Tiere stehen seit ewiger Zeit in enger Verbindung mit uns Menschen, nicht immer
im genetischen Sinn in einer Reihe von tierischen Vorfahren, sondern in einer Art
emotionaler Verbundenheit. Sie sind nicht nur Nahrungsmittel oder Nutztier; sie
sind ebenfalls Feind, Bewacher und treuer Freund. Der Tod eines geliebten
Tieres weckt in vielen Fällen die tiefsten menschlichen Emotionen in uns und
zeigt uns deren Bedeutung für uns.
Tiere nehmen einen bedeutenden Platz ein im Leben der Menschen, dies steht
außer Frage; dass der Mensch in der Evolutionsgeschichte tierischen Ursprungs
ist auch, jedoch reicht diese bruchstückhafte genetische Verwandtschaft nicht, um
unsere menschlichen Wurzeln erklären und verstehen zu können. Sie erklärt uns
nicht unsere Verhaltensweisen und unsere höchst emotionales Leben. Zoologen,
Biologen und Verhaltensforscher versuchen das Wesen der Tiere zu ergründen,
um dadurch auch Rückschlüsse auf menschliche Wesenszüge zu erlangen. Ihnen
gelingt es jedoch nicht ein so komplexes Wesen wie den Menschen zu erklären.
Die mit den verschiedensten Tierarten gezogenen Vergleiche, menschliche
Emotionen, die als chemische Abläufe dargestellt werden sind nicht ausreichend
für die gesuchten Erklärungen. Der Mensch nimmt im Tierreich eine
Sonderstellung ein, die ihm selbstreflektierend auch eine Sonderstellung im
Kosmos einbringt.1
Abgesehen von der Forschung am Objekt Mensch liefern uns die
Verhaltensforscher, Zoologen und Biologen die wichtigsten Erkenntnisse über das
Wesen Mensch. Ihre Beobachtungen in der Welt der Tiere machen uns
Rückschlüsse auf das „Tier Mensch“ möglich. Diese Beobachtungen und die
daraus hervorgehenden wissenschaftlichen Ergebnisse dienen als Hilfestellung
für unser Selbstverständnis. Die Verhaltensforschung auf dem Gebiet der
Primatenforschung ist hierbei der Anthropologie am dienlichsten, da sie das
Verhalten unserer nächsten Verwandten erforscht. Sie untersuchen das Wesen
und Verhalten der Menschenaffen und fragen: „Was verbindet den Menschen und
den Menschenaffen?“. [...]
1 Vgl. Scheler, Max: Die Stellung des Menschen im Kosmos. Hrsg. von Manfred S. Frings. 13. verb. Aufl. Bonn.
1995.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Vorgeschichte des Forschungsprojekts Washoe
- 2.1 Roger Fouts und Washoe
- 2.2 Das Forschungsprojekt zeigt menschliche Verhaltensweisen
- 3. Die Bedeutung für „unsere“ Anthropologie
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Aufzuchtexperiment von Roger Fouts mit dem Schimpansen Washoe und dessen anthropologische Bedeutung. Die Arbeit analysiert die Vorgeschichte des Projekts, die Methodik des Spracherwerbs bei Washoe und die daraus resultierenden Implikationen für unser Verständnis von Mensch und Tier.
- Die Vorgeschichte der Primatenforschung und der Versuch, Menschenaffen Sprache beizubringen.
- Die Methodik des Experiments von Roger Fouts mit Washoe und dem Erlernen der Gebärdensprache.
- Die Ergebnisse des Experiments und deren Auswirkungen auf das Verständnis der Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Mensch und Schimpanse.
- Die Frage nach der Sonderstellung des Menschen im Kontext der Ergebnisse.
- Die anthropologischen Implikationen der Forschungsergebnisse.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier dar und betont die Bedeutung der Verhaltensforschung für das Verständnis des menschlichen Wesens. Sie führt in die Thematik der Primatenforschung ein und hebt die besondere Nähe des Schimpansen zum Menschen hervor, wodurch die Frage nach der Sonderstellung des Menschen im Kontext der genetischen Ähnlichkeiten aufgeworfen wird. Die Arbeit von Roger Fouts mit Washoe wird als entscheidender Beitrag zur Primatenforschung und zum Verständnis der Mensch-Affe-Beziehung vorgestellt.
2. Die Vorgeschichte des Forschungsprojekts Washoe: Dieses Kapitel beschreibt die frühen Versuche, Menschenaffen menschliche Sprache beizubringen, welche größtenteils erfolglos blieben, da man sich auf die Lautsprache konzentrierte und die Möglichkeit der Gebärdensprache nicht in Betracht zog. Es wird der Denkfehler der Forscher herausgestellt, die Sprachfähigkeit mit der Beherrschung der gesprochenen Sprache gleichsetzten. Der Fokus verschiebt sich auf die Arbeit des Ehepaars Gardner und deren Entscheidung, dem Schimpansen Washoe die amerikanische Gebärdensprache (ASL) beizubringen, was einen Paradigmenwechsel in der Primatenforschung darstellt und den Weg für Fouts' Arbeit ebnet.
Schlüsselwörter
Roger Fouts, Washoe, Schimpanse, Gebärdensprache (ASL), Primatenforschung, Anthropologie, Mensch-Affe-Verwandtschaft, Sprachentwicklung, Verhaltensforschung, Sonderstellung des Menschen.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Das Washoe-Projekt und seine anthropologische Bedeutung
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das Aufzuchtexperiment von Roger Fouts mit dem Schimpansen Washoe und dessen anthropologische Bedeutung. Sie analysiert die Vorgeschichte des Projekts, die Methodik des Spracherwerbs bei Washoe und die daraus resultierenden Implikationen für unser Verständnis von Mensch und Tier.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Vorgeschichte der Primatenforschung und Versuche, Menschenaffen Sprache beizubringen; die Methodik des Experiments von Roger Fouts mit Washoe und dem Erlernen der Gebärdensprache; die Ergebnisse des Experiments und deren Auswirkungen auf das Verständnis der Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Mensch und Schimpanse; die Frage nach der Sonderstellung des Menschen im Kontext der Ergebnisse; und die anthropologischen Implikationen der Forschungsergebnisse.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Vorgeschichte des Washoe-Projekts (inklusive Unterkapitel zu Roger Fouts und Washoe und den menschlichen Verhaltensweisen im Projekt), ein Kapitel zur anthropologischen Bedeutung und einen Schluss.
Was wird in der Einleitung der Hausarbeit behandelt?
Die Einleitung stellt die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier dar und betont die Bedeutung der Verhaltensforschung für das Verständnis des menschlichen Wesens. Sie führt in die Thematik der Primatenforschung ein und hebt die besondere Nähe des Schimpansen zum Menschen hervor, wodurch die Frage nach der Sonderstellung des Menschen im Kontext der genetischen Ähnlichkeiten aufgeworfen wird. Die Arbeit von Roger Fouts mit Washoe wird als entscheidender Beitrag zur Primatenforschung und zum Verständnis der Mensch-Affe-Beziehung vorgestellt.
Was beschreibt das Kapitel zur Vorgeschichte des Washoe-Projekts?
Dieses Kapitel beschreibt die frühen, meist erfolglosen Versuche, Menschenaffen menschliche Sprache beizubringen, da man sich auf die Lautsprache konzentrierte. Es wird der Denkfehler der Forscher herausgestellt, die Sprachfähigkeit mit der Beherrschung der gesprochenen Sprache gleichsetzten. Der Fokus verschiebt sich auf die Arbeit des Ehepaars Gardner und deren Entscheidung, dem Schimpansen Washoe die amerikanische Gebärdensprache (ASL) beizubringen, was einen Paradigmenwechsel in der Primatenforschung darstellt und den Weg für Fouts' Arbeit ebnet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Roger Fouts, Washoe, Schimpanse, Gebärdensprache (ASL), Primatenforschung, Anthropologie, Mensch-Affe-Verwandtschaft, Sprachentwicklung, Verhaltensforschung, Sonderstellung des Menschen.
Welche Erkenntnisse werden in der Hausarbeit gewonnen?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die Bedeutung des Washoe-Experiments für das Verständnis der Mensch-Tier-Beziehung und insbesondere der Mensch-Affe-Verwandtschaft zu beleuchten. Sie hinterfragt die Sonderstellung des Menschen im Licht der Ergebnisse und analysiert die anthropologischen Implikationen der Forschung.
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- Daniel Müller (Author), 2004, Schimpanse Washoe - Das Aufzuchtexperiment Fouts und seine anthropologische Bedeutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25809