Jeder von uns hat in irgendeiner Form schon einmal mit anderen Menschen zusammen eine Tätigkeit verrichtet. Ob man nun in der Schulzeit mit einem Freund zusammen gelernt hat, ob man beim Fußballspiel mit den Sportkameraden gemeinsam versucht hat, mehr Tore als der Gegner zu schießen oder ob man am Arbeitsplatz zusammen mit Arbeitskollegen ein Projekt durchgeführt hat: In allen Beispielen spielt Zusammenarbeit oder Teamwork eine große Rolle, sie findet in Arbeitsgruppen, Lerngruppen, Teams etc. statt. Die Gegenwart kennt viele Begriffe für ein „mit mehreren Personen gemeinsam tätig sein“.
Was auf dem Sportplatz mit einer gut eingespielten Mannschaft oder in der Lerngruppe bei Kaffee und Kuchen gut funktionieren kann, nämlich das gemeinsame Bearbeiten von Problemstellungen mit einer bestimmten Zielverfolgung (hier der Sieg über das gegnerische Team, dort das Erlernen und Verstehen von Lernstoff), soll auch in der Wirtschaft, in Betrieben klappen.
Team- oder Gruppenarbeit als Arbeitsform bzw. Teammanagement als Konzept ist in den letzten Jahren viel diskutiert und teilweise umgesetzt worden, einige Autoren sprechen in diesem Zusammenhang gar von einer Modeerscheinung in der Wirtschaft. Die veränderte Wettbewerbssituation hat viele Unternehmen in den vergangenen Jahren mit neuen Fragen und Herausforderungen konfrontiert und veranlasst, dass eine weitgehend unübersichtliche Vielzahl von Managementkonzepten entworfen und umgesetzt wurde. Viele dieser Konzepte waren jedoch nicht von langer Dauer. Die Bedeutung von sogenannten „Qualitätszirkeln“, durch welche die Mitbestimmung und Eigenverantwortung der einzelnen Mitarbeiter erhöht, Problemlösungen in eigener Regie verwirklicht und somit die Gesamteffizienz des Unternehmens gesteigert werden sollten, war schon seit der „Japan-Hysterie“, wie es Antoni (Antoni, C. 1994) ausdrückt, Anfang der 80er Jahre in aller Munde, sie konnten sich jedoch nicht langfristig in den Management- und Qualitätssicherungskonzepten der Unternehmen etablieren.
Die Studie des Massachussets Institute of Technologies (MIT) von 1991 (Womack, Jones & Roos 1991) zeigte am Beispiel der Automobilindustrie die Grenzen des tayloristisch-fordistischen Fertigungs- und Organisationsparadigmas auf und verwies auf die Vorteile der sogenannten „Lean production“, der „schlanken Produktion“: [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. MAKROEBENE
- 1.1 Gruppe und Team - Synonyme oder gibt es Unterschiede?
- 1.1.1 Die Gruppe
- 1.1.2 Das Team
- 1.1.3 Vergleich der beiden Begriffe
- 1.2 Die Arbeit in Gruppen
- 1.2.1 Gruppenarbeit
- 1.2.1.1 Allgemeine Bedeutung von Gruppenarbeit
- 1.2.1.2 Dimensionen der Gruppenarbeit in Unternehmen
- 1.2.1.2.1 Gruppenarbeit als Ergänzung der regulären betriebl. Arbeitsorganisation
- 1.2.1.2.2 Gruppenarbeit als Form der regulären betrieblichen Arbeitsorganisation
- 1.2.1.3 Verbreitung der Arbeitsform Gruppenarbeit
- 1.2.2 Teamarbeit
- 1.2.2.1 Bedeutung von Teamarbeit
- 1.2.2.2 Situation der Teamarbeit
- 1.2.2.3 Umsetzung von Teamarbeit in der Praxis
- 1.3 Der Prozess der Teamentwicklung
- 1.3.1 Der Begriff Teamentwicklung
- 1.3.2 Entwicklungsphasen eines Teams
- 1.3.3 Personale Ziele der Teamentwicklung
- 2. MIKROEBENE
- 2.1 Personelle Konstellation in einem Team
- 2.1.1 Führung im Team
- 2.1.2 Persönlichkeitstypen im Team
- 2.2 Qualifikationen und Eigenschaften der Teamfähigkeit
- 2.2.1 Allgemeinwissen als Pendant zum Fachwissen
- 2.2.2 Schlüsselqualifikation und Handlungskompetenz
- 2.2.3 Teamfähigkeit
- 2.2.4 Soziale Kompetenz
- 2.2.5 Kommunikationsfähigkeit
- 2.3 Maßnahmen zur Qualifizierung
- 2.3.1 Allgemeine Aspekte zur Lehrbarkeit fachübergreifender Qualifikationen
- 2.3.2 Diskussion: Kompetenzentwicklung oder Weiterbildung?
- 2.3.3 Unternehmerische Weiterbildungsmaßnahmen nach dem Lernort
- 2.3.3.1 Entwicklungsmaßnahmen on the job (Lernen am Arbeitsplatz)
- 2.3.3.2 Entwicklungsmaßnahmen near the job
- 2.3.3.3 Entwicklungsmaßnahmen off the job
- 2.3.3.4 Gesamtbewertung der Maßnahmen
- 2.3.4 Unternehmerische Weiterbildungsmaßnahmen nach inhaltlichen Aspekten
- 2.3.5 Ausgewählte Qualifizierungskonzepte der aktuellen Diskussion
- 2.3.5.1 Coaching
- 2.3.5.2 Fallstudien und Planspiele
- 2.3.5.3 Outdoor-Trainings
- 3. ERWACHSENENPÄDAGOGISCHE ASPEKTE DER TEAMENTWICKLUNG
- 3.1 Grundüberlegungen zum „Pädagogischen“ an der Teamentwicklung
- 3.1.1 Teamarbeit, Weiterbildung und Teamentwicklung als Bildungsprozess
- 3.1.2 Teamentwicklung im Spannungsfeld
- 3.2 Pädagogische Interventionen
- 3.2.1. Vorüberlegungen
- 3.2.2 Prozessmodell des Lernens bei der Teamarbeit
- 3.3 Didaktische Umsetzung
- 3.3.1 Teamlernen: Lernprozess Einzelner und des Teams
- 3.3.1.1 Der Aufbau eines Teamlernprozesses
- 3.3.1.3 Motivation und Freiwilligkeit von Teamentwicklungsmaßnahmen
- 3.3.2 Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen zur Teamentwicklung
- 3.4 Teamtrainingskonzepte in der betrieblichen Weiterbildung
- 3.4.1 Teamtraining nach der gruppendynamischer Methode (off-the-job)
- 3.4.2 Teamtraining nach der Projektmethode (on-, near- oder off the job)
- 3.4.3 Vergleich beider Konzepte
- 3.5 Schlussbemerkung
- Die Abgrenzung der Begriffe "Gruppe" und "Team" sowie die spezifischen Merkmale von Teamarbeit
- Der Prozess der Teamentwicklung und seine Phasen
- Die Bedeutung von Qualifikationen und Eigenschaften für die Teamfähigkeit
- Verschiedene Formen von Weiterbildungsmaßnahmen zur Förderung der Teamentwicklung
- Die pädagogischen Aspekte der Teamentwicklung und die didaktische Umsetzung von Teamlernen
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von Zusammenarbeit und Teamwork in verschiedenen Lebensbereichen und stellt den Zusammenhang zur Wirtschaft und den gestiegenen Anforderungen an Unternehmen in den Fokus. Sie führt den Leser in das Thema der Teamentwicklung ein und benennt zentrale Fragestellungen der Arbeit.
- 1. Makroebene: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Team als Ganzes. Es definiert die Begriffe "Gruppe" und "Team", stellt die Unterschiede zwischen ihnen heraus und beleuchtet die Bedeutung von Gruppen- und Teamarbeit in Unternehmen. Des Weiteren werden verschiedene Typen von Teams und der Prozess der Teamentwicklung mit seinen Phasen und Zielen vorgestellt.
- 2. Mikroebene: Im zweiten Kapitel liegt der Fokus auf dem einzelnen Teammitglied. Es werden die notwendigen individuellen Qualifikationen und Fähigkeiten, die für die erfolgreiche Arbeit im Team erforderlich sind, erläutert. Weiterhin werden verschiedene Arten von Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen betrachtet, die die Teamfähigkeit fördern können.
- 3. Erwachsenenpädagogische Aspekte der Teamentwicklung: Dieses Kapitel befasst sich mit den pädagogischen Aspekten der Teamentwicklung. Es betrachtet Teamarbeit, Weiterbildung und Teamentwicklung als Bildungsprozess und stellt die Bedeutung von pädagogischen Interventionen sowie den Prozess des Lernens bei der Teamarbeit heraus. Es wird die didaktische Umsetzung von Teamlernen sowie verschiedene Teamtrainingskonzepte in der betrieblichen Weiterbildung vorgestellt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Förderung von Teamarbeit und Teamentwicklung in Organisationen durch Weiterbildung. Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der Teamentwicklung als Bestandteil der Organisationsentwicklung aus zwei Perspektiven zu betrachten: der Makroebene, die sich mit dem Team als Ganzes auseinandersetzt, und der Mikroebene, die den Fokus auf das einzelne Teammitglied legt.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Teamarbeit, Teamentwicklung, Gruppenarbeit, Organisationsentwicklung, Weiterbildung, Qualifikation, Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, Kommunikation, Führung, Persönlichkeitstypen, Coaching, Fallstudien, Planspiele, Outdoor-Trainings, Erwachsenenpädagogik, Bildungsprozess, Teamlernen, Evaluation.
- Arbeit zitieren
- Hans Thaler (Autor:in), 2001, Die Förderung von Teamarbeit und Teamentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25364