Die Arbeit untersucht, wie Rudolf Scharping und George Bush den Waffengang im Kosovo und in Afghanistan legitimierten. Sie nutzt dazu zwei methodische Hauptwerkzeuge. Zum einen die Transaktionsanalyse nach Eric Berne und zum anderen die Prinzipien des Überzeugens nach Robert B. Cialdini. Sie zeigt auf, welche Funktionsgesetze in diesen Reden aktiv waren und wie es gelingen kann, einer modernen und aufgeklärten Bevölkerung auch heute noch Kriegseinsätze mittels einfacher psychologischer Hebel sowie raffinierter Spiel- und Skriptstrukturen zu verkaufen. Nach der Lektüre ist nicht nur klar, warum es diesen beiden Politikern und ihren Redenschreibern gelang, die Bevölkerung zu überzeugen; mehr noch als das hat man selbst das Handwerkszeug hocheffizienter Rhetorik und Psychologie mit auf den Weg bekommen. Dieses lässt sich dann wahlweise ebenso für den Angriff wie für die Verteidigung nutzen, denn wer in den Diskursen und Reden der Gegenwart die suggestiven und argumentativen Bausteine klar und deutlich wie ein Drehbuch erkennt, imprägniert sich selber gegen allzu leichte rhetorische Verführbarkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die theoretischen Grundlagen
- „Skripttheorie“ und „Transaktionsanalyse
- „Die Funktionsgesetze sozialen Handelns“ oder „Vier Prinzipien der Überzeugung“
- Das „Konsequenzprinzip“
- Die gegenseitige Verpflichtung oder Reziprozität
- Das Prinzip der „sozialen Bewährtheit“
- Bedürfnis nach Prägnanz
- „Den Nerv getroffen - Anwendung der Theorien auf die Reden von George Bush und Rudolf Scharping
- Die Funktionsgesetze sozialen Handelns in Aktion
- Mörder und Barbaren - und das „Wir“ der „zivilisierten Welt“ (Soziale Bewährtheit)
- Heldenhafte Opfer und die Verpflichtung der Geschichte (Reziprozität)
- Die Forderungen an die Taliban und die „kollektive Entscheidung der Vergangenheit“ (Konsequenzprinzip)
- Das „Erschaffen einer bestimmten Wirklichkeit“ (Prägnanzbedürfnis)
- Skripts und Spiele in Aktion
- Krieg führen, bis Frieden herrscht (Bis-Skript und Nie-Skript)
- Das Einlösen der Zorngutscheine (das JEHIDES-Spiel)
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Reden von George W. Bush und Rudolf Scharping im Kontext der verbalen Kriegsvorbereitung. Sie untersucht, wie die Rhetorik dieser Reden suggestive Strategien einsetzt, um das Publikum zu überzeugen und eine bestimmte Wirklichkeit zu konstruieren.
- Analyse der Rhetorik von George W. Bush und Rudolf Scharping im Hinblick auf suggestive Strategien
- Anwendung der „Skripttheorie“ und „Transaktionsanalyse“ auf die Reden
- Untersuchung der Funktionsgesetze sozialen Handelns im Kontext der Rhetorik
- Die Bedeutung von „verborgenen Kräften“ bei der Beeinflussung von Menschen durch Sprache
- Die Rolle der Medien im Kontext der verbalen Kriegsvorbereitung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragen nach der Beeinflussbarkeit des Menschen durch Sprache im Kontext der Rhetorik dar.
- Die theoretischen Grundlagen: Dieses Kapitel stellt die „Skripttheorie“ und „Transaktionsanalyse“ von Eric Berne sowie die „Vier Prinzipien der Überzeugung“ von Robert Cialdini und Pawlowski/Riebensahm vor. Die Theorie von Eric Berne legt dar, wie unser Verhalten durch frühkindlich geprägte Lebenspläne beeinflusst wird.
- „Den Nerv getroffen - Anwendung der Theorien auf die Reden von George Bush und Rudolf Scharping“: Dieses Kapitel analysiert die Reden von Bush und Scharping unter Verwendung der zuvor vorgestellten Theorien. Es untersucht, wie die Rhetorik der Reden suggestive Strategien einsetzt, um das Publikum zu überzeugen und eine bestimmte Wirklichkeit zu vermitteln.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Skripttheorie, Transaktionsanalyse, suggestive Strategien, verbale Kriegsvorbereitung, Rhetorik, Beeinflussung, Überzeugung, „verborgene Kräfte“, Medien, George W. Bush, Rudolf Scharping.
- Arbeit zitieren
- Oliver Uschmann (Autor:in), 2001, Struktur, wenn die Welt aus den Fugen gerät... Suggestive Strategien der verbalen Kriegsvorbereitung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24893