„Recht und Gerechtigkeit bei Friedrich Schiller“ behandelt Person, Werk und Zeit Schillers unter dem besonderen Aspekt, dass der junge Schiller eine juristische Ausbildung begonnen und später sogar eine fundierte Fortbildung absolviert hatte.
Die Arbeit ist eine knappe, präzise Charakterisierung Schillers als verhinderter und deshalb schreibender Jurist.
Behandelt werden die Differenzierungen von Recht und Gerechtigkeit, wie sie heute verstanden werden und die Anknüpfungspunkte, die sich hierzu in Schillers Werk und Leben finden lassen.
Gezeigt wird, dass die Frage von Recht und Gerechtigkeit eine zentrale Frage des Gesamtwerkes Schillers ist und worin die Ursachen hierfür vermutet werden können.
Zunächst wird die Person Schillers beleuchtet. Es wird gezeigt, dass Schiller zunächst seinem Willen zuwider eine juristische Grundausbildung erhält und in ersten Kontakt mit naturrechtlichen Ideen kommt sowie dass er sich später erneut dem Rechtsstudium widmet und in Kontakt mit bedeutenden Juristen seiner Zeit gerät.
Der Einfluss von Maßregelungen, wie dem erteilten Schreibverbot für den jungen Schriftsteller und auch der maßgebliche Einfluss von Ereignissen seiner Zeit, insbesondere der Französischen Revolution werden angesprochen.
Es wird erörtert, wie Schiller als Spielball herzoglicher Willkür das Recht seiner Zeit empfinden musste und wie er selbst letztlich als Rechtsbrecher zu qualifizieren ist.
Exemplarisch aufgegriffen werden Schillers "Die Räuber", "Wilhelm Tell" und "Verbrecher aus verlorener Ehre". Hier werden im Detail Nachweise für die kernhafte Verschmelzung der Werke Schillers mit der Frage „Recht und Gerechtigkeit“, die dort auch formuliert sein könnte „Recht oder Gerechtigkeit“, erbracht.
Letztlich wird gezeigt, dass Schillers Werk seine Faszination neben der allgemein anerkannten sprachlichen Gewalt gerade auch daraus erhält, dass Schiller als Rechtslehrer, Rechtshistoriker, Jurist, Rechtsvergleicher und als in besonderem Maße Rechtsunterworfener und Rechtserfahrener wie kein anderer qualifiziert ist, das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit zutreffend darzustellen.
Zahlreiche Nachweise ermöglichen es, die angesprochenen Fragen auf einfache Weise zu vertiefen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A. Aufgabenanalyse
- B. Zentralbegriffe
- II. Hauptteil
- A. Person
- 1. Lebensstationen
- 2. Auswertung
- a) Zusammenfassung/Allgemeines
- b) Schillers Interesse am Recht
- c) Schiller als Rechtsobjekt
- d) Schiller als Rechtsbrecher
- e) Schiller als doppelter „Staatsbürger“
- B. Werke
- 1. Die Räuber
- 2. Wilhelm Tell
- 3. Der Verbrecher aus verlorener Ehre
- 4. Auswertung/Zusammenfassung
- a) Schiller als Rechtslehrer
- b) Schiller als Rechtsgeschichtler
- c) Schiller als Rechtsfachmann
- aa) Staatsrecht
- bb) Strafrecht, Kriminologie, Kriminalpsychologie, Kriminalpathologie
- d) Die Rechtsidee/Rechtstheorie
- e) Person
- C. Zeit
- III. Thesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Recht und Gerechtigkeit bei Friedrich Schiller“ analysiert, wie Schiller die Begriffe Recht und Gerechtigkeit in seinem Leben und Werk verstand. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung zwischen Schillers Sichtweise und dem Wandel der Gesellschaft am Beginn des 19. Jahrhunderts.
- Schillers Verständnis von Recht und Gerechtigkeit
- Der Einfluss von Schillers Lebensstationen auf seine Rechtsauffassung
- Die Darstellung von Recht und Gerechtigkeit in Schillers Werken
- Die Rolle von Recht und Gerechtigkeit im Kontext des gesellschaftlichen Umbruchs im frühen 19. Jahrhundert
- Schillers Position als Rechtslehrer, Rechtsgeschichtler und Rechtsfachmann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und erläutert die zentralen Begriffe Recht und Gerechtigkeit. Der Hauptteil befasst sich zunächst mit Schillers Leben, seiner Person und seinen Erfahrungen, die seine Rechtsauffassung beeinflusst haben könnten. Anschließend werden Schillers Werke im Hinblick auf ihre Darstellung von Recht und Gerechtigkeit analysiert. Die Kapitel zu den Werken untersuchen die Rechtskonzepte in „Die Räuber“, „Wilhelm Tell“, „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ und bieten eine zusammenfassende Analyse der Rechtsauffassung, die sich in Schillers Werken widerspiegelt. Abschließend wird die Zeit, in der Schiller lebte, in Bezug auf den gesellschaftlichen und politischen Kontext der Rechtsentwicklung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Recht, Gerechtigkeit, Rechtsstaat, Rechtsgeschichte, Strafrecht, Kriminologie und Kriminalpsychologie. Sie analysiert Schillers Rechtsauffassung und die Darstellung von Recht und Gerechtigkeit in seinen Werken, insbesondere in „Die Räuber“, „Wilhelm Tell“ und „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“. Die Untersuchung beleuchtet Schillers Rolle als Rechtslehrer, Rechtsgeschichtler und Rechtsfachmann im Kontext des gesellschaftlichen Umbruchs am Beginn des 19. Jahrhunderts.
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- Sascha Schlösser (Autor), 2002, Recht und Gerechtigkeit bei Friedrich Schiller, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24602