Der erste Teil der Arbeit, der Theorieteil, beschäftigt sich mit theoretischen Grundlagen
und Hintergründen. Zunächst wird die historische Entwicklung der Konzeption von Werbeprints
beleuchtet, die Metamorphose der Werbung vom reinen Informationsmedium hin
zu einem Image(ry)generator. Was Werbetreibende dazu veranlasst hat, dem Trend weg
vom Text hin zu mehr Bild zu folgen, wird im Historischen Abriss (II.) erläutert.
In Folge werden wichtige Komponenten der Werbekommunikation (III.) erklärt, speziell die
Semiotik als Basis der Kommunikation (III.1.) – und damit auch der Werbekommunikation.
Die Semiotik fungierte bisher vorwiegend als ein Instrument der Linguistik, wird aber
in zunehmendem Maße für die Interpretation und das Verstehen der visuellen Ebene entdeckt.
10 Semiotische Ansätze sind auch für die Analyse visueller Botschaften einsetzbar,
denn auch die Kommunikation auf visueller Ebene bedient sich verschiedener Zeichen zur
Bedeutungsübermittlung (III.1.1.). Die Bedeutung bzw. die Aussage eines Werbeprints
liegt (bei Imagery-Prints) zumeist in der konnotativen Ebene. Nicht formale Kriterien sind ausschlaggebend für das Verständnis, sondern inhaltliche, semantische Einheiten verleihen
dem Bild einen Sinn. Mit welchen "Mitteln" dabei gearbeitet werden kann, wird in diesem
Abschnitt dargestellt.
Wie bei der Sprache sind auch in der Werbung Zeichenverknüpfungen relevant – Werbung
ist wie Sprache strukturiert und folgt eo ipso bestimmten Regeln. Im Kapitel Semiotische
Rhetorik oder Zeichenverknüpfung (III.1.2.) werden eine Reihe von Bedeutungsträgern
(Tropen) der Linguistik vorgestellt und erklärt, die in weiterer Folge bei der Analyse der
Imagery-Prints von Bedeutung sein werden. Die Kulturelle Klassifikation (III.1.3.) beschreibt
Basiskodes, die jeder Mensch durch Kultur und Sozialisation verinnerlicht hat.
Dabei wird auf das Phänomen der Premiummarken kurz eingegangen und erklärt, warum
es sich manche Marken leisten können, bei ihren Anzeigen "leeren Raum" zwischen Bildund
Gestaltungselementen zu lassen.
Nach diesem hauptsächlich zeichenorientierten Teil führen die Grundzüge der Schematheorie
(III.2.) näher an das Bild als Hauptdarsteller dieser Arbeit heran. Da Schemata eine
wichtige Funktion im Verstehensprozess von Bildern und damit auch von Imagery-
Werbung innehaben, werden diese als solche erklärt und dargestellt. [...]
10 Poddig (1995) ging in seiner Dissertation von einem semiotisch-kognitiven Ansatz aus.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG.
- II. HISTORISCHER ABRISS
- III. WERBEKOMMUNIKATION.
- 1. Semiotik als Basis der (Werbe-)Kommunikation oder die \"Rhetorik des Bildes\".
- 1.1. Zeichen und Zeichenrelationen
- 1.2. Semiotische Rhetorik oder Zeichenverknüpfung
- 1.3. Kulturelle Klassifikation - Basiskodes
- 2. Grundzüge der Schematheorie oder die innere Repräsentation von Wissen.....
- 2.1. Visuelle Schemata
- 3. Aufbau und Technik der Werbung
- 3.1. Psychologische Grundlagen der Werbewirkung..
- 3.2. Psychische Variablen.........
- 1. Semiotik als Basis der (Werbe-)Kommunikation oder die \"Rhetorik des Bildes\".
- IV. BILDKOMMUNIKATION
- 1. Die Hemisphärenforschung
- 2. Das Bild und seine Wirklichkeit
- 3. Gestaltpsychologie……………………..
- 4. Ganzheitspsychologie
- 5. Imagery-Forschung
- V. DIE ANALYSE.
- 1. Vorbemerkungen
- 2. Forschungsfragen und Hypothesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit "Imagery-Werbung" von Charlotte Alexandra Hager beschäftigt sich mit der semiotisch-kognitiven Analyse von Werbeprints, die weder einen Slogan, eine Headline noch einen Body Copy enthalten. Die Arbeit zielt darauf ab, die Wirkungsmechanismen von bildbasierter Werbung zu untersuchen, indem sie den Zusammenhang zwischen semiotischen Codes, kognitiven Prozessen und der Interpretation von visuellen Botschaften beleuchtet.
- Semiotische Analyse von Werbebildern
- Kognitive Prozesse der Bildinterpretation
- Wirkungsmechanismen von bildbasierter Werbung
- Rolle von Schemata und kulturellen Codes in der Werbung
- Die Bedeutung von Imagery-Forschung im Kontext der Werbewirkungsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand einführt und die Forschungsfragen sowie Hypothesen der Studie präsentiert. Das zweite Kapitel bietet einen historischen Abriss der Werbekommunikation und beleuchtet die Entwicklung von Bildbasierter Werbung. Im dritten Kapitel wird die Semiotik als Basis der (Werbe-)Kommunikation behandelt. Hier werden Zeichen und Zeichenrelationen, semiotische Rhetorik sowie die kulturelle Klassifikation von Basiskodes analysiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Bildkommunikation und erörtert die Hemisphärenforschung, die Gestaltpsychologie, die Ganzheitspsychologie und die Imagery-Forschung. Im fünften Kapitel wird die Analyse der Werbeprints präsentiert, die den Kern der Studie bildet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselthemen der Semiotik, kognitiven Prozesse, Werbekommunikation, Bildinterpretation, Imagery-Forschung und visueller Rhetorik. Im Fokus der Arbeit steht die Analyse von Werbeprints, die auf imagery-basierter Kommunikation setzen und ohne Slogan, Headline oder Body Copy auskommen. Die Arbeit untersucht die Wirkungsmechanismen dieser Werbeform und ihre Bedeutung im Kontext der modernen Werbewirkungsforschung.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Hager (Autor:in), 1999, Imagery-Werbung. Semiotische Analyse von Werbeprints, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25891