Wirtschaftspolitik wird heute als „Gesamtheit der Entscheidungen ihrer Träger, die auf die Ordnung des Wirtschaftslebens (Ordnungspolitik) und die Erreichung bestehender Ziele (Ablaufpolitik) gerichtet sind“ verstanden. 1 Gleichzeitig wird sie innerhalb eines marktwirtschaftlichen Systems nach sozialwissenschaftlichem Verständnis „als Ergebnis des Austragens sozialer Konflikte in einer pluralistischen Gesellschaft“, also dezentral, gefaßt. 2 Zwischen den relevanten sozialen Gruppen und staatlichen Institutionen (als Ausdruck sozialer Willensbildung) wird aufgrund der bestehenden Zielkonflikte eine gewisse Zielabstimmung notwendig, für die entsprechende Koordinationsmechanismen, wie z.B. der Markt selbst, aber auch bestimmte Verhandlungsformen, Mehrheitsentscheidungen sowie bürokratische Verfahren zur Verfügung stehen. Staatliche Träger der Wirtschaftspolitik sind im föderalen Deutschland v.a. die Wirtschafts- und Finanzministerien von Bund und Ländern sowie entsprechende Gremien in den Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden. Diese Träger zeichnen in Zusammenarbeit mit speziellen, nachgeordneten Verwaltungsbehörden unter ministerieller Kontrolle (z.B. Kartellämter, Arbeitsämter usw.) sowie weiteren staatlichen Institutionen vor allem für die finanzpolitischen und wettbewerbspolitischen Aufgaben des Staates verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretische und methodische Grundlagen
- Begriffsbestimmung und Systematisierung
- Methodischer Ansatz der Arbeit
- Neoliberalismus in der Bundesrepublik Deutschland (1949-1966)
- Das Konzept des Neoliberalismus
- Die Wirtschaftsentwicklung zwischen 1949 und 1966
- Finanzpolitik
- Wettbewerbspolitik
- Geldpolitik
- Lohnpolitik
- Global Steuerung in der Bundesrepublik (1967-1975)
- Der Übergang zur Global Steuerung
- Theoretische Hintergründe zur Global Steuerung
- Die Wirtschaftsentwicklung zwischen 1967 und 1975
- Finanzpolitik
- Das Stabilitätsgesetz als Ansatz antizyklisch-diskretionärer Fiskalpolitik
- Das Stabilitätsgesetz und seine praktische Anwendung
- Wettbewerbspolitik
- Geldpolitik
- Lohnpolitik
- Monetarismus in Westdeutschland seit 1976
- Theoretische Grundlagen des Monetarismus
- Wirtschaftliche Entwicklung zwischen 1976 und 1989
- Finanzpolitik
- Wettbewerbspolitik
- Geldpolitik
- Lohnpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1949 bis 1989. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung der verschiedenen wirtschaftspolitischen Konzepte, die in dieser Zeit dominierten.
- Entwicklung und Anwendung des Neoliberalismus in der frühen Bundesrepublik
- Umstellung auf eine global gesteuerte Wirtschaftspolitik
- Einfluss des Monetarismus auf die Wirtschaftspolitik in Westdeutschland
- Analyse der Finanz-, Wettbewerbs-, Geld- und Lohnpolitik in den jeweiligen Phasen
- Bedeutung des Stabilitätsgesetzes und seiner Anwendung für die Wirtschaftsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt die theoretischen und methodischen Grundlagen der Arbeit fest. Es definiert den Begriff der Wirtschaftspolitik und erläutert den methodischen Ansatz, der in der Arbeit verfolgt wird.
Kapitel zwei befasst sich mit dem Neoliberalismus in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1966. Es beschreibt das Konzept des Neoliberalismus und analysiert die Wirtschaftsentwicklung in dieser Zeit. Die einzelnen Bereiche der Wirtschaftspolitik, wie Finanzpolitik, Wettbewerbspolitik, Geldpolitik und Lohnpolitik, werden im Kontext des Neoliberalismus betrachtet.
Kapitel drei untersucht die Phase der Global Steuerung in der Bundesrepublik von 1967 bis 1975. Der Übergang zur Global Steuerung wird erläutert, sowie die theoretischen Hintergründe dieser Politik. Die Wirtschaftsentwicklung in dieser Zeit wird analysiert, mit einem besonderen Fokus auf das Stabilitätsgesetz und seine praktische Anwendung. Auch in diesem Kapitel werden die Bereiche Finanzpolitik, Wettbewerbspolitik, Geldpolitik und Lohnpolitik im Detail betrachtet.
Kapitel vier widmet sich dem Monetarismus in Westdeutschland ab 1976. Es stellt die theoretischen Grundlagen des Monetarismus dar und untersucht die wirtschaftliche Entwicklung zwischen 1976 und 1989. Die Auswirkungen des Monetarismus auf die Finanzpolitik, Wettbewerbspolitik, Geldpolitik und Lohnpolitik werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1949 bis 1989. Dabei werden die Konzepte des Neoliberalismus, der Global Steuerung und des Monetarismus im Kontext der Finanzpolitik, Wettbewerbspolitik, Geldpolitik und Lohnpolitik untersucht. Wichtige Themen sind die Bedeutung des Stabilitätsgesetzes, die Rolle der Bundesbank und die Entwicklung der Wirtschaftskraft der Bundesrepublik.
- Arbeit zitieren
- Jan Hüfner (Autor:in), 1995, Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1989, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24998