1. Einleitung
„Es war so unglaublich schwer, kurz nach 1945 auch nur eine halbe Seite Prosa zu schreiben“.
Trotzdem schafft es Heinrich Böll 1946 einen ganzen Roman mit immerhin 200 Manuskriptseiten Text zu verfassen. Fiel es ihm also wirklich so schwer wie im Zitat oben behauptet? Oder zeigt sich in diesem „Trotzergebnis“ ein Böllscher Charakterzug?
Mit der Heimkehr nach Köln waren zwar die Schrecken des Krieges überstan-den, aber seine Folgen noch lange nicht. Heinrich Böll fand seine Heimatstadt völlig zerstört vor. Hunger und Existenzängste waren von nun an die ständigen Begleiter für ihn und seine Frau Annemarie. Der frühe Tod seines ersten Sohnes Christoph, im Oktober 1945, war zudem ein weiterer schwerer Schlag für das jun-ge Ehepaar. Als Hilfsarbeiter in der Schreinerei seines Bruders Alois verdient Böll den Unterhalt für das Allernötigste.
Die Zeitumstände ließen es vorerst also gar nicht zu, dass Böll viel Zeit zum Schreiben aufbringen konnte. Dennoch wollte er sich von diesem Vorhaben nicht abbringen lassen. In einem Brief vom 15. Oktober 1946 äußert Böll gegenüber Ernst-Adolf Kunz:
Und meine eigentliche Arbeit, meine große Freude und meine große Not ist, daß ich abends schreibe; ja, ich habe das Wagnis begonnen und schreibe…
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Ziele der Arbeit..............
- ,,Kreuz ohne Liebe“: Der erste Roman Heinrich Bölls
- Veröffentlichungen der Zeit
- Rezensionen und die Frage nach der Aktualität Bölls..
- Biographisches und Parallelen im Roman...
- Die missbrauchte Sprache ......
- Nazivokabular in „Kreuz ohne Liebe“
- Fanatisch, Fanatiker, Fanatismus
- Hart...
- Marschieren.
- Blut
- Hass..
- Die Macht des Wortes
- Nazivokabular in „Kreuz ohne Liebe“
- Die bildhafte Sprache Bölls.
- Motive für den „Bilderreichtum“
- Das Unbeschreibliche beschreiben.....
- Bildreiche Sprache als Mittel der Sprachschöpfung
- Metaphern und Vergleiche als „Übungsfeld“
- Die Naturmetaphorik .
- Der Krieg in Bildern ….
- Motive für den „Bilderreichtum“
- Relikte der Sprachlosigkeit
- Das sprachliche Mittel der Wiederholung...
- Die drei Punkte
- Tränen der Sprachlosigkeit..
- Der Schmerz
- Das Schweigen
- Die Sprachlosigkeit zwischen den Figuren
- Bölls Figuren.….....
- Die Suche nach einem „Helden“ oder: Sind Christoph und Hans ein ungleiches Bruderpaar?..\n
- Johanna Bachem.
- Hermann Bachem.
- Das unvollendete Glück..
- Heldentränen…..\n
- Gut und Böse bei Böll.
- Bölls Figuren: Degradiert zu Statisten...
- Die Religiosität im Roman.
- Die Kreuzsymbolik.
- Das,, Opferkreuz \"..\n
- Das,, Tat\" - und,, Täterkreuz\n
- Die Ambivalenz der Kreuze
- Das Kreuz ohne Liebe.....
- Die Bestien in Göttergestalt...
- Kraft durch Gott
- Die Parabel vom Kruzifix........
- Die Kreuzsymbolik.
- Der Krieg als wiederkehrendes Prinzip
- Das Verschwinden der Zeit
- Bölls Bekenntnis zum Schluss: Der Epilog
- Resümee..........\n
- 90 Tage mit „Kreuz ohne Liebe“.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Roman „Kreuz ohne Liebe“ von Heinrich Böll und beleuchtet den Stellenwert des Werkes als erster Versuch, die Sprachlosigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu überwinden. Die Arbeit analysiert die sprachlichen Mittel und die Figur des „Helden“ im Kontext der persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Nachkriegszeit.
- Die Sprachlosigkeit als Folge des Krieges und der Naziherrschaft
- Die Suche nach einer neuen Sprache und der Überwindung von Sprachlosigkeit
- Die Darstellung des Krieges und seiner Auswirkungen auf die Figuren und die Gesellschaft
- Die Rolle der Religion und die Ambivalenz der Kreuzsymbolik
- Die Entwicklung des „Helden“ im Roman und seine Suche nach Sinn und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Roman „Kreuz ohne Liebe“ als Bölls ersten großen literarischen Versuch vor und beleuchtet den historischen Kontext, in dem das Werk entstand. Sie skizziert die biographischen Einflüsse, die Böll zum Schreiben des Romans bewegten, und thematisiert die Sprachlosigkeit als zentrales Problem des Romans.
- Die missbrauchte Sprache: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss des Nazivokabulars auf die Sprache des Romans und analysiert die Verwendung von Begriffen wie „Fanatisch“, „Hart“ und „Blut“. Die Kapitel untersucht, wie Böll die Macht des Wortes sowohl als Werkzeug der Propaganda als auch als Mittel der Befreiung von der Sprachlosigkeit einsetzt.
- Die bildhafte Sprache Bölls: Dieses Kapitel analysiert die bildhafte Sprache des Romans, insbesondere den Einsatz von Metaphern und Vergleichen. Es beleuchtet die Motive für die bildreiche Sprache, die Böll als Mittel der Sprachschöpfung einsetzt, und analysiert die Verwendung von Naturmetaphorik und Kriegsbildern.
- Relikte der Sprachlosigkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit den sprachlichen Mitteln, die Böll einsetzt, um die Sprachlosigkeit seiner Figuren darzustellen. Es analysiert die Verwendung von Wiederholungen, Auslassungen (dreipunkte), Tränen und Schweigen als Ausdruck der sprachlichen Unfähigkeit.
- Bölls Figuren: Dieses Kapitel untersucht die Charaktere im Roman, insbesondere die beiden Brüder Christoph und Hans. Es thematisiert die Suche nach einem „Helden“ im Roman und analysiert die ambivalenten Figuren der Johanna und Hermann Bachem. Es beleuchtet auch die Rolle des Krieges in der Gestaltung der Figuren und die Frage nach „Gut“ und „Böse“ in Bölls Werk.
- Die Religiosität im Roman: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der Religiosität im Roman, insbesondere die Kreuzsymbolik. Es untersucht die unterschiedlichen Interpretationen des Kreuzes und seine Ambivalenz im Kontext der Nachkriegszeit. Des Weiteren beleuchtet es die Bedeutung der „Bestien in Göttergestalt“ und die Rolle von Gotteskraft im Roman.
- Der Krieg als wiederkehrendes Prinzip: Dieses Kapitel untersucht die durchgängige Präsenz des Krieges im Roman und analysiert dessen Einfluss auf die Figuren, die Sprache und die Handlung.
- Das Verschwinden der Zeit: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Umgang Bölls mit der Zeit im Roman und analysiert die Auswirkungen der Kriegszeit auf das Zeitgefühl der Figuren.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter des Romans „Kreuz ohne Liebe“ sind: Sprachlosigkeit, Krieg, Nachkriegszeit, Nazivokabular, bildhafte Sprache, Metaphern, Vergleiche, Naturmetaphorik, Religiosität, Kreuzsymbolik, Helden, Identitätsfindung, Schuld und Sühne.
- Arbeit zitieren
- Tobias Seitz (Autor:in), 2003, Heinrich Böll "Kreuz ohne Liebe". Romaneskes Schreiben zur Überwindung von Sprachlosigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26063