Seitdem in den Behörden die Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Technik) Einzug hält, bietet sich die Option, unabhängig von funktionalen und räumlichen Limits, Verwaltungsangelegenheiten raum- und zeitsparend zu erledigen, die Effizienz der Arbeitsprozesse zu erhöhen und damit auch für eine bessere Transparenz der Verwaltung zu sorgen.
Doch nicht nur die Technisierung der Verwaltung, sondern auch ihre Umstrukturierung im Bereich der Bürgerdienste ist ein Teil dieses „Modernisierungsprozesses“, welcher in der Verwaltung vor sich geht. „Electronic Government ist nicht die 1:1 Abbildung des Ist auf elektronische Verfahren, sondern die Entwicklung und Einführung neuer Geschäftsmodelle.“ Hand in Hand mit einem fortschreitenden Verwaltungsabbau entstehen vor allem auf kommunaler Ebene dezentral eingerichtete Bürgerbüros, die mittels vernetzter Rechnersysteme behördenübergreifend auf Daten zugreifen und so verwaltungstechnische Dienstleistungen effizient ausführen können.
Das Ziel ist, die Verwaltungen zu öffnen, ihren Kunden Leistungsprozesse transparenter zu gestalten, Kompetenzen zu bündeln und so Weg und Zeit zu sparen und durch Vernetzung entstehende Synergieeffekte zu nutzen. So wird im Bereich der Verwaltung ein Bewusstsein von Dienstleistung geschaffen, was letztlich auch das Verhältnis zwischen Bürger und Politik in Richtung besser wahrnehmbaren und häufiger genutzten Partizipation beeinflussen soll.
In dieser Hausarbeit soll im Speziellen auf die sog. multifunktionalen Serviceläden, oder einfacher Bürgerläden, eingegangen und ein Überblick über Chancen, Probleme und Potenziale gegeben werden. Leitfrage wird dabei sein, ob eine (überall spürbar einsetzende) Technisierung der Verwaltungen schon allein Motor für eine bürgernahe Reform sein kann oder ob es auch neuer Konzepte und Methoden bedarf, die zusätzlich entwickelt werden müssen, um in der öffentlichen Verwaltung eine größere Bürgernähe und Transparenz zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Was sind multifunktionale Serviceläden?
- a Erste Beratungsstellen und Schwerpunkte
- III Erwartungen an die Bürgerbüros zur Veränderung des Verhältnisses zwischen Bürger und Verwaltung
- a Einsatz von luK-Technik
- IV Realisierung und Resultate – Probleme und Erfahrungen
- V Ausblicke
- VI Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet die Thematik der Verwaltungsmodernisierung im Kontext von multifunktionalen Serviceläden, auch bekannt als Bürgerläden. Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung dieser Einrichtungen im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung und Technisierung der Verwaltung. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern eine verstärkte Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK-Technik) zu einer bürgernahen Reform der Verwaltung beitragen kann.
- Der Wandel von der Verwaltungsautomation zum E-Government.
- Die Bedeutung von multifunktionalen Serviceläden als Ausdruck der Verwaltungsmodernisierung.
- Die Rolle von IuK-Technik in der Optimierung von Verwaltungsprozessen.
- Die Herausforderungen und Potenziale von Bürgerbüros zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Bürger und Verwaltung.
- Die Entwicklung neuer Konzepte und Methoden für eine bürgernähere und transparentere Verwaltung.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung liefert einen Überblick über den historischen Kontext der Verwaltungsmodernisierung und führt den Begriff des Electronic Government ein. Sie beleuchtet die Rolle von IuK-Technik im öffentlichen Sektor und die Bedeutung der Bürgerdienste als Teil des Modernisierungsprozesses.
II. Was sind multifunktionale Serviceläden?: Dieses Kapitel definiert das Konzept von multifunktionalen Serviceläden, auch bekannt als Bürgerläden, und erläutert ihre historische Entwicklung und ihre Aufgaben. Die Entstehung dieser Einrichtungen wird im Kontext der kommunalen Gebietsreformen und des Bedürfnisses nach Bündelung von Verwaltungsleistungen an einem Ort betrachtet. Die Bedeutung von "single-window-access" und Bürgerinformationssystemen wird ebenfalls behandelt.
II a. Erste Beratungstellen und Schwerpunkte: Dieser Abschnitt fokussiert auf die ersten Bürgerbüros in Unna, die 1984 eingerichtet wurden. Er stellt die angebotenen Dienstleistungen und die zentralen Bereiche der Arbeit vor. Die Bedeutung von technikgestützter Allround-Sachbearbeitung, erweiterten Öffnungszeiten und Vorinformation der Bürger wird hervorgehoben.
III. Erwartungen an die Bürgerbüros zur Veränderung des Verhältnisses zwischen Bürger und Verwaltung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Erwartungen, die an die Bürgerbüros zur Veränderung des Verhältnisses zwischen Bürger und Verwaltung geknüpft werden. Es werden Aspekte wie die Verbesserung der Transparenz, die Bündelung von Kompetenzen und die Steigerung der Effizienz beleuchtet. Außerdem werden die Möglichkeiten der IuK-Technik zur Optimierung von Verwaltungsprozessen und zur Erhöhung der Bürgernähe diskutiert.
IV. Realisierung und Resultate – Probleme und Erfahrungen: Dieses Kapitel behandelt die konkreten Erfahrungen und Probleme bei der Realisierung von multifunktionalen Serviceläden. Es analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Umsetzung des Konzepts ergeben, und diskutiert die Auswirkungen auf die Verwaltungspraxis.
Schlüsselwörter
Verwaltungsmodernisierung, E-Government, multifunktionale Serviceläden, Bürgerbüros, IuK-Technik, Bürgernähe, Transparenz, Partizipation, single-window-access, Bürgerinformationssysteme, kommunale Gebietsreformen, Dienstleistungen, Effizienz, Datenbanksysteme, Kommunikationsanwendungen.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Verwaltungswissenschaftler Moritz von Münchhausen (Autor:in), 2002, Verwaltungsmodernisierung am Beispiel von multifunktionalen Serviceläden und der IuK-Nutzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25005