Henryk Sienkiewicz ist ein Autor, dessen Erbe durch Jahrzehnte hinweg mit einer ganz besonderen Hingabe weitergegeben wird. Seine Werke wurden von vielen Generationen gelesen, zwar nicht immer freiwillig, denn mehrere seiner Werke gehören zum meistens von den Schülern gehassten Schulkanon, doch kaum ein Pole wurde nicht von seinen Erzählungen geprägt.
Doch was macht den Zauber und die Faszination seiner Werke aus? Seine Thematik war immer die Geschichte Polens, vor allem zu einer Zeit, in der die Existenz und Zukunft des Landes mehr als nur unsicher waren. Zwar schrieb er über Zeiten, die von heutiger Sicht aus sehr weit entfernt in der verschwommenen Vergangenheit liegen, jedoch prägten gerade diese weit entfernten Zeiten das heutige Nationalbewusstsein Polens. Kaum ein Land in Europa pflegt so wie Polen die Überlieferung der Geschichte des Landes und der Kultur. Und wie kann die Geschichte lebhafter und intensiver übermittelt werden, wenn nicht durch die Literatur. Sienkiewicz war einer, wenn nicht sogar der wichtigste der Autoren, die in ihren Erzählungen die Geschehnisse der Vergangenheit für immer „konserviert“ haben. Durch seine bildhafte Darstellungsweise und die präzisen Beschreibungen, erwecken seine Werke eine Zurückversetzung des Lesers in die Geschehnisse von damals. Geschichte wird lebendig und bleibt im Bewusstsein des Lesers haften, ganz anders als nur eine auswendig gelernte Jahreszahl einer Schlacht oder eines Aufstandes. Dieser Geschichtsunterricht in Form der Literatur schaffte ein gemeinsames Bewusstsein der polnischen Bevölkerung und ein Verständnis von gemeinsamer Vergangenheit und Stolz, wie es sonst nirgends in Europa vorkommt. Dies ist ein Grund um sich das einzigartige Können Sienkiewiczs näher anzusehen, wie er es schafft bloß durch Worte, die Geschichte zum Leben zu erwecken. Mein Augenmerk richte ich dabei auf die Figurenkonzeption Sienkiewiczs in der Schlachtbeschreibung in seinem Werk „Krzyzacy“. Dabei werde ich mich auf die Theorie der Charakterisierungstechniken von Manfred Pfister stützen. Doch erst einmal möchte mich der Person Sienkiewiczs widmen und in Kürze einen Überblick über sein Leben und sein Schaffen geben.
Inhaltsverzeichnis
- Henryk Sienkiewicz (1867-1916)
- Die Theorie der Kunst, Figuren zum Leben zu erwecken: Charakterisierungstechniken
- Die Arten der Charakterisierung
- Explizit-figurale Charakterisierungstechnik
- Implizit-figurale Charakterisierung….
- Explizit-auktoriale Charakterisierungstechniken..
- Implizit-auktoriale Charakterisierungstechniken.
- König Jagiello
- Ulrich von Jungingen..
- Die übrigen Figuren der Schlachtbeschreibung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Figurenkonzeption in Henryk Sienkiewicz' Schlachtbeschreibung in seinem Werk "Krzyzacy" und untersucht dabei die Anwendung von Charakterisierungstechniken. Sie beleuchtet den Autor selbst, seine Lebensgeschichte und sein Werk, und verwendet dazu die Theorie von Manfred Pfister.
- Analyse der Figurenkonzeption in Sienkiewicz' Schlachtbeschreibung
- Anwendung von Charakterisierungstechniken
- Erläuterung der Theorie von Manfred Pfister
- Einblick in das Leben und Werk von Henryk Sienkiewicz
- Übertragung der Dramatheorie auf epische Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Henryk Sienkiewicz (1867-1916): Dieser Abschnitt stellt den Autor vor, beleuchtet seine Lebensgeschichte und seine Werke, insbesondere die historische Trilogie und den Roman "Quo vadis?".
- Die Theorie der Kunst, Figuren zum Leben zu erwecken: Charakterisierungstechniken: In diesem Kapitel wird die Bedeutung der Charakterisierung in der Literatur erläutert und die Notwendigkeit, Figuren glaubhaft und lebendig darzustellen, hervorgehoben.
- Die Arten der Charakterisierung: Dieser Abschnitt führt in die verschiedenen Kategorien der Charakterisierungstechniken ein, die nach dem Sender (figurale vs. auktoriale) und der Art der Information (explizit vs. implizit) unterteilt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Figurenkonzeption in der Literatur, insbesondere auf die Anwendung von Charakterisierungstechniken in Henryk Sienkiewicz' Werk "Krzyzacy". Die Theorie von Manfred Pfister, die verschiedene Arten der Charakterisierung kategorisiert, spielt eine zentrale Rolle. Weitere wichtige Begriffe sind die historische Trilogie von Sienkiewicz, das Leben und Werk des Autors sowie die Rolle der Geschichte in seinem Schaffen.
- Citation du texte
- Alexandra Urbanowski (Auteur), 2004, Sienkiewicz Schlachtbeschreibung in "Krzyzacy", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26215