Durch die immer schneller voranschreitenden Entwicklungen und die damit verbundenen Trends wie die Globalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, wachsender Umsetzungsbedarf von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien in die Praxis, Änderungen in der Arbeitskultur und der Altersstruktur der Gesellschaft sowie steigende Ungleichheiten im Bildungsniveau, ist es notwendig geworden, nach Abschluss der Erstausbildung weitere Bildungsmaßnahmen parallel zur beruflichen Tätigkeit durchzuführen. Alle Maßnahmen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung werden dabei unter dem Begriff der Betrieblichen Bildungsarbeit subsumiert.
Fertigkeiten, Kompetenzen und Werte der Mitarbeiter werden im Wesentlichen durch Bildung bestimmt. Obgleich die Bedeutung von Weiterbildung erkannt ist, besteht vielfach Rechtfertigungsdruck für Bildungsausgaben und begründet damit das steigende Interesse an geeigneten Controllingmodellen. Es besteht wenig Zweifel darüber, dass berufliche Bildungsmaßnahmen ausgeprägte Wettbewerbsfaktoren darstellen. Die oftmals erst langfristig erkennbaren und mit Unsicherheit behafteten Wirkungen einerseits, andererseits die erheblichen und unmittelbar anfallenden Kosten sprechen für den investiven Charakter der Bildungsmaßnahmen, deren bedarfsgerechten Einsatz es durch geeignete Controlling-Instrumente zu steuern gilt. Obwohl Bildungscontrolling zu Beginn fast ausschließlich ökonomisch geprägt war, nahm später der Einfluss pädagogischer Aspekte zu, wodurch Bildungscontrolling in jüngster Zeit zunehmend als ein interdisziplinäres Feld betrachtet wird.
Mit dieser Untersuchung soll festgestellt werden, ob und in welchem Umfang Konzepte und Instrumente des Bildungscontrolling in den Unternehmen angewandt werden. Im ersten Teil der Arbeit werden die Begrifflichkeiten des Bildungscontrolling eingeführt sowie die wichtigsten theoretischen Konzepte erläutert. Detailliert wird dabei auf die bestehenden Ansätze zur Nutzenermittlung eingegangen. Im zweiten Teil folgt die Untersuchung der Informationen aus Fallbeispielen bzw. Unternehmensstudien, die anhand von sechs Forschungsfragen strukturiert analysiert werden. Die vollständige Darstellung aller untersuchten Fallbeispiele ist im Anhang zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Modelle des Bildungscontrollings
- Überblick über die Modelle
- Integratives Modell des Bildungscontrollings
- Evaluationsmodell nach Kirkpatrick
- Ansätze zur Nutzenermittlung
- Utility-Analysis
- Cost/Benefit-Analysis
- Human Resource Accounting
- Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis
- Einleitende Erläuterungen
- Methodik der Untersuchung
- Motivation für den Einsatz von Bildungscontrolling (FF1)
- Einsatz quantitativer vs. qualitativer Verfahren (FF2)
- Ganzheitliches vs. schwerpunktbezogenes Controlling (FF3)
- Messung des Nutzen von Bildungsmaßnahmen (FF4)
- Unternehmensgröße (FF5)
- Organisatorische Einbindung (FF6)
- Ergebnis und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis. Ziel ist es, verschiedene Modelle des Bildungscontrollings zu präsentieren und deren Anwendung anhand von Studien und Fallbeispielen zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet dabei verschiedene Aspekte des praktischen Einsatzes.
- Modelle des Bildungscontrollings
- Methoden der Nutzenermittlung im Bildungscontrolling
- Quantitative und qualitative Verfahren im Bildungscontrolling
- Einflussfaktoren auf den Einsatz von Bildungscontrolling
- Praktische Herausforderungen bei der Implementierung von Bildungscontrolling
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in die Thematik: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Bildungscontrollings ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der gesamten Arbeit. Es liefert einen Überblick über die Bedeutung und Relevanz von Bildungscontrolling für Unternehmen und Organisationen.
Modelle des Bildungscontrollings: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Modelle des Bildungscontrollings. Es werden sowohl integrative als auch spezifische Modelle detailliert beschrieben und miteinander verglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem integrativen Modell, dem Evaluationsmodell nach Kirkpatrick und verschiedenen Ansätzen zur Nutzenermittlung wie Utility-Analysis, Cost/Benefit-Analysis und Human Resource Accounting. Die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle werden kritisch bewertet und in Beziehung zueinander gesetzt, um ein umfassendes Verständnis für die Auswahl und Anwendung geeigneter Modelle zu ermöglichen.
Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis: Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Anwendung des Bildungscontrollings. Es beschreibt die Methodik der Untersuchung und analysiert verschiedene Einflussfaktoren, wie die Motivation für den Einsatz, die Wahl zwischen quantitativen und qualitativen Verfahren, die Ausrichtung auf ganzheitliches oder schwerpunktbezogenes Controlling, die Messung des Nutzens von Bildungsmaßnahmen, die Unternehmensgröße und die organisatorische Einbindung. Durch die Betrachtung dieser Faktoren wird ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung von Bildungscontrolling in Unternehmen vermittelt.
Schlüsselwörter
Bildungscontrolling, Nutzenermittlung, Evaluationsmodelle, Quantitative Verfahren, Qualitative Verfahren, Integratives Controlling, Praktische Anwendung, Unternehmensgröße, Organisatorische Einbindung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis. Sie präsentiert verschiedene Modelle des Bildungscontrollings, analysiert deren Anwendung anhand von Studien und Fallbeispielen und beleuchtet verschiedene Aspekte des praktischen Einsatzes. Die Arbeit umfasst eine Einführung, die Beschreibung verschiedener Modelle (inklusive integrativen Modells und Kirkpatrick-Modell), eine Analyse der praktischen Anwendung mit verschiedenen Einflussfaktoren, sowie eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche Modelle des Bildungscontrollings werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Modelle des Bildungscontrollings, darunter ein integratives Modell, das Evaluationsmodell nach Kirkpatrick und Ansätze zur Nutzenermittlung wie Utility-Analysis, Cost/Benefit-Analysis und Human Resource Accounting. Die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle werden kritisch bewertet und in Beziehung zueinander gesetzt.
Welche Methoden der Nutzenermittlung werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt verschiedene Ansätze zur Nutzenermittlung im Bildungscontrolling, inklusive Utility-Analysis, Cost/Benefit-Analysis und Human Resource Accounting.
Welche Einflussfaktoren auf den Einsatz von Bildungscontrolling werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Einflussfaktoren auf den Einsatz von Bildungscontrolling, wie die Motivation für den Einsatz, die Wahl zwischen quantitativen und qualitativen Verfahren, die Ausrichtung auf ganzheitliches oder schwerpunktbezogenes Controlling, die Messung des Nutzens von Bildungsmaßnahmen, die Unternehmensgröße und die organisatorische Einbindung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Eine Einführung in die Thematik mit Zielsetzung und Aufbau, ein Kapitel zu den Modellen des Bildungscontrollings, ein Kapitel zur Anwendung des Bildungscontrollings in der Praxis, und abschließend ein Kapitel mit Ergebnissen und Ausblick.
Welche quantitativen und qualitativen Verfahren werden im Kontext des Bildungscontrollings diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet den Einsatz von sowohl quantitativen als auch qualitativen Verfahren im Bildungscontrolling, ohne jedoch spezifische Methoden detailliert zu benennen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich und der Auswahl geeigneter Verfahren abhängig von den jeweiligen Anforderungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Bildungscontrolling, Nutzenermittlung, Evaluationsmodelle, Quantitative Verfahren, Qualitative Verfahren, Integratives Controlling, Praktische Anwendung, Unternehmensgröße, Organisatorische Einbindung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit Bildungscontrolling in Unternehmen und Organisationen beschäftigen, insbesondere für Führungskräfte, Personalverantwortliche und diejenigen, die an der Planung, Umsetzung und Evaluation von Bildungsmaßnahmen beteiligt sind.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Modellen?
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Modellen des Bildungscontrollings, inklusive des integrativen Modells und des Evaluationsmodells nach Kirkpatrick, finden sich im Kapitel "Modelle des Bildungscontrollings".
Wie wird der Nutzen von Bildungsmaßnahmen gemessen?
Die Arbeit behandelt die Messung des Nutzens von Bildungsmaßnahmen im Kontext verschiedener Ansätze zur Nutzenermittlung und im Hinblick auf die Wahl zwischen quantitativen und qualitativen Verfahren. Konkrete Messmethoden werden jedoch nicht im Detail vorgestellt.
- Citation du texte
- Joachim Rechenburg (Auteur), Sven Babies (Auteur), 2004, Anwendung des Bildungscontrolling in der Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25624