In Deutschland wird der demographische Wandel vor allem nach dem Jahr 2010 massiv spürbar werden. Er zeigt sich in einer deutlich veränderten Altersstruktur der Bevölkerung. 1 Der Altersquotient (das zahlenmäßige Verhältnis der ab sechzig- jährigen zu den Erwerbsfähigen, den einundzwanzig bis neunundfünfzig- jährigen), der seit den siebziger Jahren leicht gesunken ist, wird sich bis zum Jahr 2030 von ca. 41% auf über 80% verdoppeln. Die Gesamtbevölkerung wird dabei spätestens ab 2010 sinken. Auf den Gesamtbedarf der Bevölkerung an medizinischen Leistungen wirkt sich die veränderte Altersstruktur positiv, die sinkende Bevölkerungszahl dagegen negativ aus. Klammert man unzulässigerweise den medizinischen Fortschritt aus der Betrachtung aus, könnte der Gesamtbedarf an medizinischer Ver-sorgung ab 2015 zurückgehen. Für die Belastung mit Krankenversicherungsbeiträgen ist jedoch nur die Altersstruktur verantwortlich. Die Beitragsbelastung wird in jedem Fall steigen (vgl. Knappe 1999).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung der aktuellen gesundheitspolitischen Situation in Deutschland
- Kurzer Überblick zur sozio-demographischen Entwicklung
- Auswirkungen der demographischen Veränderungen sowie des medizinischen Fortschritts auf Leistungen und Kosten im Gesundheitswesen
- Das gesundheitspolitische Problempanorama
- Zum theoretisch - konzeptionellen Rahmen
- Zum Gegenstandsbereich der Gesundheitspolitik
- Beschreibung der rechtlichen Grundlagen in Deutschland
- Vorbemerkungen zum Grundsatz der Beitragssatzstabilität
- Rechtliche Verankerung des Grundsatzes
- Zur Gesundheitsreform 2000
- Politische Devise
- Ziele der Gesundheitsreform 2000
- Zentrale Regelungen der Gesundheitsreform 2000
- Zusammenfassende Darstellung zu der Gesundheitsreform 2000
- Beschreibung des gegenwärtigen Versicherungssystems in Deutschland
- Zentrale Akteure im Krankenversorgungssystem
- Steuerungsebenen der Gesundheitspolitik
- Das Steuerungsmodell der GKV
- Stellung des Krankenhauses im Versorgungssystem
- Das gegenwärtige Vergütungssystem im Akut - Krankenhaus
- Das DRG - System „diagnosis related groups”
- DRG = (D)rastische (R)ationierung von (G)esundheitsleistungen?
- Beziehung zwischen Leistungsspektrum und Beitragssatz
- Zwischenfazit
- Die Rollen von Staat und Markt im Gesundheitswesen in Deutschland
- Mehrleistungen bei stabilen Beitragssätzen - das geht nicht auf!
- Raus aus dem Teufelskreis!
- Bewertung der gesundheitspolitischen Reformen und begleitenden Maßnahmen
- Gesundheitsreform und Gesellschaftspolitik
- Bewertung der gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Beitragssatzstabilität aus der betriebswirtschaftlichen Sicht
- Zwischenfazit: Bewertung des Grundsatzes der Beitragsstabilität
- Auswirkungen des demographischen Wandels und des medizinischen Fortschritts auf das Gesundheitswesen
- Analyse der rechtlichen Grundlagen und politischen Ziele der Gesundheitsreform 2000
- Betriebswirtschaftliche Beurteilung des Grundsatzes der Beitragssatzstabilität
- Analyse der Transaktionsbeziehungen der Akteure im Gesundheitswesen
- Empirische Evidenz zur Problematik aus der Sicht der Akteure im Gesundheitswesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die gesundheitspolitische Problematik etwaiger Leistungsbegrenzungen aufgrund geforderter Beitragsstabilität. Die Arbeit untersucht die rechtlichen Grundlagen, die politischen Ziele und die betriebswirtschaftlichen Implikationen der Gesundheitsreform 2000 in Deutschland. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich der Grundsatz der Beitragssatzstabilität auf die Leistungserbringung im deutschen Gesundheitswesen auswirkt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die aktuelle gesundheitspolitische Situation in Deutschland, beleuchtet den sozio-demographischen Wandel und dessen Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Im Anschluss wird das gesundheitspolitische Problempanorama aufgezeigt, welches durch die stetige Ausgabensteigerung und die Notwendigkeit zur Kostendämpfung geprägt ist.
Das zweite Kapitel widmet sich dem theoretisch-konzeptionellen Rahmen. Es behandelt den Gegenstandsbereich der Gesundheitspolitik, beschreibt die rechtlichen Grundlagen in Deutschland und geht insbesondere auf den Grundsatz der Beitragssatzstabilität ein. Die Gesundheitsreform 2000 wird im Detail analysiert, wobei ihre Ziele, Regelungen und deren Auswirkungen auf das Versicherungssystem beleuchtet werden.
Kapitel drei beschäftigt sich mit der Problemanalyse aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Es werden die Transaktionsbeziehungen der Akteure im Gesundheitswesen untersucht und ein betriebswirtschaftliches Analyseraster entwickelt.
Im fünften Kapitel wird die empirische Evidenz zur Problematik aus der Sicht der Akteure im Gesundheitswesen vorgestellt. Es werden die Erwartungen des Beitragszahlers an eine leistungsfähige Krankenversicherung sowie die Ansichten von Verbänden und Organisationen im Gesundheitswesen zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gesundheitspolitik, Beitragssatzstabilität, Kostendämpfung, Gesundheitsreform 2000, GKV, PKV, DRG, Transaktionsbeziehungen, Betriebswirtschaftliche Analyse, Empirische Evidenz, Akteure im Gesundheitswesen.
- Citar trabajo
- Roger Richter (Autor), Michael Zlatkin (Autor), 2002, Eine gesundheitspolitische Problemanalyse etwaiger Leistungsbegrenzungen auf Grund geforderter Beitragsstabilität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25571