Einleitung
Bis zu den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts rühmte sich die neoklassische Wirtschaftstheorie, den Alleinvertretungsanspruch für die Erklärung des Geschehens an den Börsen zu haben. Dann begannen die ersten zaghaften Bemühungen der Wirtschaftspsychologie, die sich bislang auf Themen wie Arbeitspsychologie, Mitarbeiterführung sowie Marketingpsychologie beschränkt hatte, das Verhalten von Börsenakteuren zu erkunden. Doch erst in den siebziger Jahren wurde die schon seit Längerem untersuchte Psychologie der Spieltheorie mit weiteren verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen zum neuen Forschungsgebiet Behavioral Finance entwickelt. Sie bot neue Erklärungsansätze für Phänomene wie die Milchmädchenhausse oder Börsencrashs, mit deren Erklärung die neoklassische Theorie bisher große Mühe hatte. Leider gehört die Behavioral Finance noch nicht zum Handwerkszeug der Börsenakteure, deren Kenntnis ist jedoch eine Bereicherung für jeden Anleger. Daher thematisiert diese Arbeit einen ausgewählten Aspekt der Behavioral Finance, nämlich Heuristiken am Kapitalmarkt.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Heuristiken
- 2.1. Bewusste Heuristiken
- 2.2. Unbewusste Heuristiken
- 2.2.1. Vereinfachungsheuristik
- 2.2.1.1. Theorie
- 2.2.1.2. Beispiele
- 2.2.1.3. Experiment
- 2.2.1.4. Auswirkungen der Heuristik
- 2.2.1.4.1. individuelle Auswirkungen
- 2.2.1.4.2. Auswirkungen auf die Preisbildung
- 2.2.2. Verfügbarkeitsheuristik
- 2.2.2.1. Theorie
- 2.2.2.2. Beispiele
- 2.2.2.3. Auswirkungen der Heuristik
- 2.2.2.3.1. individuelle Auswirkungen
- 2.2.2.3.2. Auswirkungen auf die Preisbildung
- 2.2.3. Mental Accounting
- 2.2.3.1. Theorie
- 2.2.3.2. Beispiele
- 2.2.3.3. Experiment
- 2.2.3.4. Auswirkungen der Heuristik
- 2.2.3.4.1. individuelle Auswirkungen
- 2.2.3.4.2. Auswirkungen auf die Preisbildung
- 2.2.4. Verankerung und Anpassung
- 2.2.4.1. Theorie
- 2.2.4.2. Beispiele
- 2.2.4.3. Experiment
- 2.2.4.4. Auswirkungen der Heuristik
- 2.2.4.4.1. individuelle Auswirkungen
- 2.2.4.4.2. Auswirkungen auf die Preisbildung
- 2.2.5. Repräsentativitätsheuristik
- 2.2.5.1. Theorie
- 2.2.5.2. Beispiele
- 2.2.5.3. Experiment
- 2.2.5.4. Auswirkungen der Heuristik
- 2.2.5.4.1. individuelle Auswirkungen
- 2.2.5.4.2. Auswirkungen auf die Preisbildung
- 2.2.1. Vereinfachungsheuristik
- 2.3. Ausscheiden, Arbitrage und Lerneffekte
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heuristiken am Kapitalmarkt im Kontext der Behavioral Finance. Ziel ist es, die Anwendung von Heuristiken durch Anleger zu beleuchten und deren Auswirkungen auf individuelle Entscheidungen und die Preisbildung zu analysieren.
- Einführung in die Behavioral Finance und deren Bedeutung für das Verständnis von Kapitalmarktphänomenen.
- Analyse verschiedener Heuristiken (z.B. Vereinfachungs-, Verfügbarkeitsheuristik, Mental Accounting).
- Untersuchung der Auswirkungen dieser Heuristiken auf das Entscheidungsverhalten von Anlegern.
- Bewertung des Einflusses von Heuristiken auf die Preisbildung am Kapitalmarkt.
- Diskussion von Arbitrage und Lerneffekten im Zusammenhang mit Heuristiken.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Behavioral Finance dar, beginnend mit den Grenzen der neoklassischen Wirtschaftstheorie im Erklären von Börsenereignissen. Sie führt in die Psychologie der Spieltheorie und verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse ein, die zur Entwicklung der Behavioral Finance führten. Die Arbeit fokussiert auf Heuristiken als ausgewählten Aspekt der Behavioral Finance am Kapitalmarkt und ihre Relevanz für Anleger.
2. Heuristiken: Dieses Kapitel definiert Heuristiken als vereinfachende Entscheidungsregeln, die zwar die Urteilsfindung erleichtern, aber zu systematischen Fehlern führen können. Es wird zwischen bewussten und unbewussten Heuristiken unterschieden und erläutert, warum der Einsatz von Heuristiken, insbesondere unter widrigen Bedingungen (Zeitdruck, unvollständige Informationen, hohe Komplexität), rational sein kann. Das Kapitel legt den Grundstein für die detaillierte Betrachtung spezifischer Heuristiken in den folgenden Unterkapiteln.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Heuristiken, Kapitalmarkt, Preisbildung, Entscheidungsverhalten, Anleger, Vereinfachungsheuristik, Verfügbarkeitsheuristik, Mental Accounting, Repräsentativitätsheuristik, Arbitrage, Lerneffekte, Informationsverarbeitung, kognitive Beschränkungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Heuristiken am Kapitalmarkt"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Heuristiken am Kapitalmarkt im Kontext der Behavioral Finance. Sie beleuchtet die Anwendung von Heuristiken durch Anleger und analysiert deren Auswirkungen auf individuelle Entscheidungen und die Preisbildung. Der Inhalt umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über Heuristiken (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Heuristiktypen wie Vereinfachungs-, Verfügbarkeitsheuristik und Mental Accounting), ein Fazit und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen.
Welche Heuristiken werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Heuristiken, darunter die Vereinfachungsheuristik, die Verfügbarkeitsheuristik, Mental Accounting und die Repräsentativitätsheuristik. Für jede Heuristik werden Theorie, Beispiele, oft auch Experimente und deren Auswirkungen auf individuelle Entscheidungen und die Preisbildung erläutert.
Welche Auswirkungen haben Heuristiken auf Anleger und die Preisbildung?
Die Arbeit analysiert, wie die behandelten Heuristiken das Entscheidungsverhalten von Anlegern beeinflussen und wie diese wiederum die Preisbildung am Kapitalmarkt prägen. Es wird untersucht, wie vereinfachte Entscheidungsregeln zu systematischen Fehlern führen können.
Welche Rolle spielen Arbitrage und Lerneffekte?
Die Arbeit diskutiert die Rolle von Arbitrage und Lerneffekten im Zusammenhang mit Heuristiken. Es wird betrachtet, wie Marktteilnehmer auf systematische Fehler durch Heuristiken reagieren und ob und wie Lerneffekte zu einer Korrektur dieser Fehler beitragen können.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, die Anwendung von Heuristiken durch Anleger zu beleuchten und deren Auswirkungen auf individuelle Entscheidungen und die Preisbildung zu analysieren. Die Arbeit soll zum Verständnis von Kapitalmarktphänomenen im Lichte der Behavioral Finance beitragen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Behavioral Finance, Heuristiken, Kapitalmarkt, Preisbildung, Entscheidungsverhalten, Anleger, Vereinfachungsheuristik, Verfügbarkeitsheuristik, Mental Accounting, Repräsentativitätsheuristik, Arbitrage, Lerneffekte, Informationsverarbeitung und kognitive Beschränkungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, die den historischen Kontext und die Relevanz der Behavioral Finance beschreibt. Das Hauptkapitel behandelt verschiedene Heuristiken detailliert. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht über die Struktur.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für Behavioral Finance, Kapitalmärkte und Entscheidungsfindung interessieren. Sie ist insbesondere für Studenten und Wissenschaftler relevant, die sich mit diesen Themen beschäftigen.
- Arbeit zitieren
- Mark Bauer (Autor:in), 2002, Heuristiken am Kapitalmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2469