Nur einem verschwindend geringem Teil von uns bleibt es vergönnt, ein unbeschadetes,
hohes und höchstes Alter zu erfahren. Neue medizinische Fortschritte sowie fortführender
Erfolg in lebenserhaltenden Maßnahmen und technischen Errungenschaften versuchen
unserem, durch Dystress, Hektik und ungesunder Lebensweise gekennzeichneten Alltag und
der dadurch allgemein nicht gut bestellten Lebenserwartung entgegen zu wirken. Tatsächlich
ist auch, in den letzten Jahrzehnten, eine konstant ansteigende Lebensspanne in unserer
modernen Gesellschaft beobachten. Jedoch bedeutet hohes und höchstes Alter auch ein
steigendes Ausmaß an Erkrankungen, insbesondere von Hirnleistungsstörungen wie den
verschiedenen dementen Erscheinungsformen.
In dieser Arbeit möchte ich mich diesen dementen Hirnleistungsstörungen, vor allem der
Alzheimer´schen Erkrankung, zuwenden, welche in der Bundesrepublik als eine der
Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit im Alter zählen.
´Unvernunft´ oder ´ohne Geist´, bedeutet die wörtliche Übersetzung des Begriffes der
Demenz aus dem lateinischen Ursprung.(vgl. Füsgen, S.21) Dies deutet bereits auf die
wesentlichen Merkmale dieser Erkrankung hin. Eine Demenz ist jedoch weit mehr als eine
einfache Gedächtnisstörung. Sie zieht in der Tat das ganze Sein des Menschen in
Mitleidenschaft, also seine Wahrnehmung, sein Verhalten sowie seine Erlebniswelt.
Für die Betroffenen bedeutet die Diagnose einer Demenz somit zunehmende
Unselbstständigkeit durch den schleichend voranschreitenden Gedächtnisverlust und sie sind
mehr und mehr auf die Hilfe anderer angewiesen.
Ungefähr 80 % (Angabe des Ministeriums für Gesundheit und soz. Sicherung) der
Demenzerkrankten werden von Angehörigen gepflegt. Eine äußerst schwierige Aufgabe an
der so mancher zerbricht, denn Pflegende sind, vor allem bei fortgeschrittener Erkrankung
rund um die Uhr gefordert.
Somit kommt mit der Diagnose ´Demenz´ nicht nur auf den Betroffenen sondern auch auf die
Angehörigen große Belastungen zu, denn die ganz Familie und auch Freunde werden nun
hinsichtlich des Verständnisses, des Einfühlungsvermögen und der Pflegekompetenz
gefordert. Auf der einen Seite darauf angewiesen, eine enge Gefühlsbindung zu dem kranken
Menschen aufrecht zu erhalten, so müssen sie doch andererseits täglich auch ein kleines Stück
von dem Menschen Abschied nehmen, der der dement Erkrankte einmal war. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Der Begriff der Demenz in frühzeitlicher Geschichte
- Der Begriff der Demenz in der Neuzeit und die Bestimmung der Alzheimerkrankheit
- Mythos und Wahrheiten der Entstehung von Senilität
- Die heute Unterscheidung der ätiolgischen Hauptgruppen: primäre und sekundäre Demenzen
- Definitionen
- Die Alzheimer'sche Krankheit
- Grundlagen der Alzheimer Erkrankung
- Typische Verhaltensänderungen im Verlauf der Erkrankung
- Die cerebralen Merkmale der Alzheimer'schen Krankheit
- Physiologische Folgen der cerebralen Veränderungen und direkte Todesursache der Alzheimer Krankheit
- Umgang mit Demenzkranken
- 18 Punkte eines personenzentrierten Umganges mit Dementen
- Die Validation nach Naomi Feil
- Häuslicher Umgang und Pflege durch Angehörige
- Kriterien für einen annehmenden, situationsgerechten Umgang mit Dementen in häuslicher Pflege
- Professionelle Therapieansätze bei dementiellen Degenerationen insbesondere der Alzheimer´schen Erkrankung
- Die Kunsttherapie
- Ziele der Kunsttherapie in der Arbeit mit altersverwirrten Menschen
- Die systematische Wahrnehmungsstimulation (SW) als Instrument in der Kunsttherapie
- Die Realitäts-Orientierungs-Therapie (ROT)
- Der Verhaltenstherapeutische Ansatz
- Instrumente der Verhaltenstherapie
- Aktivitätenaufbau
- Modifikation dysfunktionaler Kognitionen
- Instrumente der Verhaltenstherapie
- Die Kunsttherapie
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dementen Hirnleistungsstörungen, insbesondere der Alzheimer'schen Erkrankung, die in Deutschland eine der Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit im Alter darstellt. Die Arbeit untersucht die Geschichte des Begriffs Demenz, seine Definitionen und die verschiedenen Facetten, die die Erkrankung beinhaltet. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Krankheit auf die Betroffenen und ihre Angehörigen sowie die Herausforderungen des Umgangs mit Demenzkranken beleuchtet.
- Der historische Wandel des Begriffs Demenz
- Die Entstehung und die cerebralen Merkmale der Alzheimer'schen Krankheit
- Die Herausforderungen des Umgangs mit Demenzkranken und ihre Angehörigen
- Professionelle Therapieansätze bei dementiellen Degenerationen
- Die Wichtigkeit eines personenzentrierten Umgangs mit Dementen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert die Herausforderungen des zunehmenden Alters in modernen Gesellschaften und führt die wachsende Bedeutung von Demenz als Alterskrankheit ein. Sie unterstreicht die Komplexität der Demenz und die Notwendigkeit, ein tieferes Verständnis für die Krankheit zu entwickeln.
- Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Begriffs "Demenz". Es beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Demenz in alten ägyptischen Papyrusniederschriften sowie in der griechischen Mythologie und zeigt die lange Historie und die Widersprüchlichkeit der Ansichten über den Altersprozess auf.
- Die Alzheimer'sche Krankheit: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Alzheimer Erkrankung, typischen Verhaltensänderungen im Verlauf der Krankheit und den cerebralen Veränderungen, die zu den physiologischen Folgen und der direkten Todesursache der Alzheimer Krankheit führen.
- Umgang mit Demenzkranken: Das Kapitel untersucht verschiedene Aspekte des Umgangs mit Demenzkranken, wie die Bedeutung eines personenzentrierten Umgangs, die Anwendung der Validation nach Naomi Feil und die Herausforderungen der häuslichen Pflege durch Angehörige.
- Professionelle Therapieansätze bei dementiellen Degenerationen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Therapieansätze, die bei Demenz eingesetzt werden können. Dazu gehören die Kunsttherapie, die Realitäts-Orientierungs-Therapie (ROT) sowie der verhaltenstherapeutische Ansatz.
Schlüsselwörter
Demenz, Alzheimer'sche Erkrankung, Altersdemenz, Senilität, Gehirnerkrankungen, cerebrale Veränderungen, Pflegebedürftigkeit, Angehörigenbetreuung, Validation, Kunsttherapie, Realitäts-Orientierungs-Therapie, Verhaltenstherapie
- Citation du texte
- Christian Riemarzik (Auteur), 2004, Krankheiten des Alters im Hinblick auf Demenz und unter besonderer Fokussierung der Alzheimer Krankheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24740