Liquiditätsrisikomanagement: Aufbau und Struktur einer Liquiditätsrisikoüberwachung am Beispiel von Kreditinstituten


Thèse de Bachelor, 2013

74 Pages, Note: 1,0


Extrait


Vorwort des Autors

Als gelernter Bankkaufmann erhielt ich während meiner Ausbildung durch einen Abteilungsdurchlauf umfassende Einblicke in die zusammenhängenden Prozesse einer Privatbank mit seinerzeit konzernweit circa 2000 Mitarbeitern bei einer Bilanzsumme von circa 18,7 Milliarden Euro. Gegen Ende, aber noch innerhalb meiner Ausbildung, wurde ich Mitarbeiter im Risikocontrolling auf Konzernebene der Bank. Hier sammelte ich zweieinhalb Jahre Erfahrung, ehe ich im August 2011 zu einer Privatbank mit konzernweit circa 600 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von circa drei Milliarden Euro in das dortige Konzern-Risikocontrolling wechselte. Zum Zeitpunkt des Verfassens der vorliegenden Bachelor-Thesis blicke ich daher auf über vier Jahre Erfahrung in diesem Bereich zurück.

Ich habe aus datenschutzrechtlichen Gründen darauf verzichtet, mich direkt auf Betriebsinterna dieser Kreditinstitute zu beziehen. Vielmehr stützen sich meine praxisrelevanten Aussagen auf für die Öffentlichkeit frei zugängliches Quellenmaterial. Dabei habe ich meine Erfahrung über kennengelernte Prozesse sowie Denk- und Vorgehensweisen im Risikocontrolling zu Plausibilitätszwecken des Quellenmaterials mit einfließen lassen. Hierüber wird der Theorie-Praxis-Transfer unmittelbar sichergestellt. Die getroffenen Aussagen und Darstellungen im Rahmen dieser Bachelor-Thesis lassen sich grundsätzlich auf alle Kreditinstitute anwenden.

Gez. Steffen Schneider

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Autors.

Abbildungsverzeichnis.

Abkürzungsverzeichnis.

1. Vorstellung der Arbeit
1.1 Gegenstand und Ziel
1.2 Aufbau.

2. Definition und Einordnung der Problemstellung.
2.1 Finanzmanagement
2.2 Liquidität
2.3 Risikomanagement
2.4 Liquiditätsrisikomanagement und Zusammenhang.

3. Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung in Kreditinstituten.
3.1 Grundstruktur
3.2 Überwachungsmodell
3.2.1 Vorstellung.
3.2.2 Aufbau.
3.2.3 Probleme.
3.3 Liquiditätsnotfallplanung.
3.3.1 Vorstellung und Grundgedanken.
3.3.2 Probleme.

4. Lösungsansätze und deren Realisierung in der Praxis bei Kreditinstituten.
4.1 Überwachungsmodell
4.2 Liquiditätsnotfallplanung.

5. Ausblick und Fazit

Literaturverzeichnis.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Dimensionen der Liquidität

Abbildung 2: Risikomanagementprozess.

Abbildung 3: Liquiditätsrisikomanagement-Prozess.

Abbildung 4: Quadrantenmodell

Abbildung 5: Liquiditätsablaufbilanz als Zahlungsstromdiagramm..

Abbildung 6: Synchronisierte Refinanzierung.

Abbildung 7: Zusammensetzung eines Liquiditätsnotfall-Komitees.

Abbildung 8: Liquiditäts-Asset-Klassen.

Abbildung 9: Eskalationsstufen im Rahmen von Frühwarnindikatoren.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Vorstellung der Arbeit

Betriebswirtschaftslehre befasst sich als Hauptaufgabe mit Lösungen für finanzwirtschaftliche Problemstellungen. Im Kern handelt es sich bei den Problemstellungen um die bestmögliche, also gewinnbringendste, Allokation von Unternehmensressourcen. In erster Linie stehen finanziellen Ressourcen im Mittelpunkt (vgl. Prätsch et al. 2007, S. 1). Dies ist bei Kreditinstituten als Finanzintermediäre im Vergleich zu Industrieunternehmen verstärkt ausgeprägt, da das Management finanzieller Werte im Zusammenhang mit den originären Aufgaben von Kreditinstituten, Anbieten von Refinanzierungsmöglichkeiten und Verwaltung von Kundenvermögen, den zentralen Bestandteil darstellt (vgl. Betge 1996, S. 8 ff.; vgl. Tolkmitt 2007, S. 3).

Das Finanzmanagement befasst sich mit diesen Aspekten mit dem Ziel einer optimalen Ressourcenallokation. Steigender Gewinnmargendruck durch erhöhten Wettbewerb in Deutschland sowie steigende Kosten durch zunehmende Regulierung seitens der Finanzaufsichtsbehörden und Veränderungen auf Finanzmärkten verdeutlichen die Relevanz des Finanzmanagements (vgl. Löber 2012, S. 85 ff.; vgl. Prätsch et al. 2007, S. 1). Neben Chancen in Form von Ertragserzielung stehen Risiken im Fokus. Dies ist dadurch begründet, dass der Realisierung von Ertragschancen Risiken gegenüberstehen, welche in Abhängigkeit von der Ertragshöhe gleichgerichtet zu- respektive abnehmen (vgl. Prätsch et al. 2007, S. 2 ff.).

Risiken müssen von Kreditinstituten mittels eines einzurichtenden Risikomanagements gesteuert und überwacht werden. Dies stellt eine gesetzliche Anforderung des Kreditwesengesetzes dar und ist im - 25a KWG kodifiziert. Neben Adressenausfall-, Marktpreis- und operationellen Risiken stellen Liquiditätsrisiken gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement, kurz MaRisk, eine zu überwachende Risikoart dar (vgl. MaRisk 2012, S. 29 ff.).

Ausgelöst durch den Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008 mit der Insolvenz der Großbank Lehman Brothers rückten Liquiditätsrisiken in den Mittelpunkt. Diese Insolvenz führte zu einem weltweiten Schock im Finanzsystem und endete in einer globalen Vertrauenskrise in Kreditinstitute und deren Zahlungsfähigkeit, auch untereinander. Letzterer Aspekt mündete in der Austrocknung des Interbankengeldmarktes, in dem sich Kreditinstitute zwecks kurzfristiger Refinanzierung gegenseitig Geld leihen (vgl. Ewerhart/Valla 2008, S. 141; vgl. Fisher 2008, S. 33; vgl. Moch/Schöning 2008, S. 25; vgl. Sachverständigenrat der Wirtschaft 2008, S. 117).

Die Bedeutung des Liquiditätsrisikos und dessen Überwachung wurden hierdurch weltweit, insbesondere von Finanzaufsichtsbehörden, bewusster wahrgenommen (vgl. Deutsche Bundesbank 2011, S. 5 f.; vgl. Kroszner 2008, S. 160 ff.). Eine Konsequenz daraus stellt das Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals und der Liquidität von Kreditinstituten, genannt Basel III, des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht dar. Ziel dessen ist die Schaffung von in Stresssituationen widerstandsfähigeren Kreditinstituten (vgl. Deutsche Bundesbank 2011, S. 5 f.).

1.1 Gegenstand und Ziel

Vor diesem Hintergrund befasst sich die folgende Arbeit mit dem Liquiditätsrisikomanagement in Kreditinstituten. Im Fokus liegen Aufbau und Struktur einer modernen und adäquaten Liquiditätsrisikoüberwachung. Es wird ein Überblick zu den Grundzügen der Liquiditätsrisikoüberwachung gegeben mit dem Ziel, ein Verständnis für dessen Funktionsweise und Bedeutung zu vermitteln. Vorrangig betrachten werden der grundsätzliche Aufbau und die ausgestalteten Elemente dieser Überwachung. In diesem Zusammenhang werden Problemstellungen aus der Praxis beleuchtet und Lösungsansätze aufgezeigt. Die Theorie wird mittels praktischer Umsetzungsmöglichkeiten reflektiert.

1.2 Aufbau

Nach Vorstellung des Themas und Darstellung des Aufbaus durch den ersten Abschnitt wird im Folgenden auf die Begrifflichkeiten Finanzmanagement, Liquidität, Risikomanagement und Liquiditätsrisikomanagement eingegangen und deren Zusammenhang aufgezeigt. Darüber hinaus wird eine Einordnung der Problemstellung vorgenommen. Dies gewährleistet die Einordnung des thematischen Bezugsrahmens der Arbeit in den Gesamtkontext des Finanzmanagements.

Der dritte Abschnitt bildet zusammen mit dem vierten Abschnitt den Schwerpunkt der Arbeit. Im dritten Abschnitt werden theoretische Möglichkeiten der Überwachung angesprochen und mithilfe einer exemplarisch dargestellten, in der Praxis angewandten Vorgehensweise reflektiert.

Die Darstellung erfolgt in Stufen, indem beginnend von der Grundstruktur auf die komplexer werdende Überwachung übergeleitet wird. Letztere stellt den Ausgangspunkt für vertiefende Elemente im Rahmen der Liquiditätsnotfallplanung dar.

Hier soll die Bedeutung der Liquiditätsnotfallplanung im Gesamtkontext des Liquiditätsrisikomanagements verdeutlicht werden. Zu allen Unterthemen wird auf Aufbau sowie Struktur und auf die in der praktischen Umsetzung auftretenden Problemstellungen eingegangen. Diese Problemstellungen greift der darauf folgende vierte Abschnitt auf und stellt Ansätze zu deren Lösung dar, was einen zentralen Aspekt der Arbeit darstellt.

Daran schließen sich Ausblick und Fazit an. Im Ausblick sollen weitere Entwicklungen rund um das Thema Liquiditätsrisikomanagement und dessen Überwachungsmöglichkeiten sowie eine in der Zukunft realistisch zu erwartende Vorschau aufgezeigt werden. Das die Arbeit schließende Fazit bewertet behandelte Aspekte kritisch und ordnet ihre Bedeutung im Gesamtkontext ein.

2. Definition und Einordnung der Problemstellung

2.1 Finanzmanagement

[...]

Fin de l'extrait de 74 pages

Résumé des informations

Titre
Liquiditätsrisikomanagement: Aufbau und Struktur einer Liquiditätsrisikoüberwachung am Beispiel von Kreditinstituten
Université
University of applied sciences Frankfurt a. M.
Note
1,0
Auteur
Année
2013
Pages
74
N° de catalogue
V262081
ISBN (ebook)
9783656502180
ISBN (Livre)
9783656503507
Taille d'un fichier
796 KB
Langue
allemand
Mots clés
Liquiditätsrisikomanagement, Liquiditätsrisikocontrolling, Risikocontrolling, Risikomanagement, Liquiditätsablaufbilanz, LAB, Finanzmanagement, Financial Management, Steffen Schneider, Schneider, Risikoüberwachung, Liquiditätsrisikoüberwachung, FOM, Bachelor-Thesis
Citation du texte
Steffen Schneider (Auteur), 2013, Liquiditätsrisikomanagement: Aufbau und Struktur einer Liquiditätsrisikoüberwachung am Beispiel von Kreditinstituten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262081

Commentaires

  • Pas encore de commentaires.
Lire l'ebook
Titre: Liquiditätsrisikomanagement: Aufbau und Struktur einer Liquiditätsrisikoüberwachung am Beispiel von Kreditinstituten



Télécharger textes

Votre devoir / mémoire:

- Publication en tant qu'eBook et livre
- Honoraires élevés sur les ventes
- Pour vous complètement gratuit - avec ISBN
- Cela dure que 5 minutes
- Chaque œuvre trouve des lecteurs

Devenir un auteur