Nach der Ära der Terminals und Mainframes, bei der die Daten zentral gespeichert und alle Applikationen zentral ausgeführt wurden, leitete die Client/Server-Architektur ein neues Zeitalter ein. Der individuelle Arbeitsplatz wurde intelligenter und leistungsfähiger, und der Siegeszug der Personal Computer (PC) in die EDV begann. Die Leistungsfähigkeit der Arbeitsplatzrechner ist heute kein großes Thema mehr. Die Frage ist vielmehr, wie die verteilten Daten einerseits gesichert und andererseits allgemein verfügbar gemacht werden können.
Mit der wachsenden Bedeutung des E-Commerce für die IT-Unternehmen steigen auch die Anforderungen an die zugrundeliegenden technischen Systeme. Aufgrund der kurzen Entwicklungszyklen von bis zu einem Jahr sind die Unternehmen gezwungen, regelmäßig in neue Lizenzen und Updates sowie in den ständigen Ausbau der Hardware zu investieren. Die Pflege der Systeme ist ebenfalls mit einem hohen Investitionsaufwand verbunden und wird durch den derzeitigen Mangel an Fachleuten zusätzlich erschwert. Laut verschiedenen Untersuchungen entstehen je nach Unternehmensgröße und Branche pro Arbeitsplatz jährliche Kosten in Höhe von 5.000 bis 9.000 Euro. Beachtlich sind auch die Verwaltungs- und Personalkosten, die bis um das Vierfache höher liegen können als die Anschaffungskosten für die Hard- und Software selbst. In der Folge entsteht eine unumgängliche Kostenspirale. Genau an dieser Stelle greift der Ansatz des Application Service Providing (ASP), der die Vorteile einer zentralen Verwaltung und individueller Rechenleistung vereinen soll.1 Das Technologie-Management für E-Business-Lösungen gehört im allgemeinen meist nicht zu den Kernkompetenzen der Unternehmen. Daher ist die Nachfrage nach Dienstleistern, die eine passende Infrastruktur anbieten, sehr groß. Eine Vielzahl von Studien sagt diesen Dienstleistern, den sog. Application Service Providern (ASProvider), eine erfolgreiche Zukunft voraus. Die ASProvider übernehmen für ihre Kunden genau die Dienstleistungen, die diese erst selbst aufbauen müssten: Auswahl und Beschaffung geeigneter Applikationen, Wartung und Support sowie das Hosting auf geeigneter Hardware. Kunden von ASProvidern sind (kleine und mittelständische) Unternehmen und größere organisatorische Einheiten, aber auch Konsumenten kommen in Frage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung von ASP
- Der ASP-Hype
- Die Ernüchterung
- Success-Stories
- ASP Was ist das?
- Klärung des Begriffes und Einordnung ins IT-Umfeld
- Begriffsbestimmung
- ASP versus Outsourcing
- Technische Aspekte
- Technische Infrastruktur eines ASProviders
- Technische Komponenten einer ASP-Infrastruktur
- Organisatorische Aspekte
- Organisatorische Voraussetzungen und Grundlagen
- Aufgaben des ASProviders
- Das ASP-Preismodell
- Anforderungen an einen ASProvider
- Rechtliche Aspekte
- Vertragstypologische Einordnung
- Service Level Agreements
- Haftung und Gewährleistung
- Lizenz- und urheberrechtliche Aspekte
- Datenschutz und Datensicherung
- Vor- und Nachteile des ASP-Modells
- Vor- und Nachteile gegenüber traditionellem Software-Bezug
- Vor- und Nachteile aus Anwender- und Anbietersicht
- Klärung des Begriffes und Einordnung ins IT-Umfeld
- ASP in der Zukunft
- Allgemeine Anforderungen und Hemmfaktoren
- Entwicklung des ASP-Marktes
- Szenario 1 - Boom
- Szenario 2 Wachstum
- Szenario 3 - Stagnation
- Szenario 4 - Untergang
- Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hauptseminararbeit befasst sich mit dem Thema "Application Service Providing (ASP) nach dem Hype - Entwicklung, Chancen, Risiken". Sie analysiert die Geschichte des ASP, beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte des ASP-Ansatzes und untersucht die zukünftige Entwicklung des Marktes. Die Arbeit fokussiert auf die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Weiterentwicklung des ASP-Modells ergeben.
- Entwicklung des ASP-Marktes und die Rolle des Hypes
- Abgrenzung des ASP-Ansatzes und Vergleich mit anderen Modellen
- Technische, organisatorische und rechtliche Aspekte von ASP
- Zukünftige Entwicklung von ASP und Identifizierung von Störfaktoren
- Lösungswege für die identifizierten Problemstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt die Geschichte des ASP und die Entwicklung des Marktes. Hier werden sowohl die Phase des Hypes als auch die anschließende Ernüchterung diskutiert. Außerdem werden Success-Stories aus der Praxis beleuchtet. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Abgrenzung des ASP-Ansatzes, die technischen, organisatorischen und rechtlichen Aspekte. Ein Vergleich mit dem Outsourcing-Modell wird ebenfalls angestellt. Das vierte Kapitel widmet sich der zukünftigen Entwicklung des ASP-Marktes und identifiziert Hemmfaktoren, die sich aus den vorherigen Kapiteln ergeben. Verschiedene Szenarien für die weitere Entwicklung werden präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der IT-Welt, wie z.B. Application Service Providing (ASP), Outsourcing, Service Level Agreements, Software-Lizenzen, Monitoring, ASP-Hype, E-Business und E-Commerce.
- Citar trabajo
- Dipl.-Winf. Anja Zschau (Autor), Sandra Schumann (Autor), Mathias Steinert (Autor), 2002, ASP nach dem Hype - Entwicklung, Chancen, Risiken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25402