Tiepolo as a Painter of History and Mythology and as a Decorator
Folgende Abhandlung entstand im Rahmen des Kurses Ikonologie und Ikonographie für Historikerinnen und Historiker: Die Lehre von den sprechenden Bildern und die Bedeutung ihrer Lesbarkeit, welcher im Sommersemester 2003 unter der Leitung von Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Fröschl an der Universität Wien abgehalten wurde. Der Schwerpunkt des als Essay gedachten Textes liegt auf der Auseinandersetzung des Kunsthistorikers William L. Barcham mit dem einem Meister der Barockmalerei: Giambattista Tiepolo. Zugrunde liegt Barchams Abhandlung Tiepolo as a Painter of History and Mythology and as a Decorator. Barcham, als Mitarbeiter des Department of the History in New York, mag als Kunsthistoriker eine Zugangsweisen zur Malerei Tiepolos haben, die von der eines Historikers oder Geschichtsstudenten abweicht. Vor allem diese eventuelle Betrachtungsunterschiede, sowie unterschiedlich gewichtete Interpretationsformen gilt es mir herauszuarbeiten. Weiters möchte ich darauf eingehen inwiefern Tiepolo der Tradition des Cesare Ripa folgt, (und sich des Emblembuchs, der Iconologia bedient, welche erstmals 1603 veröffentlicht, in zahlreichen Neuauflagen erschien) oder ob er sich eventuelle Freiheiten erlaubt, und wie sich Tiepolos Kunst im zeitgenössischen Rahmen zu verstehen ist. Wiliam Barcham ist, wie bereits erwähnt, derzeit am Department of the History des Fashion Institute of Technology New York tätig. Sein Forschungsschwerpunkte bilden das italienische Patronat des 17. Jh., sowie die Malerei Paolo Veroneses,1 doch allein ein Blick auf die umfassende Publikationsliste zeugt von Barchams intensive Beschäftigung mit Tiepolo Werk, welche ihn sicher zu einem der ganz großen Kenner des Meisters macht: so findet man Titel wie „The Religious Paintings of Giambattista Tiepolo: Piety and Tradition in Eighteenth- Century Venice“, oder „Tiepolo (Masters of Art)“, zusätzlich mehrere kurze Abhandlungen, wie "E chi non potrebbe cantare facilmente Febo".
Wer aber ist nun Giambattista Tiepolo, welcher vielen kaum vom Hörensagen bekannt, dem Kunstinteressierten als bedeutender Vertreter der Barockmalerei geläufig ist? Giambattista, oder auch Giovanni Battista wurde am 05.03. 1696 als Sohn eines venezianischen Kaufmanns geboren.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- William L. Barcham und Giambattista Tiepolo: Tiepolo as a Painter of History and Mythology and as a Decorator
- Tiepolo as a Painter of History and Mythology
- Tiepolo as a Decorator
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung befasst sich mit dem Werk des Barockmalers Giambattista Tiepolo aus der Sicht des Kunsthistorikers William L. Barcham. Sie analysiert Barchams Interpretation von Tiepolos Malerei, besonders im Hinblick auf dessen Dekorationen, Historienbilder und mythologische Werke. Die Abhandlung untersucht, wie sich Tiepolos Werk in den zeitgenössischen Rahmen einordnet, insbesondere im Hinblick auf seine Verwendung von Allegorien und seine Beziehung zu Cesare Ripas Iconologia.
- Tiepolos Kunst im Kontext der Barockmalerei
- Analyse von Tiepolos Werken als Dekorationen, Historienbilder und mythologische Darstellungen
- Die Bedeutung von Allegorien in Tiepolos Werk
- Die Beziehung zwischen Tiepolos Kunst und Cesare Ripas Iconologia
- Tiepolos Werk im Spiegel der venezianischen Kultur und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einführung in die Person und das Werk von Giambattista Tiepolo, sowie in die Forschungsarbeit von William L. Barcham. Es wird darauf eingegangen, wie Barcham Tiepolos Werke als Dekorationen, Historienbilder und mythologische Darstellungen betrachtet und die Bedeutung von Allegorien in Tiepolos Werk beleuchtet.
Der Text beleuchtet anschließend Tiepolos Beziehung zu Cesare Ripas Iconologia und analysiert, wie Tiepolo in seinem Werk die Tradition des Emblembuchs aufgreift und zugleich eigene Freiheiten einräumt. Weiterhin werden die Freskenzyklen in Udine und Würzburg besprochen, die Tiepolos Fähigkeit demonstrieren, die Wünsche seiner Auftraggeber überzeugend darzustellen.
Im weiteren Verlauf des Textes werden Tiepolos Werke im Kontext der venezianischen Kultur und Gesellschaft untersucht, insbesondere seine religiösen Gemälde und seine Beziehungen zu den Patrizierfamilien und den venezianischen Behörden. Die Rolle der Marienverehrung in Venedig und der Einfluss der Aufklärung auf Tiepolos Kunst werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Giambattista Tiepolo, William L. Barcham, Barockmalerei, Dekoration, Historienbild, Mythologie, Allegorie, Iconologia, Cesare Ripa, Venedig, Emblembuch, Freskenzyklen, Udine, Würzburg, Patrizierfamilien, Marienverehrung, Aufklärung.
- Quote paper
- Angelika Zojer (Author), 2003, Giambattista Tiepolo: Ikonologie und Ikonographie für Historiker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24674