Wahlen spielen in repräsentativ-demokratischen Systemen eine entscheidende Rolle. Sie legitimieren das Regierungssystem und delegieren Entscheidungsgewalt vom Volk an die Volksvertreter in den Parlamenten und Regierungen (s.a. Farrell 2002: 71).
In der Bundesrepublik Deutschland werden durch allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl unter anderem die Abgeordneten für den Bundestag gewählt (vgl. GG, Artikel 38). Die Wahlen stellen also einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Bewerbern um politische Ämter dar. Die zugespitzte Form dieses Wettbewerbs findet im Vorfeld der Wahlen in Form von Wahlkämpfen statt. Ziel dieser Wahlkämpfe ist es, dass sowohl Parteien als auch Kandidaten deutlich machen, so Dörner und Vogt, „dass es tatsächlich auf den Wähler als Souverän der demokratischen Ordnung ankommt.“ (2002: 19). Sie deuten den Wahlkampf als ein demokratisches „Ritual“ in dem es vor allem darum geht, dem Wähler durch den Wettbewerb der Parteien um seine Stimme seine Wichtigkeit als Souverän der demokratischen Ordnung vor Augen zu führen.
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ,,AMERIKANISIERUNG“
- Indikatoren der Amerikanisierung
- WAHLKAMPF IN DEN USA
- Grundbedingungen
- Personalisierung
- Professionalisierung
- Verwendung von Marketingtechniken
- Finanzierung
- BUNDESTAGSWAHLKAMPF 2002 IN DEUTSCHLAND
- Personalisierung
- Professionalisierung
- Verwendung von Marketingtechniken
- Finanzierung
- URSACHEN FÜR ZUNEHMENDE AMERIKANISIERUNG DER DEUTSCHEN WAHLKÄMPFE
- Gesellschaftlicher Wandel
- Technische Modernisierung
- IST AMERIKANISIERUNG IN DER BUNDESTAGSWAHL 2002 NACHWEISBAR?
- Adoption
- Shopping
- Zusammenfassung
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Amerikanisierungstendenzen im Bundestagswahlkampf des Jahres 2002 nachweisbar sind. Sie untersucht die Entwicklung der Wahlkampfkonzepte in der Bundesrepublik Deutschland und in den USA, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu identifizieren.
- Amerikanisierungstendenzen im Bundestagswahlkampf 2002
- Vergleich der Wahlkampfkonzepte in Deutschland und den USA
- Indikatoren der Amerikanisierung: Personalisierung, Professionalisierung und Verwendung von Marketingtechniken
- Ursachen für die zunehmende Amerikanisierung der deutschen Wahlkämpfe
- Die Rolle der Medien im Wahlkampf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Wahlen in repräsentativ-demokratischen Systemen. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der „Amerikanisierung“ erläutert und auf die Indikatoren Personalisierung, Professionalisierung und Verwendung von Marketingtechniken eingegangen. Das dritte Kapitel beleuchtet die Wahlkampfpraxis in den USA, wobei die Grundbedingungen, die Personalisierung, die Professionalisierung, die Verwendung von Marketingtechniken und die Finanzierung im Fokus stehen. Kapitel vier befasst sich mit dem Bundestagswahlkampf 2002 in Deutschland und analysiert die Indikatoren der Amerikanisierung im deutschen Kontext. In Kapitel fünf werden die Ursachen für die zunehmende Amerikanisierung der deutschen Wahlkämpfe untersucht. Das sechste Kapitel geht schließlich der Frage nach, ob Amerikanisierung in der Bundestagswahl 2002 nachweisbar ist.
Schlüsselwörter
Amerikanisierung, Bundestagswahlkampf, Wahlkampfkonzepte, Personalisierung, Professionalisierung, Marketingtechniken, Medien, Wahlbeteiligung, Spenden, Finanzierung, „spin doctors“
- Quote paper
- Julian Kanth (Author), 2004, Ist Amerikanisierung im Bundestagswahlkampf 2002 nachweisbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24422