José Martí war studierter Jurist und Philologe. Er war Journalist, Theater- und Kunstkritiker und Übersetzer. Martí schrieb Theaterstücke, war Lyriker und Romancier. In Guatemala arbeitete er als Professor für Literatur - und Philosophiegeschichte. Seine Lebensaufgabe war aber die Organisation und Durchführung der kubanischen Revolution von 1895, was ihm zuletzt den Rang eines Mayor-Generals in der kubanischen Revolutionsarmee einbrachte - den einzigen Posten, dem Martí in seiner Karriere nicht gerecht werden konnte. Am 19. März 1895 starb er in einem der ersten Gefechte der Revolutionsarmee.
Die Wichtigkeit Martís für das heutige Kuba, lässt sich alleine daran ablesen, dass sein Name sowohl von Castro-Anhängern, wie auch vom Kreis der Sympathisanten der kubanischen Gegenbewegung in Miami zu politischen Zwecken missbraucht wird.
Martí ist eine völlig einzigartige Figur im literarischen Leben Südamerikas. Zwar forderte schon Bolívar, dass Südamerika vereint werden müsse, jedoch hatte er die geografischen Gegebenheiten im Blick und sah nicht, wie wichtig es wäre, zunächst die soziale Einigung Südamerikas herbeizuführen. Was Martí in seinem Essay Nuestra América anstrebt, ist die Versöhnung mit der Urbevölkerung und den Nachfahren der Sklaven in Südamerika. Erstaunlich ist, dass es ihm gelang die Veteranen der vorangegangenen Unabhängigkeitskriege und die Vertreter der Revolution von 1895 unter dem Banner der Revolutionären Partei Kubas zusammenzuführen und einen gemeinsamen Unabhängigkeitskrieg mit höchsten ethischen, sowie ideologischen Ansprüchen zu führen.
Diese Arbeit besteht zum Einen aus dem biographischen Teil, der sich mit dem Leben Martís bis unmittelbar vor der Revolution von 1895 beschäftigt, andererseits soll versucht werden; die ethischen und politischen Ansprüche José Martís zu untersuchen, um festzustellen, wie und ob seine Visionen von Nuestra América sich erfüllt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Das Leben José Martís
- I.1. Die prägende Jugendzeit
- I.2. Enttäuschung in Spanien
- I.3. Neue Hoffnung in Mexico
- I.4. Erste Rückkehr nach Kuba
- I.5. Kurzes Glück in Guatemala
- I.6. Martís neue Begeisterung für die Revolution
- II. Der Visonär José Martí
- II.1. Martís politische Zielsetzungen
- II.2. Ethischer Anspruch Martís
- II.3. Die Ideen Martís und ihre Ursprünge
- III. Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, das Leben und die Ideen von José Martí im Kontext der kubanischen Revolution von 1895 zu untersuchen. Sie beleuchtet die biographischen Stationen Martís, seine politischen und ethischen Ziele sowie die Ursprünge seiner Vision von einer vereinten und unabhängigen Südamerika.
- Martís Leben und Werdegang
- Die Suche nach der südamerikanischen Identität
- Martís politische Zielsetzungen und Visionen
- Der ethische Anspruch Martís
- Die Rolle der Revolution in Martís Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt José Martí als eine vielschichtige Persönlichkeit vor, die nicht nur als Revolutionär, sondern auch als Jurist, Philologe, Journalist und Schriftsteller aktiv war. Der Text verdeutlicht Martís Engagement für die kubanische Unabhängigkeit und seinen Einfluss auf Kuba bis in die heutige Zeit.
I. Das Leben José Martís
Dieser Abschnitt widmet sich Martís Biographie und beleuchtet seine prägende Jugendzeit, seine Enttäuschung in Spanien, seine neue Hoffnung in Mexiko und seine erste Rückkehr nach Kuba. Er schildert auch Martís kurze Zeit in Guatemala und seine wachsende Begeisterung für die Revolution.
II. Der Visionär José Martí
Dieses Kapitel fokussiert auf die politische Vision und die ethischen Ansprüche José Martís. Es untersucht seine politischen Zielsetzungen, seinen ethischen Anspruch sowie die Ursprünge seiner Ideen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen wie der kubanischen Revolution, der Suche nach der südamerikanischen Identität, der politischen Vision José Martís, seinem ethischen Anspruch und dem Einfluss seiner Ideen auf die kubanische Gesellschaft. Weitere wichtige Konzepte sind Unabhängigkeit, soziale Einheit, Revolution, ethische Werte und die Rolle des Individuums in der Gesellschaft.
- Citation du texte
- Martin Bodden (Auteur), 2004, Utopie oder Vision - José Martís Suche nach der Südamerikanischen Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26121