Schulpraktikumsbericht im Fach Geschichte: Unterrichtsverfahren - Ergebnissicherung und Wiederholung im Schulgeschichtsunterricht


Trabajo de Seminario, 2000

18 Páginas, Calificación: 1,6


Extracto


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Theoretische Vorüberlegungen

III. Beschreibung und Analyse der Beobachtungen im Geschichtsunterricht
III.1 Fallbeispiel: konventionelle Ergebnissicherung mit Tafeltext
III.2 Fallbeispiel: konventionelle/ wiederholende Ergebissicherung durch zusammenfassende Bereitstellung am Stundenanfang
III.3 Fallbeispiel: Immanente Wiederholung durch Anwendung
III.4 Fallbeispiel: konventionelle/ wiederholende Zusammenfassung am Stundenende

IV. Schluß

V. Literatur

I. Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Beobachtungen im Bereich der Unterrichtsverfahren beschäftigen, die ich während des fachdidaktischen Praktikums des Faches Geschichte machen konnte. Anhand von Beispielen im Teilbereich der Artikulation wird im weiteren die Ergebnissicherung im Geschichtsunterricht Gegenstand der Untersuchung sein. Dabei wird der Wiederholung als untergeordneter Punkt der Ergebnissicherung besondere Beachtung zukommen.[1] Anhand der Beispiele soll untersucht werden, welche Funktionen nach Hilbert Meyer[2] die verschiedenen Methoden der Ergebnis-sicherung abgedeckten und welche latenten Probleme bei der Anwendung auftraten. Für die Bearbeitung hielt ich folgendes Procedere für geeignet: Zuerst wird ein Beispiel der Unterrichtsbeobachtung in narrativer Form vorgestellt. Sodann erfolgt eine Einordnung des vorliegenden Beispiels in eine Kategorie der didaktischen Fachliteratur unter analytischen Aspekten.

Vor der Bearbeitung der Unterrichtsbeispiele wird jedoch zuerst eine kurze Übersicht über die Funktionen und Kategorien der Ergebnissicherung erfolgen. Im Bereich der von mir verwandten Fachliteratur verdienen die Werke von Heino Liimets und Werner Naumann[3] sowie von Hilbert Meyer[4] besondere Erwähnung.Bei Liimets / Naumann gilt es zu beachten, daß sie ihr Werk im Umfeld der früheren DDR verfaßt haben und es teilweise durch ein marxistisch - leninistisches Geschichtsverständnis historisch impliziert ist. Dennoch bieten sie gute Ansätze zur Kategorisierung von Wiederholungen im Unterricht, die auch heute noch brauchbar sind. Hilbert Meyers Werk zeichnet sich besonders durch die gute Darstellung der Funktionen von Ergebnissicherung und Wiederholung im Unterricht aus.

II. Theoretische Vorüberlegungen

Meyer setzt in seinem Buch Unterrichtsmethoden folgende drei Kriterien als Maßstab für eine gute Ergebnissicherung:

1. Die Ergebnissicherung dient der Protokollierung und Dokumentation der Unterrichtsergebnisse. Dadurch wird die Verbindlichkeit der Unterrichtsarbeit gesichert.
2. Die Ergebnissicherung dient der Übung und Vertiefung der von den Schülern angeeigneten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dadurch wird die Sach-, Sozial und Sprachkompetenz der Schüler gefestigt.
3. Die Ergebnissicherung dient der kritischen Bewertung und vernünftigen Verständigung über die geleistete Unterrichtsarbeit. Dadurch kann eine demokratische Kontrolle ansatzweise ausgeübt werden.

Die meisten Funktionen sind den oben genannten Punkten schon immanent. Darüber hinaus kann die Ergebnissicherung auch noch der Veröffentlichung sowie der Leistungsbeurteilung der Unterrichtsarbeit dienen.[5]

III. Beschreibung und Analyse der Beobachtungen im Geschichtsunterricht

III.1 Fallbeispiel: konventionelle Ergebnissicherung mit Tafeltext

Diese Beobachtung konnte ich in einer 9. Klasse der gymnasialen Mittelstufe machen. Die Klasse setzte sich aus 26 Schülern zusammen, von denen 12 männlich und 14 weiblich waren. Der Geschichtsunterricht umfaßte zwei Einzelstunden pro Woche. Während des beobachteten Zeitraumes wurde die Thematik „Europa zwischen Restauration und Revolution“ bearbeitet. Das Thema der Einzelstunde war: „ Der Wiener Kongreß - Erhalten, was besteht oder wiederherstellen, was war ?“. Der Unterrichtseinstieg bestand aus einer Bildbeschreibung und Hypothesenbildung seitens der Schüler. Die Ergebnisse

dieses Unterrichtsschrittes wurden jedoch nicht schriftlich fixiert und sind somit auch nicht weiter von Interesse. In der Erarbeitungsphase sollten die Schüler einen unbekannten Text lesen (Material 2)[6].In Partnerarbeit sollten dann Ziele und Inhalte des Wiener Kongresses anhand der textimmanenten Informationen herausgestellt werden.

Nach einer vorher vereinbarten Bearbeitungszeit von 20 Minuten unterbrach der Lehrer die Schüler in ihrer Tätigkeit und fragte nach Ergebnissen. Die einzelnen Schülerbeiträge wurden von dem Lehrer zur Kenntnis genommen und auf der Tafel festgehalten. Bei ungenauen oder unkorrekten Antworten gab der Lehrer die Antworten zur Ergänzung oder Korrektur vor dem Sichern auf der Tafel ins Plenum zurück. Bei der Verschriftlichung der Schülerantworten auf der Tafel verwandte der Lehrer nur zum Teil die wörtlichen Formulierungen der Schüler. In manchen Fällen zog er es vor, trotz Schülerbeiträgen, eigene Formulierungen an die Tafel zu bringen, so daß letztendlich folgendes Tafelbild entstand:

Ziele und Inhalte des Wiener Kongresses

- Territoriale Neuordnung

Von neu gewonnen / verloren gegangenen Gebieten

- Mächtegleichgewicht der Staaten
- Keine erneute Dominanz einer Großmacht

- Monarchische Legitimität und Restauration

Wiederherstellung von Staats- und Rechtsverfassung

- Bildung einer „Heiligen Allianz“ (Rußland, Österreich, Preußen)
- Unterdrückung nationaler Bestrebungen

Der Rest der Stunde wurde damit verbracht mündlich zu erörtern, welche Reaktion die Beschlüsse des Wiener Kongresses bei der Zivilbevölkerung der beteiligten Staaten wohl hervorgerufen haben mögen.

Obwohl schon in der Beschreibung dieser Unterrichtsstunde einige andere Arten der Ergebnissicherung angeklungen sind, lassen wir diese außen vor und befassen uns nur mit der konventionellen Ergebnissicherung durch den Tafeltext.

Die Einordnung der beobachteten Aktion in die oben genannte Kategorie ist eindeutig und evident: Nach der Erarbeitungsphase wurden die Ergebnisse vom Lehrer auf der Tafel fixiert.[7]

Diese Methode der Ergebnissicherung weist einige Vorteile auf und erfüllt wichtige didaktische Funktionen: Der Lehrer kann sehr leicht die Richtigkeit und Vollständigkeit der Ergebnisse beeinflussen und überprüfen. Vor allem im Hinblick auf die Unterrichtsform während der Erarbeitungsphase (Partnerarbeit), sind diese Überlegungen entscheidend, denn manche Schülerbeiträge machten deutlich, daß Ergebnisse nur unvollständig oder sogar falsch waren.

Durch die Protokollierung und Dokumentation der Unterrichtsergebnisse gewinnen diese eine Verbindlichkeit, auf die sich die Schüler auch später noch (z.B. nach einer Arbeit, einer Lernzielkontrolle oder einer späteren Unterrichtsstunde, die dieses Thema aufgreift) berufen können.

Zu guter letzt konnten von dem Lehrer mit der Nutzung dieser Methode der Ergebnissicherung viele der oben genannten Funktionen in einem überschaubaren Zeitrahmen verwirklicht werden, was im Hinblick auf eine Einzelstunde besondere Bedeutung gewinnt.

[...]


[1] Vergleiche : Eisenhut, Georg, Heigl, Joseph und Zöpfl, Helmut: Üben und anwenden. Bad Heilbrunn 1981. 11. Hier wird eine klare Abgrenzung vorgenommen, wie sich der Begriff „Wiederholen“ von dem ihm verwandten Begriff „Üben“, um den es bei dieser Arbeit nicht gehen soll, abgrenzt.

[2] Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden Band 2, Frankfurt am Main 1987. Zitiert: Meyer: Unterrichtsmethoden Bd.2.

[3] Liimets, Heino und Naumann, Werner: Didaktik, Berlin 1985. Zitiert: Liimets / Naumann: Didaktik..

[4] Meyer: Unterrichtsmethoden Bd.2 .

[5] Meyer: Unterrichtsmethoden Bd.2. 163-167.

[6] Kochendörfer, Jürgen : Der Wiener Kongreß - Erhalten, was besteht oder wiederherstellen, was war in: Geschichte und Geschehen Bd. III, hrsg. Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart 1988. 98-99.

[7] Vergleiche: Meyer: Unterrichtsmethoden Bd.2 . 172.

Final del extracto de 18 páginas

Detalles

Título
Schulpraktikumsbericht im Fach Geschichte: Unterrichtsverfahren - Ergebnissicherung und Wiederholung im Schulgeschichtsunterricht
Universidad
Ruhr-University of Bochum
Curso
Schulpraktisches Fachseminar
Calificación
1,6
Autor
Año
2000
Páginas
18
No. de catálogo
V25042
ISBN (Ebook)
9783638277761
ISBN (Libro)
9783638801904
Tamaño de fichero
460 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Schulpraktikumsbericht, Fach, Geschichte, Unterrichtsverfahren, Ergebnissicherung, Wiederholung, Schulgeschichtsunterricht, Schulpraktisches, Fachseminar
Citar trabajo
Andre Zysk (Autor), 2000, Schulpraktikumsbericht im Fach Geschichte: Unterrichtsverfahren - Ergebnissicherung und Wiederholung im Schulgeschichtsunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25042

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