Boxe éducative, eine pädagogische und spassbetonte Variation des Boxens, welche primär im Schulsport, immer häufiger aber auch in Vereinen und in Gewaltprojekten zum Einsatz kommt. In der Schweiz unter dem Namen "Light-Contact Boxing" bekannt, ist boxe éducative in Frankreich schon seit den 70er Jahren ein fester Bestandteil von Schulen und Vereinen.
Boxe éducative ist eine Form des klassischen Boxens bei der die harten Schlägen verboten sind. Der Gegner wird "touchiert" und nicht geschlagen. Dadurch ermöglicht boxe éducative dem Schüler den Einblick in die faszinierende Welt des Boxsportes und vermittelt deren gewinnbringende Trainingseffekte, während gleichzeitig die schädigenden Aspekte des Boxens unterbunden werden.
Diese Diplomarbeit erklärt die Grundzüge dieser schultauglichen Boxvariante. Sie wertet die Erfahrungen des Autors Käser aus und liefert die nötigen Hintergrund-Informationen, um als kleines Lehrmittel zu dienen für Lehrer und Leiter, welche ihren Unterricht mit dieser Form des Kampfsportes bereichert wollen. Sie soll Boxvereinen als Anregung dienen, Jugendtrainings anzubieten, das Training mit spielerischen und pädagogischen Formen zu erweitern und den Boxsport mittels zeitgemässer Nachwuchsarbeit besser nach aussen zu vermarkten.
Boxe éducative wurde während 3 Jahren an Wahlfachsport-Kursen in Basler Gymnasien auf die Tauglichkeit im Schweizer Schulsport getestet.
Im Teil I wird „boxe éducative“ vorgestellt und die Planung, Erfahrung und Auswertung der Kurse behandelt. Es werden Problemstellen, Lösungen und Chancen aufgezeigt. Teil II baut einen didaktischen Rahmen auf, führt in die Boxtechnik ein, erklärt den Einsatz des Materials und gibt Übungs-, sowie Lektionsbeispiele.
Viel Vergnügen beim Lesen und Ring frei!
Inhaltsverzeichnis
- TEIL I - WAHLFACHSPORT-KURSE ALS EXPLORATIONSFELD
- 1. EINLEITUNG
- 2. EINSTIEG IN DIE THEMATIK
- 2.1. Begrifflichkeit des Themas
- 2.1.1. „boxe éducative“
- 2.1.2. „Wahlfachsport“
- 2.1.3. „Integrationsmöglichkeiten“
- 2.2. Literaturlage
- 3. WIESO BOXEN?
- 3.1. Gibt es nicht genug Schulsportarten?
- 3.2. Pädagogisches Potential?
- 3.3. Vorteile gegenüber anderen Kampfsportarten?
- 4. BOXE ÉDUCATIVE; VORSTELLUNG
- 4.1. Konzept
- 4.1.1.Zentrale Punkte des Box-Reglements
- 4.1.2.Pädagogische Eigenarten des bé
- 4.2. Kleine Übungsauswahl als Beispiel
- 4.3. Problematische Aspekte
- 4.3.1.Verminderte Intensität
- 4.3.2.Unterschiedliche Definition der Schlaghärte
- 4.3.3.Problemfall „Konter“
- 5. WAHLFACHSPORT ALS EXPLORATIONSFELD
- 5.1. Methodik
- 5.1.1.Untersuchte Gruppe
- 5.1.2.Untersuchungsmethode
- 5.2. Wahlfachsport allgemein
- 5.3. WFS „Fitness-❝ Boxen
- 5.4. Wirkungen der Kurs-Benennung
- 6. PLANUNG UND ZIELE DER WFS-KURSE
- 6.1. WFS_Fitnessboxen 1-3
- 6.2. WFS_Boxen 1
- 6.3. WFS Fitnessboxen 4-5
- 6.4. WFS_Boxen 2
- 7. ERFAHRUNGEN DER WFS-KURSE
- 7.1. WFS_Fitnessboxen 1-3
- 7.2. WFS_Boxen 1
- 7.3. WFS_Fitnessboxen 4-5
- 7.4. WFS_Boxen 2
- 8. Evaluation der WFS-Kurse
- 8.1. Leistungstest
- 8.2. Liegestützen-Protokoll
- 8.3. Fragebogen
- 9. SCHLUSSFOLGERUNGEN AUS DER VERKNÜPFUNG VON BE UND WFS
- TEIL II - PRAXIS
- 1. DIDAKTIK
- 1.1. Pädamotorisches Handlungsmodell
- 1.2. Pädagogisches Konzept
- 1.3. Methodisches Konzept
- 1.3.1.Unterrichtshilfen
- 1.3.2.Lernwege
- 1.3.3.G-A-G Methode
- 1.3.4.Sicherheitshinweise
- 1.3.5.Stundenaufbau
- 1.4. Thematisches Konzept
- 1.4.1.Körperliche Voraussetzungen
- 1.4.2.Sportartspezifisches Anforderungsprofil
- 1.4.3.Kondition
- 1.4.4.Koordination
- 1.4.5.Psyche
- 1.4.6.Taktik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Integrationsmöglichkeiten von „boxe éducative“ in den Schweizer Schulsport, speziell im Wahlfachsport der Gymnasialstufe. Ziel ist es, die Tauglichkeit dieses französischen Boxkonzepts für den Schweizer Kontext zu evaluieren und praktische Implementierungsansätze aufzuzeigen.
- Integration von Kampfsportarten in den Schulsport
- Pädagogisches Potential von „boxe éducative“
- Adaption des „boxe éducative“ an den Schweizer Schulsport
- Evaluation der durchgeführten Wahlfachsportkurse
- Didaktische Konzepte für den Unterricht im Kampfsport
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation des Autors, sich mit der Thematik des Boxsports im Schulsport auseinanderzusetzen, ausgehend von seinen persönlichen Erfahrungen als Boxer und Boxtrainer. Sie verdeutlicht die anfängliche Zurückhaltung gegenüber Kampfsportarten in Schulen und die zunehmende Lockerung dieser Vorbehalte. Das Hauptziel der Arbeit wird als die Untersuchung der Integration von „boxe éducative“ in den Schweizer Schulsport formuliert.
2. Einstieg in die Thematik: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe der Arbeit: „boxe éducative“, „Wahlfachsport“ und „Integrationsmöglichkeiten“. Es beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Thematik und schafft eine Grundlage für die weitere Diskussion. Der Fokus liegt auf der Klärung von Begriffen und der Einordnung des Forschungsgegenstands in den bestehenden Kontext.
3. Wieso Boxen?: Dieses Kapitel analysiert die Argumente für die Integration von Boxen in den Schulsport, im Gegensatz zu anderen Sportarten. Es geht auf die Frage ein, ob das Angebot an Schulsportarten bereits ausreichend ist, und beleuchtet das pädagogische Potenzial von Boxen, indem es seine Vorteile gegenüber anderen Kampfsportarten herausstellt. Die Diskussion basiert auf einer Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen und begründet die Auswahl des Boxens als Untersuchungsgegenstand.
4. Boxe Educative; Vorstellung: Dieses Kapitel präsentiert das Konzept des „boxe éducative“, einschließlich seiner zentralen Regeln und pädagogischen Besonderheiten. Es liefert eine Auswahl an Übungen und diskutiert potenzielle Probleme bei der Umsetzung, wie etwa die Reduktion der Intensität und die unterschiedlichen Definitionen von Schlaghärte. Das Kapitel dient als ausführliche Einführung in die Methodik des „boxe éducative“ und bereitet den Weg zur praktischen Umsetzung im Schulsport.
5. Wahlfachsport als Explorationsfeld: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der durchgeführten Studie, einschließlich der untersuchten Gruppe und der verwendeten Methoden. Es behandelt den Wahlfachsport allgemein und die spezifische Ausrichtung des „Fitnessboxens“ als Wahlfach. Der Fokus liegt auf der wissenschaftlichen Fundierung der gewählten Vorgehensweise und der Einbettung in den Kontext des Wahlfachsports.
6. Planung und Ziele der WFS-Kurse: In diesem Kapitel werden die Planung und die Ziele der verschiedenen Wahlfachsportkurse (WFS) detailliert beschrieben. Es werden die unterschiedlichen Kurse und deren spezifische Ausrichtung erläutert und die Ziele dieser Kurse im Detail dargelegt. Die Kapitel beschreibt die individuellen Besonderheiten und Ziele jeder Kursvariante.
7. Erfahrungen der WFS-Kurse: Dieses Kapitel berichtet über die Erfahrungen aus den verschiedenen durchgeführten Wahlfachsportkursen. Es werden die praktischen Ergebnisse und Beobachtungen aus den einzelnen Kursen zusammengefasst und analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf den praktischen Erfahrungen und ihren Auswirkungen auf die weitere Planung und Umsetzung.
8. Evaluation der WFS-Kurse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Evaluation der Wahlfachsportkurse. Es beschreibt die verschiedenen Methoden der Evaluation, wie Leistungstests, Fragebögen und Liegestützen-Protokolle, und analysiert die gewonnenen Daten. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Schlussfolgerungen und den Ausblick der Arbeit.
Schlüsselwörter
Boxe éducative, Schulsport, Wahlfachsport, Kampfsport, Integration, Pädagogik, Didaktik, Evaluation, Schweiz, Gymnasialstufe, Fitnessboxen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Integration von „Boxe éducative“ im Schweizer Schulsport
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Integration von „Boxe éducative“ in den Schweizer Schulsport, insbesondere im Wahlfachsport der Gymnasialstufe. Es wird geprüft, ob sich dieses französische Boxkonzept für den Schweizer Kontext eignet und wie es praktisch implementiert werden kann.
Was ist „Boxe éducative“?
„Boxe éducative“ ist ein französisches Boxkonzept, das im Detail im Kapitel 4 der Arbeit vorgestellt wird. Es beinhaltet ein spezifisches Regelwerk und pädagogische Besonderheiten, die sich von traditionellem Boxen unterscheiden.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Tauglichkeit von „Boxe éducative“ für den Schweizer Schulsport zu evaluieren, praktische Implementierungsansätze aufzuzeigen und didaktische Konzepte für den Kampfsportunterricht zu entwickeln. Die Evaluation umfasst die Analyse der durchgeführten Wahlfachsportkurse.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Integration von Kampfsportarten in den Schulsport, das pädagogische Potenzial von „Boxe éducative“, die Adaption des Konzepts an den Schweizer Kontext, die Evaluation der Wahlfachsportkurse und die Entwicklung didaktischer Konzepte für den Kampfsportunterricht.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative und quantitative Forschungsmethode. Es wurden Wahlfachsportkurse durchgeführt, deren Ergebnisse mithilfe von Leistungstests, Fragebögen und Liegestützen-Protokollen evaluiert wurden. Die Methodik wird detailliert im Kapitel 5 beschrieben.
Welche Gruppen wurden untersucht?
Die untersuchte Gruppe besteht aus den Schülern und Schülerinnen, die an den im Rahmen der Arbeit durchgeführten Wahlfachsportkursen teilgenommen haben. Die genaue Zusammensetzung der Gruppe ist in Kapitel 5 erläutert.
Wie wurden die Wahlfachsportkurse geplant und durchgeführt?
Die Planung und Ziele der verschiedenen Wahlfachsportkurse (WFS „Fitnessboxen“ und WFS „Boxen“) sind in Kapitel 6 detailliert beschrieben. Kapitel 7 berichtet über die praktischen Erfahrungen aus diesen Kursen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Evaluation der Wahlfachsportkurse werden in Kapitel 8 präsentiert und analysiert. Diese umfassen Daten aus Leistungstests, Fragebögen und Liegestützen-Protokollen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen aus der Verknüpfung von „Boxe éducative“ und Wahlfachsport werden in Kapitel 9 präsentiert. Hier wird die Eignung von „Boxe éducative“ für den Schweizer Schulsport zusammengefasst und ein Ausblick gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Boxe éducative, Schulsport, Wahlfachsport, Kampfsport, Integration, Pädagogik, Didaktik, Evaluation, Schweiz, Gymnasialstufe, Fitnessboxen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert: Teil I befasst sich mit der theoretischen Grundlage und der Evaluation der Wahlfachsportkurse, während Teil II die praktische Umsetzung und didaktische Konzepte beschreibt. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich zu Beginn der Arbeit.
- Citar trabajo
- Stefan Käser (Autor), 2003, Integrationsmöglichkeiten für das Boxen im Schweizer Schulsport, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25523