In diesem Text soll ein Überblick über den Kenntnisstand zu den Themen Drogenkonsum, Drogenmißbrauch in Bezug auf Lebensspanne und Möglichkeiten der Drogenberatung zur Prävention gegeben werden. Die gewonnen Erkenntnisse sollen praktische Anwendung bei der möglichen Entwicklung von Konzepten im Bereich Prävention und Beratung besonders Jugendlicher finden können. Als Droge soll hierbei all das betrachtet werden, was in unkontrolliert selbstschädigendem Maße, legal oder illegal, konsumiert werden kann und mehr oder weniger deutliche Zeichen der Abhängigkeit erkennen läßt. Dabei spielen, wenn auch nicht im Brennpunkt der Öffentlichkeit stehend, Spielsucht, stark übertriebener Mediengebrauch (Fernsehen, PC) ebenso eine Rolle, wie der Konsum von Nikotin, Alkohol, Medikamenten und illegaler Drogen. Denn abgesehen von den sogenannten harten Drogen (Rauschgifte), welche die Person rasch physisch und in Verhaltensänderung auffällig werden lassen, ist nicht immer leicht zu trennen, wo es sich für eine Person nur um einen temporär - exzessiven Konsum handelt oder ob schon eine tendenziöse oder gar manifeste Abhängigkeit vorliegt.
Suchtformen wie etwa Alkoholismus oder Spielsucht bleiben oft lange Zeit unbemerkt, weil sich die damit verbundenen Symptome über einige Zeit hinweg gut verbergen lassen. Der auffällige Wandel einer Person im Vergleich zu ihrem sonst üblichen Auftreten, zunehmende Kontaktverarmung, Vernachlässigung der eigenen Person und Wertvorstellungen (Deprivation), stetiger Geldbedarf, andauernde Unruhe und Gereiztheit können und sollten für ein aufmerksames Umfeld deutliche Indikatoren sein, die Anlaß geben, den Grund für die festgestellte Änderungen zu hinterfragen. Dabei geht es zum einen darum zu beleuchten, wie es zu unkontrollierten Konsum von Drogen kommen kann und andererseits, welche präventiven Möglichkeiten zur Diskussion stehen. Es geht um die Schaffung einer theoretischen Basis, auf der Präventionskonzepte aufbauen könnten. Das Drogenkonsum, völlig unabhängig vom Lebensalter der betroffenen Person, die Handlungsfreiheit und -fähigkeit und ebenso die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann, versteht sich von selbst.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Betrachtungen zu Drogengebrauch und Prävention
- Drogengebrauch und Lebenslauf
- Drogengebrauch Jugendlicher
- Schlüsselkonzepte in der Drogenprävention
- Zusammenfassung
- Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text bietet einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu Drogenkonsum, Drogenmissbrauch im Laufe des Lebens und Möglichkeiten der Drogenberatung zur Prävention. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse für die praktische Anwendung bei der Entwicklung von Konzepten im Bereich Prävention und Beratung, insbesondere für Jugendliche, nutzbar zu machen.
- Analyse des Drogenkonsums und -missbrauchs im Lebensverlauf
- Bedeutung von Lebensereignissen und soziodemographischen Unterschieden
- Drogenprävention im Kontext der Jugendentwicklung
- Entwicklung geeigneter Präventionskonzepte
- Herausforderungen und Möglichkeiten der Drogenberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemeine Betrachtungen zu Drogengebrauch und Prävention
Das Kapitel beleuchtet das Problem des Drogenkonsums und die Herausforderungen der Prävention. Es wird eine breite Definition von Drogen verwendet, die neben illegalen Drogen auch legale Substanzen wie Alkohol und Nikotin sowie verhaltensabhängige Suchtformen wie Spielsucht und exzessiven Medienkonsum umfasst. Die Bedeutung einer frühzeitigen Intervention wird hervorgehoben, insbesondere in der Jugendphase. Die Grenzen zwischen gelegentlichem Konsum und Abhängigkeit werden diskutiert, sowie die Herausforderungen der Identifizierung von Suchtproblemen.
Drogengebrauch und Lebenslauf
Dieses Kapitel analysiert den Drogengebrauch im Lebensverlauf, wobei altersbezogene Faktoren, kulturelle Entwicklungen, kritische Lebensereignisse und soziodemographische Unterschiede berücksichtigt werden. Es werden Daten aus verschiedenen Studien präsentiert, die den Konsum von verschiedenen Drogenarten in verschiedenen Altersgruppen beleuchten. Besonders interessant ist der hohe Anteil an Jugendlichen, die illegalen Drogen konsumieren. Die Relevanz von Längsschnittstudien zur Analyse des Drogenkonsums im Lebensverlauf wird hervorgehoben.
- Arbeit zitieren
- Jörg Hartig (Autor:in), 1999, Entwicklungstheoretische Perspektiven in der Drogenberatung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26175