Struktur, wenn die Welt aus den Fugen gerät... Suggestive Strategien der verbalen Kriegsvorbereitung

Die Reden von George Bush am 20.09.2001 und Rudolf Scharping am 12.04.1999


Term Paper (Advanced seminar), 2001

32 Pages, Grade: 1,0


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung

2. Die theoretischen Grundlagen
2.1. „Skripttheorie“ und „Transaktionsanalyse
2.2 ‚Die Funktionsgesetze sozialen Handelns“ oder „Vier Prinzipien der Überzeugung“
2.2.1. Das „Konsequenzprinzip“
2.2.2 Die gegenseitige Verpflichtung oder Reziprozität
2.2.3. Das Prinzip der „sozialen Bewährtheit“
2.2.4. Bedürfnis nach Prägnanz

3. ‚Den Nerv getroffen‘ – Anwendung der Theorien auf die Reden von George Bush und Rudolf Scharping
3.1. Die Funktionsgesetze sozialen Handelns in Aktion
3.1.1. Mörder und Barbaren – und das „Wir“ der „zivilisierten Welt“ (Soziale Bewährtheit)
3.1.2. Heldenhafte Opfer und die Verpflichtung der Geschichte (Reziprozität)
3.1.3 Die Forderungen an die Taliban und die ‚kollektive Entscheidung‘ der Vergangenheit (Konsequenzprinzip)
3.1.4 Das ‚Erschaffen‘ einer bestimmten Wirklichkeit (Prägnanzbedürfnis)
3.2. Skripts und Spiele in Aktion
3.2.1. Krieg führen, bis Frieden herrscht (Bis-Skript und Nie-Skript)
3.2.2. Das Einlösen der Zorngutscheine (das JEHIDES-Spiel)

4. Schlusswort

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Für manche mag es beängstigend und beschämend sein, während andere sich ob der Erkenntnis erleichtert und beruhigt zurücklehnen mögen: der Mensch ist berechenbar. So berechenbar, dass er sich mit den entscheidenden Instrumenten nicht nur durchschauen, sondern auch beeinflussen und überzeugen lässt. Er folgt Automatismen, die er nicht bemerkt und Lebensplänen, die er in seiner frühen Kindheit herausgebildet hat. Und das im vollen Glauben, Herr seines Handelns, bewusst entscheidendes und ‚die Realität‘ klar wahrnehmendes Individuum zu sein.

Die vorliegende Arbeit möchte dies widerlegen. Sie möchte aufzeigen, welche ‚verborgenen Kräfte‘ uns lenken und was es mit dem Aberglauben auf sich hat, ‚die Realität‘ sehen zu können. Auf den ersten Blick eher ein philosophisches Thema, soll hier ein Auge darauf geworfen werden, wie die Rhetorik jene uns lenkenden ‚verborgenen Kräfte‘ ausnutzt und gerade dadurch ihre immense Bedeutung auch und gerade im medialen Zeitalter gewinnt. Wie schafften es George W. Bush im September 2001 und Rudolf Scharping im April 1999, die Militäreinsatze gegen Afghanistan und im Kosovo rhetorisch vorzubereiten bzw. zu legitimieren? Wie traf ihre Rhetorik genau jene ‚verborgenen Kräfte‘ in uns, um uns zu überzeugen und uns eine bestimmte Wirklichkeit zu vermitteln? Und was sind diese ‚verborgenen Kräfte‘? Es scheint gegeben, diese Fragen an den Anfang des Beitrags zu stellen, um die so vorgestellten Theorien eng am Text belegen und veranschaulichen zu können.

2. Die theoretischen Grundlagen

Es seien somit aus der Vielzahl der psychologischen, soziologischen, philosophischen oder linguistischen Theorien, die uns die Abhängigkeit und Beeinflussbarkeit des Menschen aufzeigen, zwei prägnante Denkrichtungen diesem Beitrag zugrunde gelegt: die „Skripttheorie“ oder auch „Transaktionsanalyse“ von Eric Berne und jener zwischen Akademie und praktischer Anwendung pendelnde Bereich der Arbeiten zu Suggestion und Überzeugungskraft, namentlich die Beiträge von Robert Cialdini und Pawlowski/Riebensahm.

2.1. „Skripttheorie“ und „Transaktionsanalyse“

Ein Skript ist ein fortlaufender Lebensplan, der sich unter starkem elterlichen Einfluß in früher Kindheit herausgebildet hat. Dieses Skript stellt jene psychologische Kraft dar, die den Menschen seinem Schicksal zutreibt – mag er es nun bekämpfen, oder mag er behaupten, es handle sich um seinen eigenen freien Willen. (Berne 2000: 48ff.)

Dies ist die Grundannahme, die Eric Berne in Was sagen sie, nachdem sie guten Tag gesagt haben? darlegt und die zu einem recht trostlosen Bild der Menschheit führt. Hier erscheinen wir als von unseren frühkindlich geprägten Lebensplänen abhängig, derer wir uns nicht bewusst sind und die uns unweigerlich einem „Spielgewinn“ (Ebd.: 137ff.) zutreiben, der im Falle eines „Verliererskripts“ (Ebd.: 134ff.) zumeist Tod, Gefängnis oder Psychiatrie bedeutet. Nachdem wir also in früher Kindheit unsere Entscheidung unbewusst getroffen haben, richten wir unser ganzes Leben danach aus, es in jenem für uns eingeplanten Spielgewinn enden zu lassen und folgen dabei berechenbaren Handlungsweisen. So Berne:

Als man daran ging, das Leben von einem Selbstmord, einem Autozusammenstoß, einem Delirium tremens, einer Gefängnisstrafe und einer Scheidung aus rückwärts zu verfolgen, und als man dabei die gestellte „Diagnose“ einfach ignorierte, um herauszufinden, was sich in Wirklichkeit abgespielt hatte, stellte sich bald heraus, daß diese Endresultate des Lebens nahezu ausnahmslos bereits fest eingeplant waren, bevor der Betreffende sechs Jahre alt gewesen war. (Ebd.: 133)

Wirklich frei von diesen unser Verhalten determinierenden Mustern seien wir nur, wenn wir uns ihrer bewusst werden und uns davon lösen – nur dann sei man „ein wirklicher Mensch“ (Ebd.: 49) und keine „im Grunde [...] nicht-wirkliche, wenn nicht gar [...] unwirkliche Person.“ (Ebd.: 49) Befreien wir uns nicht, folgen wir berechenbaren Abläufen und bieten damit bereits einen Angriffspunkt zur Manipulation. Genau dies träfe nun leider auf „den Großteil der Menschheit“ (Ebd.: 49) zu, die ihre Lebenszeit damit verbringe, „Spiele“ (Ebd.: 40ff.) zu spielen und „Gutscheine“ (Ebd: 172ff.) zu sammeln. Diese Begriffe werden nur deutlich, wenn man sich die Denkweise vor Augen führt, die allen Thesen Bernes zugrunde liegt und ihn zum Begründer der „Transaktions-Analyse“ (Ebd.: 26ff.) machte: der Aufteilung unserer Psyche in die Instanzen des Gebote und Verbote verteilenden „Eltern-Ich“ (EL), des ruhig abschätzenden, selbstbewussten „Erwachsenen-Ich (ER)“ und des impulsiven und an dem Verhalten der eigenen Kindheit orientierten „Kindheits-Ich“ (K). (vgl. Ebd: 26ff.) „Transaktionsanalyse“ heißt das Unternehmen deswegen, weil wir in der täglichen Kommunikation immer aus einem dieser Ich-Zustände heraus miteinander reden und die Art dieser Transaktion somit Verlauf und Gestalt des Gespräches bestimmt. Dabei ist die Sprechsituation nicht zwangsläufig vom Status des Sprechenden abhängig. Ein Vorgesetzter kann seinen Angestellten in einer EL-K-Transaktion beschimpfen wie ein wütender Vater seinen ungezogenen Sohn; er kann aber auch das Problem auf einer Augenhöhe konstruktiv in einer Transaktion von ER zu ER zu lösen versuchen. Ein Student mag sich mit entschuldigenden Gesten und sich selbst rechtfertigenden Formulierungen wie „Ich hab nur ne ganz kurze Frage...“[1] wie ein unmündiges Kind in die Sprechstunde eines Professors schleichen (K-EL-Transaktion) oder aber dem Dozenten mit einem selbstbewussten, mit eigenen Ideen gespicktem, Konzept begegnen (ER-ER-Transaktion). Es benötigt kaum empirischer Belege, welcher von beiden Studenten einst Karriere machen wird. „Spiele“ ergeben sich nun aus „verdeckten Transaktionen“ (Ebd.: 40), in denen „der jeweils Agierende vorgibt, das eine zu tun, während er in Wirklichkeit etwas ganz anderes tut...“ (Ebd.: 40). So gibt Berne in Spiele der Erwachsenen das Beispiel eines erbitterten Konflikts zwischen einem Installateur und seinem Auftraggeber Weiß, die sich um eine Abweichung des vorher vereinbarten Festbetrages um vier Dollar streiten. Auf den ersten Blick und im Bewusstsein dieser Männer, handelt es sich hier um eine Transaktion zwischen Erwachsenen-Ich und Erwachsenen-Ich: Weiß verteidigt sein Recht auf den Festpreis, der Installateur wehrt sich gegen unverhältnismäßige Angriffe. Berne macht nun deutlich, dass auf der psychologischen Ebene beide Parteien ihre Spiele spielen und hier eine verdeckte Transaktion zwischen Eltern-Ich (Weiß) und Erwachsenen-Ich (Installateur) stattfindet. Der Installateur hat den Festpreis absichtlich um die ‚Lappalie‘ von vier Dollar überzogen, um die tatsächlich eingetretene Reaktion zu provozieren, in welcher Weiß einem lange aufgestauten Zorn anhand dieses kleinen Anlasses Luft macht. Der Installateur spielt das Spiel „Warum muß das ausgerechnet mir passieren?“ oder auch „WAIM“ (Berne 1967:111), Weiß spielt das Spiel „Jetzt hab ich dich endlich, du Schweinhund!“ oder auch „JEHIDES“ (Ebd.: 109ff.) Beide erhalten ihren „Spielgewinn“ und sehen sich in ihrer Rolle bestätigt, wobei Weiß noch die Gelegenheit nutzen konnte, seine „Zorngutscheine“ (Berne 2000: 174) loszuwerden, die er lange genug gesammelt hatte, um sich nun einen solchen Ausbruch erlauben zu können. So ist der sogenannte „gerechtfertigte Zorn“ (Ebd: 174) von Erwachsenen meist nichts weiter als der „Spielgewinn“ des Spiels „JEHIDES“, der es erlaubt, einmal richtig wütend zu werden, wo es die Konventionen und Erwartungen an „Erwachsene“ zumeist verbieten. In diesem Fall folgte Weiß der rhetorischen Frage seines Eltern-Ich, ob er denn diesen Betrüger einfach so davonkommen lassen wolle, so dass auch sein Erwachsenen-Ich dem Wutanfall zustimmen konnte. Der Installateur mag derweil einige Gutscheine auf dem Weg ins gesellschaftliche Off gesammelt haben, indem die Spieler des WAIM-Spiels oftmals enden, nachdem sie die Gründe für ihr eigenes Pech immer wieder selber herbeigeführt haben. Ihre Spiele folgen der Logik eines Verliererskripts, das unweigerlich im Verderben enden muss.

Der für unsere Untersuchung entscheidende und letzte hier zu nennende Aspekt aus Bernes umfangreichem Modell ist der der zeitlichen Strukturierung. Wie wir weiter unten unter dem Stichwort „Prägnanzbedürfnis“ sehen werden, werden wir Menschen von einem intensiven „Strukturhunger“ (Ebd.: 19) getrieben, den Berne folgendermaßen fasst:

Ein immerwährendes Problem des Menschen besteht in der Frage, wie er seine Tageszeit strukturieren soll. In diesem existentiellen Sinn besteht die Funktion allen gesellschaftlichen Lebens darin, sich bei der Bewältigung dieses Projekts gegenseitig Beistand zu leisten. (Ebd.: 19)

Dies geschieht durch Rituale (regelhaft ablaufende, gesellschaftlich geprägte Verhaltensweisen und Zeremonielle), Aktivität (Beruf, Arbeit, Konzentration aller Beteiligten auf die Lösung von Sachfragen), Zeitvertreib (offene, meist als Freizeitereignis gerahmte Interaktionssituationen wie Parties) und oben angeschnittene Spiele. (vgl. Berne 2000: 39ff.) Diese Elemente passen sich dem jeweiligen Lebensskript an und füllen die von ihm vorgegebene „Skript-Zeit“ (Ebd.: 246), die besagt,

daß man niemals etwas tut, daß man immer etwas tut, daß man etwas nicht tut, bevor nicht..., daß man etwas nicht tut, nachdem..., daß man etwas immer wieder tut oder daß man so lange etwas tut, bis nichts mehr zu tun übrigbleibt. (Ebd.: 246)

Aus dieser Auswahl der „Nie-Skripts“, „Immerskripts“, „Bis-Skripts“, „Nachskripts“, „Immer-wieder-Skripts“ und „offenen Skripts“ (Ebd.: 246) sind für unsere Belange zwei Skripts besonders interessant: das „Nie-Skript“ und dass „Bis-Skript“. Inwiefern, werden wir im Kapitel zur skripttheoretischen Interpretation der beiden Reden sehen.

Nachdem wir nun die transaktionsanalytische Begründung für berechenbares und determiniertes Verhalten skizziert haben, falten wir das Bild anhand vierer ausgewählter Überzeugungsprinzipien ein wenig weiter aus.

2.2 ‚Die Funktionsgesetze sozialen Handelns“ oder „Vier Prinzipien der Überzeugung“

In Bezug auf die angewandten suggestiven Techniken und die Komposition der vorliegenden Reden seien hier aus den Beiträgen Cialdinis und Pawlowski/Riebensahms vier Prinzipien destilliert, die als unser Verhalten determinierende Grundmuster immer wieder sicher vorhersagbare automatisierte Reaktionen auslösen: das „Konsequenzprinzip“ (vgl. Cialdini 1993: 71ff.), die gegenseitige Verpflichtung oder Reziprozität (vgl. Ebd.: 35ff.), „das Prinzip der sozialen Bewährtheit“ (Ebd.: 120), und schließlich das „Bedürfnis nach Prägnanz“ (Pawlowski/Riebensahm: 24ff.).

2.2.1. Das „Konsequenzprinzip“

Dieses Prinzip besagt, dass wir eine einmal getroffene Entscheidung selbst dann nicht mehr zurücknehmen, wenn die Gründe, die wir einst für sie hatten, weggefallen sind.

Der Zwang, nach innen wie nach außen konsequent zu sein, stellt eine äußerst wirksame Waffe gesellschaftlicher Beeinflussung dar, die uns oft zu Handlungsweisen veranlaßt, die eindeutig gegen unsere ureigensten Interessen laufen. (Cialdini 1993: 73)

Dieses effektive Prinzip greift auf multiple Weise. Der Zwang, einem einmal von uns geschaffenen Bild zu entsprechen und sich selbst dann diesem Bildnis zu fügen, wenn es einem aufgezwungen wurde, wird von Cialdini am Beispiel amerikanischer Soldaten illustriert, die in von chinesischen Kommunisten geleiteten koreanischen Gefangenenlagern Schritt für Schritt dazu gebracht wurden, kritische Erklärungen gegenüber ihrem Land niederzuschreiben. Während die ersten Aufsätze unter dem Vorwand einer kleinen Belohnung harmlos und unverfänglich bleiben durften, wurde das Niveau der Kritik in schleichender Weise gesteigert, wobei jedesmal auf die vorhergehende Erklärung verwiesen wurde, die den Soldaten ja bereits schon kritisch genug zeigte, um sich der etwas angehobenen Stufe nicht zu verweigern. Auf diese Weise wurde das Selbstbildnis der einstmals loyalen Amerikaner umgekrempelt und spätestens, als die Erklärungen mittels der Medien das öffentliche Auge erreichten,

veränderte so mancher Soldat das Bild, das er von sich hatte, um seiner Handlungsweise und seinem neuen Ruf als „Kollaborateur“ zu entsprechen, was häufig zu einer noch weitergehenden Kollaboration führte. (Ebd.: 82)

Und das alles im Gefühl, keinem wirklichen Druck ausgeliefert gewesen zu sein und die innere Wandlung mehr oder minder freiwillig vollzogen zu haben. Die innere Entscheidung, die „magische Handlung“ (Ebd.: 86ff.), die die Verpflichtung auslöst, das öffentliche Auge, das einen beobachtet und manchmal zudem die „Extraanstrengung“ (Ebd.: 95ff.), deren Mühe (Mutproben, Männlichkeitstests, hartes Training, mühsame Karriere) sich ‚gelohnt haben muss‘, fließen zusammen in dem sicheren Automatismus, eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr zurücknehmen zu können, ohne vor sich selbst und den anderen schlecht dazustehen. Wie alle von Cialdini beschriebenen „Funktionsgesetze sozialen Handelns“ (Ebd.: 9) sieht er auch diesen Automatismus als notwendigen Mechanismus der Komplexitätsreduktion in einer überkomplizierten Welt, in der wir grundsätzlich gewissen Automatismen ‚gedankenlos‘ folgen müssten, um nicht vor Dauerreflexion über unsere Entscheidungen vollkommen handlungsunfähig zu werden. An stünde nicht die Abschaffung dieser inneren Automatismen, sondern die Fähigkeit, sich gegen den Missbrauch durch Überzeugungskünstler zu schützen.

2.2.2 Die gegenseitige Verpflichtung oder Reziprozität

Selbiges gilt auch für das Prinzip der Reziprozität, das uns einen uns erwiesenen Gefallen oder Dienst automatisch erwidern lässt. Dies kann besonders durch das Prinzip wechselseitiger Konzession ausgenutzt werden, in der ein Bittsteller absichtlich mehr fordert, als er eigentlich bekommen will, um dann nach einer Ablehnung seine zweite, kleinere Bitte als Konzession erscheinen zu lassen, der man sich kaum noch entziehen kann. Dieses „Kontrastprinzip“ (Ebd.: 58) machte sich im Jahre 1972 der Initiator des Watergate-Einbruchs G. Gordon Liddy zunutze, als er vor dem Ausschuss zur Wiederwahl des Präsidenten seinen vollkommen unsinnigen und kostspieligen Plan des Einbruchs in die Büroräume der Demokraten im Hotel Watergate durchsetzen konnte. Der Trick: Er hatte zunächst zwei noch umfänglichere und riskantere Pläne mit einer Budgethöhe von einer ganzen und einer halben Millionen vorgestellt, um dann seinen eigentlichen Plan mit einer Viertelmillion als Konzession zugestanden zu bekommen und so segnete der Ausschuss die Sache ab „in dem Gefühl, daß wir Liddy eine Kleinigkeit lassen sollten...“ (Ebd.: 61) Die Macht der „Vergeltungsregel“ (Ebd.: 58) hatte Wirkung gezeigt.

Auch dieser Automatismus der Vergeltung, der straffe Zwang des ‚Zu Dank verpflichtet seins“ spielt nicht nur in unserem alltäglichen Leben, sondern auch in den zu untersuchenden Reden eine Rolle.

[...]


[1] vgl. zu diesem interessanten Komplex die gleichnamig betitelte Untersuchung von Wolfgang Boettcher und Dorothee Meer zu Sprechstundengesprächen an der Hochschule (Neuwied 2000).

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Details

Title
Struktur, wenn die Welt aus den Fugen gerät... Suggestive Strategien der verbalen Kriegsvorbereitung
Subtitle
Die Reden von George Bush am 20.09.2001 und Rudolf Scharping am 12.04.1999
College
Ruhr-University of Bochum  (Germanistisches Institut)
Course
Gespräche FÜHREN
Grade
1,0
Author
Year
2001
Pages
32
Catalog Number
V24893
ISBN (eBook)
9783638276610
ISBN (Book)
9783640978472
File size
537 KB
Language
German
Notes
Die Arbeit liefert eine Analyse kriegsvorbereitender Reden von George Bush und Rudolf Scharping. Sie untersucht die verwendete Rhetorik vor allem in Hinblick auf drei lebensnahe und pragmatische Theorien: Suggestionspsychologie, Transaktionsanalyse und Cialdini's Prinzipien der Überzeugung. Auf diese Weise liefert sie auch einen Einblick in die Geheimnisse der Frage: 'wie 'ticken' wir und warum springen wir so berechenbar auf manche Strukturen an, solange wir sie uns nicht bewusst machen?'
Keywords
Struktur, Welt, Fugen, Suggestive, Strategien, Kriegsvorbereutung, Reden, George, Bush, Rudolf, Scharping, Gespräche, FÜHREN
Quote paper
Oliver Uschmann (Author), 2001, Struktur, wenn die Welt aus den Fugen gerät... Suggestive Strategien der verbalen Kriegsvorbereitung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24893

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