auch vermehrt die inneren Strukturen. Innerhalb einiger weniger Generationen hat sich die Herrschafts- und Machtstruktur in der Familie dramatisch geändert. Während früher, auch in der traditionellen Kleinfamilie der 60er Jahre eine patriarchalische Herrschaftsstruktur des Mannes dominierte, hat sich heute die Eltern-Kind und die Partnerbeziehung, hin zu einer relativen Gleichberechtigung entwickelt. Nach Gukenbiehl liegen die Hauptgründe hierfür maßgeblich in der Änderung der innerfamilialen Rollen- und Arbeitsteilung, was vor allem auf ein geändertes Selbst- und Rollenverständnis der Frau zurückgeführt wird (vgl. Gukenbiehl 2000: 82, in: Schäfers 2000) oder ( vgl. Ribhegge 1998: 84, in: Vaskovics). Diese Änderungen innerhalb der Familienstruktur stehen wieder in Verbindung gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, denn der Wandel dem die Familie in den letzten Jahren und Jahrzehnten unterlag, drückte sich nicht nur in den tatsächlichen Gegebenheiten des Familienlebens aus, sondern auch in der veränderten gesellschaftlichen Sichtweise, den Begriff Familie zu verstehen. Veränderungen des 20 Jahrhunderts, die auch beeinflussend auf die traditionelle Familie wirkten, waren die Individualisierung die Emanzipation, die Differenzierung des Bildungs- und Erwerbsystems aber auch eine zunehmende ökonomische Prosperität, sowie der individuelle Wohlstand und die sozialen Sicherungen. Damit haben sich die individuellen objektiven Chancen der Lebensführung vervielfältigt (vgl. Hill; Kopp 1995: 44). Kurt Lüscher verwendet den Begriff der subjektiven Multiperspektivität womit er die scheinbare Vielzahl von Orientierungen des Handelns meint, die für den einzelnen denkbar und möglich sind. Gleichzeitig fällt die Orientierung an institutionellen Vorgaben (wie Religion), an Brauch und Sitte weg, da sie an Gültigkeit verloren haben. Die Komplexität der Möglichkeiten wird nicht mehr reduziert sondern vielfältiger (vgl. Lüscher 1988: 33). Nach Lüscher ergaben sich diese Veränderungen im wesentlichen aus der Emanzipationsbewegung. „Ein wesentlicher Moment subjektiver Multiperspektivität ergibt sich aus den Emanzipationsbewegungen. Durch sie haben sich die familieninternen Beziehungen verändert, direkt durch die Auffassung einer prinzipiellen Gleichberechtigung, die nicht nur Mann und Frau, sondern sinngemäß auch die Kinder einschließt“ (Lüscher 1988:33). Die traditionelle Kernfamilie, die im letzten Jahrhundert als Familienform der Regelfall war und gesellschaftliche Anerkennung genoss, wird durch andere Formen des Zusammenlebens ergänzt (vgl. Faulde/Lipinski 1998, S. 20). Die enge Definition der Familie wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bereits modifiziert und lautet hier: „Familie, verstanden als Lebensform von Personensorgeberechtigten mit Kind oder Kindern“ (11. Kinder und Jugendbericht 2002: 122). Als Familie gelten demnach auch die Ein-Eltern-Familien, homosexuelle Paare mit Kindern, eben Familien die nicht aus einer Elterndyade gegründet sind. Generell stellt sich die Frage ob neue Formen des familialen Zusammenlebens entstanden sind, oder ob Formen die früher überhaupt nicht oder nur bedingt als „normale Familie“ angesehen wurden, heute toleriert werden und sogar weitgehend anerkannt sind. Rosemarie Nave Herz schreibt dazu in Ihrer Publikation Familie heute, dass Mutter- und Vaterfamilien auch schon in der vorindustriellen Zeit existent waren, allerdings waren sie eingebettet in andere Lebenssysteme, besaßen keinen eigenen Hausstand und wurden überwiegend als Gesinde oder mithelfende Familienangehörige im Haushalt aufgenommen. (z.B. in einer großen Haushaltsfamilie). Die Gründe lagen vor allem in der Verwitwung und Nichtehelichkeit der Kinder, im Gegensatz zur heutigen Trennung und Scheidung der Ehen. Auch gab es, vor allem in der armen Bevölkerung nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern. Die Gründe dafür waren ebenso andere als heute, z.B. Armut, Wohnungsnot, aber auch Standesschranken der Eltern, die eine Ehe versperrten. Es ist also fraglich, ob man von Pluralisierung überhaupt sprechen kann, denn die unterschiedlichen familialen Lebensformen waren schon immer vorhanden (vgl. Nave-Herz 1995:12) Paul Hill und Johannes Kopp beschreiben die Familie daher auch als ein sehr flexibles soziales Gebilde, welches in vielerlei Formen auftrat die schwer gemeinsame Grundmuster und Entwicklungstrends erkennen lasse (vgl. Hill; Kopp1995:45). Die Gesellschaft ist dazu übergegangen, verschiedene Formen von Familie zu tolerieren, die aber keine neue Erscheinung sind, sondern die schon immer in irgendeiner Form existierten. „Mitgliedern moderner Gesellschaften sehen sich(immer) mehr auch soziokulturell legitimierten Alternativen der privaten Lebensführung und familialen Lebensgestaltung gegenüber“ (Vaskovics 1996: 36)

[...]

Final del extracto de 27 páginas

Detalles

Título
Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung
Universidad
RWTH Aachen University  (Soziologie)
Curso
Theorien der Sozialisation
Calificación
1.3
Autor
Año
2002
Páginas
27
No. de catálogo
V24283
ISBN (Ebook)
9783638271943
Tamaño de fichero
497 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Wandel, Familienstrukturen, Folgen, Erziehung, Theorien, Sozialisation
Citar trabajo
Tanja Gluding (Autor), 2002, Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24283

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