In dieser Arbeit sollen die widergöttlichen Mächte, die in der Johannesapokalypse vorkommen, untersucht werden. Die widergöttlichen Mächte sind dabei im Sinne eines Gottesfeindes zu verstehen, dessen Definition im Sinne von Kalms als „Schadensmacht [...], die der Gottheit und den ihr verbundenen Menschen feindlich gesonnen ist“ zu verstehen sein wird.
Das Neue Testament hat eine differenzierte Vorstellung eines Gegenspielers Gottes. Er ist der Versucher Jesu, um so gegen Gott zu arbeiten und seinen Heilsplan zu verhindern (vgl. Mt 4,1-11 und Lk 4,1-13), zugleich aber auch Beelzebul, der „,Herrscher der Dämonen’“ (etwa in den Vorwürfen der Schriftgelehrten zu den exorzistischen Taten Jesu). Im antiken Judentum ist der Gottesfeind „Inbegriff des Bösen“ , der die Sünde verursacht. Die johanneischen Schriften, zu denen eben auch die Johannesapokalypse gehört, auch wenn der Verfasser nicht zwangsläufig mit dem des Johannesevangeliums oder der Johannesbriefe gleichzusetzen ist, zeichnen ein dualistisches Weltbild in dem die widergöttlichen Mächte ihre stärkste Entfaltung haben.
In der Johannesapokalypse sind widergöttliche Mächte ein herausragendes Motiv, die das ganze Buch hindurch immer wieder erwähnt werden. Die Stellen, an denen sie auftauchen, werden im Folgenden untersucht. Dabei wird das Tier aus dem Abgrund, die himmlische Frau und der Drache, das Tier aus dem Meer, das Tier vom Lande sowie die Hure Babylon Gegenstand der Untersuchung sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sendschreiben
- Das Tier aus dem Abgrund
- Die himmlische Frau und der Drache
- DIE FRAU
- DER DRACHE
- DIE HANDLUNG IM ZWÖLFTEN KAPITEL
- Die beiden Zeichen am Himmel und die Geburt des Kindes
- Der Sieg über den Drachen
- Die Verfolgung der Frau
- Die beiden Tiere
- DAS TIER AUS DEM MEER
- DAS TIER VOM LANDE
- Die Hure Babylon und das Tier
- DAS TIER
- DIE HURE BABYLON
- Die Vernichtung der widergöttlichen Mächte
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die widergöttlichen Mächte, die in der Johannesapokalypse vorkommen, zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf der Definition des Gottesfeindes als „Schadensmacht [...], die der Gottheit und den ihr verbundenen Menschen feindlich gesonnen ist“.
- Die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Gottesfeindes im Neuen Testament und im antiken Judentum
- Das dualistische Weltbild der johanneischen Schriften und die Rolle der widergöttlichen Mächte
- Die Interpretation der Sendschreiben in Bezug auf die widergöttlichen Mächte
- Die Darstellung der widergöttlichen Mächte in den verschiedenen Kapiteln der Johannesapokalypse
- Die Bedeutung der widergöttlichen Mächte für das Verständnis der Apokalypse als Ganzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der widergöttlichen Mächte in der Johannesapokalypse ein und definiert den Begriff des Gottesfeindes im Sinne von Kalms. Kapitel 2 untersucht die Sendschreiben, in denen Juden als „Synagoge des Satans“ bezeichnet werden, und die Bedeutung der „Throne des Satans“ und der „Tiefen des Satans“ für die Interpretation der widergöttlichen Mächte. Weitere Kapitel beleuchten verschiedene Aspekte der widergöttlichen Mächte in der Apokalypse, wie das Tier aus dem Abgrund, die himmlische Frau und der Drache, die beiden Tiere und die Hure Babylon.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Johannesapokalypse, widergöttliche Mächte, Gottesfeind, Satan, Dualismus, Sendschreiben, Synagoge des Satans, Tier, Drache, Babylon, Kaiserkult, heidnisches römisches Reich.
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- Benjamin Seidel (Autor), 2004, Die widergöttlichen Mächte in der Johannesoffenbarung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25746