Mexiko ist ein Land mit zahlreichen regionalen und kulturellen Besonderheiten,
was vor allem auf die Vielfalt der indianischen Kulturen und Glaubensvorstellungen
zurückzuführen ist. Vor 4000 Jahren zählte Mexiko gerade 25 Millionen
Einwohner, heute leben so viele Menschen in einer einzigen Stadt, in Mexiko-
Stadt, der größten Agglomeration der Welt. Die Gesamtbevölkerung Mexikos ist
heute auf 100 Millionen angestiegen, wovon sich nach Landflucht und der daraus
resultierenden Verstädterung 70 Prozent in städtischen Siedlungen niedergelassen
haben.
Geschichtlich gesehen ist Mexiko, von der Unabhängigkeit 1821 bis zum Ausbruch
der Revolution im Jahr 1910 ein Land, welches durch wirtschaftliche und
politische Diskon-tinuität geschwächt wurde; es litt unter Einschränkungen der
Meinungsfreiheit sowie unter der Herabwirtschaftung eines einstmals florierenden
Handelsmarktes und der damit verbunden Zerschlagung der indigenen Bevölkerung
in ihrer Kultur und Identität. Die mexikanische Revolution war der Beginn
der Suche nach der wahren Identität der Nation, das Hervorlocken des Mexikaners
aus seiner Isolation und aus der Unmündigkeit. Besonders in der Literatur gewinnt
die Auseinandersetzung mit der verschütteten Identität unter Samuel Ramos,
Juan Rulfo und Octavio Paz an Bedeutung.
„Werde, der Du bist!“ ruft Ramos den Mexikaner in seinem Buch Das Profil des
Menschen und die Kultur in Mexiko,1934 auf. Er möchte den Mexikaner dazu
gewinnen, sich auf seiner selbst zu besinnen, die mexikanische Kultur wiederzuentdecken
und neu zu beleben. Das Vertrauen der Mexikaner zum Mexikanertum
muß verstärkt und ihr Problem des Minderwertigkeitskomplexes abgebaut werden.
Ein schwaches Selbstbewußtsein, dessen Gründe in der Geschichte zu finden
sind.
Es gilt die Einzigartigkeit der Kultur zu entdecken, die sich von anderen
Kulturformen unterscheidet. Auf der Suche nach der mejicanidad sollen dabei
ausgewählte mexikospezifische Sachverhalte näher beschrieben und untersucht
werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwischen Einsamkeit und Revolution
- Mexikanische Besonderheiten
- Das kulturelle Erbe
- Totenkult - ein Lebenskult
- Mexikanisch - eine informelle Leidenschaft
- ,,Viva, México, hijos de la chingada!
- Mais - ein Heiligtum der Mayas und Azteken
- Die Frau in den Zwängen einer patriarchalischen Gesellschaft
- La fiesta mejicana
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Suche nach der mexikanischen Identität, der "mejicanidad", und analysiert die Herausforderungen, die das Land seit seiner Unabhängigkeit bis zur Revolution durchlaufen hat. Sie beleuchtet die kulturellen und sozialen Besonderheiten Mexikos, die auf die Verschmelzung indianischer und spanischer Einflüsse zurückzuführen sind.
- Die historische Entwicklung der mexikanischen Identität
- Die Rolle der indigenen Kulturen und Traditionen
- Die mexikanische Revolution als Wendepunkt in der Identitätsfindung
- Kulturelle Besonderheiten und Bräuche
- Die Bedeutung der "mejicanidad" in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Themenstellung ein und beschreibt die Vielfältigkeit Mexikos, die sich aus den verschiedenen indianischen Kulturen und Glaubensvorstellungen ergibt. Das Kapitel "Zwischen Einsamkeit und Revolution" untersucht die Suche nach der mexikanischen Identität im Kontext der politischen und sozialen Umbrüche nach der Unabhängigkeit und der Rolle der Revolution von 1910. Das Kapitel "Mexikanische Besonderheiten" beleuchtet die kulturellen und ethnischen Besonderheiten Mexikos, die bis in die vorkoloniale Zeit zurückreichen.
Schlüsselwörter
Mexikanische Identität, "mejicanidad", indigene Kulturen, spanische Einflüsse, Revolution, Kultur, Geschichte, Traditionen, Lebenskultur, Totenkult.
- Citar trabajo
- Caroline Berger (Autor), 2003, Auf der Suche nach der Mejicanidad, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24292