In meiner Ausarbeitung möchte ich mich mit dem Thema „Dienste zur Kindertagesbetreuung - ein Beitrag zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf?“ beschäftigen.
Das Thema werde ich anhand der folgenden drei zentraler Fragestellungen behandeln:
1. Gibt es Ungleichheiten beim Zugang zu Ganztagsplätzen?
2. Geht eine umfassende institutionelle Kinderbetreuung mit Ausweitung der Erwerbsbeteiligung der Mütter einher?
3. Ist eine umfassendere institutionelle Kinderbetreuung mit einem höheren Einkommen erwerbstätiger Mütter verbunden?
Das Hauptwerk, welches meiner Ausarbeitung zugrunde liegt ist das Buch von Büchel, Spieß (2002): Formen der Kinderbetreuung und Arbeitsmarktverhalten von Müttern in West- und Ostdeutschland.
Dieses Buch wurde 2002 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben. Es handelt sich hierbei um eine Studie, die auf den Daten des beim DIW Berlin angesiedelten sozio-ökonomischen Panels (SOEP) beruht. Die Erhebung wurde 1984 gestartet und in jährlichen Abständen wiederholt. Die Studie untersucht die unterschiedlichen Betreuungsformen von Kindern und die Arbeitsmarktsituation von Müttern in Deutschland.
Für die Untersuchung wurde die Erhebung des Jahres 2000 ausgewertet, da es sich um die aktuellsten Daten handelt. Die Auswertung erfolgt nach Westdeutschland und Ostdeutschland getrennt, da sich sehr große Unterschiede in der Betreuungssituation von Kindern zeigen.
In die Untersuchung gehen rund 4.700 Kinder im Alter von 0-12 Jahren ein. Die Anzahl der Frauen bzw. Mütter beträgt rund 3000. Um die an vorheriger Stelle erwähnten Fragen klären zu können, ist es sinnvoll erst einen Überblick über die Problemstellung zu geben.
Die Vereinbarkeitsproblematik von Familie und Beruf hat in den letzten dreißig Jahren zugenommen, da der Wunsch der Frauen nach Erwerbstätigkeit zugenommen hat (vgl. Büchel / Spieß 2002: S. 13). Mit den gestiegenen Bildungschancen für Frauen wird in Zukunft die Tendenz zur Berufstätigkeit noch weiter zunehmen (vgl. Erler 1996: S. 116). Die Vereinbarkeitsproblematik betreffend, kommt den Kinderbetreuungseinrichtungen eine große Bedeutung zu.
Die Kinderbetreuung an sich kann durch formelle und informelle Unterstützung erfolgen. 3 In dieser Ausarbeitung wird der Schwerpunkt auf der formellen Kinderbetreuung liegen, da die Untersuchung informeller Betreuungsangebote aufgrund weniger verfügbarer Daten nur sehr schwer möglich ist (vgl. Büchel / Spieß 2002: S. 19).
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Gibt es Ungleichheiten beim Zugang zu Ganztagsplätzen?
- 2. Geht eine umfassende institutionelle Kinderbetreuung mit Ausweitung der Erwerbsbeteiligung der Mütter einher?
- 3. Ist eine umfassendere institutionelle Kinderbetreuung mit einem höheren Einkommen erwerbstätiger Mütter verbunden?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, inwieweit Dienste zur Kindertagesbetreuung einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten können. Die Analyse konzentriert sich auf drei zentrale Fragestellungen: Ungleichheiten beim Zugang zu Ganztagsplätzen, den Zusammenhang zwischen institutioneller Kinderbetreuung und der Erwerbsbeteiligung von Müttern sowie den Einfluss umfassender Kinderbetreuung auf das Einkommen erwerbstätiger Mütter.
- Ungleichheiten im Zugang zu Ganztagsbetreuungsplätzen für Kinder
- Zusammenhang zwischen institutioneller Kinderbetreuung und der Erwerbsbeteiligung von Müttern
- Einkommen erwerbstätiger Mütter und das Angebot an institutioneller Kinderbetreuung
- Betreuungsformen und Arbeitsmarktsituation von Müttern in West- und Ostdeutschland
- Entwicklung des Angebots an formellen Kinderbetreuungseinrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die drei zentralen Fragestellungen der Ausarbeitung vor und benennt das Hauptwerk, auf das sich die Analyse stützt: Das Buch von Büchel und Spieß (2002) "Formen der Kinderbetreuung und Arbeitsmarktverhalten von Müttern in West- und Ostdeutschland".
- Kapitel 1: Gibt es Ungleichheiten beim Zugang zu Ganztagsplätzen?: Dieses Kapitel untersucht, ob Unterschiede im Zugang zu Ganztagsbetreuungsplätzen für Kinder bestehen. Es wird festgestellt, dass insbesondere im Kindergartenalter erhebliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen. In Ostdeutschland werden deutlich mehr Kinder im Alter von zwei Jahren institutionell betreut als in Westdeutschland.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung fokussiert auf die Themen Kindertagesbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erwerbsbeteiligung von Müttern, Ganztagsplätze, Ungleichheiten im Zugang zu Kinderbetreuung, sozio-ökonomische Faktoren, West- und Ostdeutschland, Bildungschancen von Frauen und die Bedeutung von Kinderbetreuungseinrichtungen für die Arbeitsmarktintegration von Müttern.
- Citation du texte
- Claudia Werner (Auteur), 2004, Dienste zur Kindertagesbetreuung - ein Beitrag zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25806