Der Einfluss des Computers und Internets auf die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters


Term Paper, 2012

16 Pages, Grade: 1,3


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Inhalt

1. Einleitung.

2. Sozialisation.

3. Die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters.

4. Ausstattung der Haushalte mit Computern und Internet

5. Computer und Internetnutzung Jugendlicher
5.1 Nutzungsdauer
5.2 Kommunikation.
5.3 Spiele.
5.4 Information.
5.5 Unterhaltung.

6. Der Einfluss von Computer und Internet bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben.

7. Medienkompetenz als neue Entwicklungsaufgabe.

8. Konsequenzen für medienpädagogisches Handeln.

Literatur:

1. Einleitung

Die Nutzung von digitalen Medien wie Computer und Internet hat sich in den letzten Jahrzehnten stark ausgeweitet. Beide sind dabei wichtiger Bestandteil im Alltag Jugendlicher geworden. Computer und Internet werden von Jugendlichen z. B. zur Informationsbeschaffung, Kommunikation und Unterhaltung genutzt.

Diese Entwicklung wird kontrovers diskutiert. Einerseits wird der frühe Umgang mit Internet und Computer begrüßt und gefördert, andererseits wird über vielfältige Gefahren durch ihre Nutzung debattiert.

So werden Medieninhalte für die scheinbar zunehmende Gewaltbereitschaft von Jugendlichen verantwortlich gemacht oder die in den Medien angebotenen Identifikationsmuster und ihre schablonenhaften Erklärungen sozialer Dynamik als eine Ursache für die immer früher einsetzende Pubertät angesehen (vgl. Baacke 2003, S. 46).

Festhalten lässt sich, dass Medien Einfluss bei der Entwicklung von Jugendlichen nehmen.

Jugendliche nutzen die Inhalte von Computer und Internet unter anderem, um anstehende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen

Wie Jugendliche Computer- und Internet bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben nutzen und welche neuen Entwicklungsaufgaben sich aus dem alltäglichen Umgang mit den neuen Medien ergeben, wird in dieser Hausarbeit untersucht.

Zunächst werde ich in den Kapiteln zwei und drei die Begriffe „Sozialisation“ und „Entwicklungsaufgabe“ erläutern. Anschließend werde ich in Kapitel vier auf Grundlage der JIM-Studie 2011 die Zugriffsmöglichkeit der Jugendlichen auf Computer und Internet zeigen. Im fünften Kapitel befasse ich mich mit den Tätigkeiten der Jugendlichen am Computer und im Internet.

Das Jugendliche die Inhalte von Computer und Internet unter anderem nutzen, um anstehende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen thematisiert Kapitel sechs. Im folgenden siebten Kapitel gehe ich, nachdem ich den Begriff der Medienkompetenz erläutere, der Frage nach, inwieweit sich der Erwerb von Medienkompetenz als eigenständige Entwicklungsaufgabe darstellt. Im abschließenden achten Kapitel folgen Konsequenzen für medienpädagogisches Handeln.

Einen Schwerpunkt lege ich auf die Jugendphase. Die Lebensphase der Jugend hat sich in den letzten 50 Jahren stark ausgeweitet und umfasst mittlerweile eine Zeitspanne von 15 Jahren. Persönlichkeits- und Gesellschaftsentwicklung finden während des gesamten Lebens in wechselseitiger Abhängigkeit voneinander statt. Während der Jugendphase ist diese Entwicklung aber besonders bedeutungsvoll. Viele Probleme und Merkmale, die zu Tage treten, sind richtungweisend für die zukünftige Gesellschaftsentwicklung und die Entwicklung aller Altersgruppen (vgl. Hurrelmann, 2007, S.7). Jugendliche gelten als gesellschaftliche Seismographen, die die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung aufzeigen (ebd.).

Mein Hauptaugenmerk lege ich, bezüglich der neuen Medien, auf Computer und Internet. Computer deshalb, weil sich in den Haushalten mittlerweile im Schnitt mehr Computer als Fernseher finden lassen und auch die Anzahl der Jugendlichen, die einen eigenen Computer besitzen größer ist, als die mit eigenem Fernseher (vgl. JIM-Studie, 2011 S. 5ff).

Jugendliche erfahren bei der Nutzung der neuen Medien meist keine Unterstützung durch die Eltern (vgl. Hurrelmann, 2007, S. 141 ff.). Das Medium Internet hält Inhalte für alle Altersgruppen bereit. Die individuellen Lebenserfahrungen und biografischen Hintergründe der Rezipienten werden bei der Bereitstellung der Inhalte aber nicht berücksichtigt. Jugendliche werden also auch mit nicht altersgerechten Inhalten konfrontiert, mit denen sie dann, alleingelassen, umgehen müssen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich weitestgehend auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter.

2. Sozialisation

Nach Geulen und Hurrelmann ist Sozialisation begrifflich zu fassen als

„der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt. Vorrangig ist dabei…, wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet“ (Geulen & Hurrelmann, 1980, S. 51).

Sozialisation beschreibt demnach den Prozess, in dem der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Wesen wird.

Sie beschreibt, wie der Mensch seine Persönlichkeit entwickelt und besagt, dass dabei die Gesamtheit aller Umweltbedingungen Einfluss nimmt, sowohl die soziale als auch die materielle Umwelt. Umweltbedingungen werden in diesem Zusammenhang nur unter dem Blickwinkel der Bedeutung für die Entwicklung der Persönlichkeit untersucht.

Dabei sind sämtliche Umweltbedingungen gesellschaftlich beeinflusst bzw. durchdrungen. Das Individuum eignet sich seine Umwelt aktiv an und wird nicht nur von ihr geprägt, zudem wird die Umwelt durch die Handlungen des Individuums mitgestaltet.

Sozialisation schließt die aktive Auseinandersetzung des Subjekts mit gesellschaftlichen Anforderungen ein.

Sozialisationsprozesse finden während des gesamten Lebensverlaufs statt (vgl. Tillmann, 2007, S.10 ff).

3. Die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters

Jugendliche nutzen Medien vor allem vor dem Hintergrund ihrer eigenen Entwicklung, die Wahl des jeweiligen Mediums ist nicht zufällig, sondern findet in Abhängigkeit des jeweiligen Entwicklungsthemas und den Alltagssituationen der Jugendlichen statt. Um die Mediennutzung der Jugendlichen besser verstehen zu können, müssen demnach ihre Entwicklungsthemen und –aufgaben betrachtet werden.

Das Konzept der Entwicklungsaufgabe wurde von Robert J. Havighurst (1948) eingeführt. Entwicklungsaufgaben definierte Havighurst:

„Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die in oder zumindest ungefähr zu einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während ein Mißlingen zu Unglücklichsein, zu Mißbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt …

Die Entwicklungsaufgaben einer bestimmten Gruppe haben ihren Ursprung in drei Quellen: (1) körperliche Entwicklung, (2) kultureller Druck (die Erwartungen der Gesellschaft), und (3) individuelle Wünsche und Werte“ (1948, zitiert nach Dreher & Dreher, 1985, S.30).

Mit Entwicklungsaufgaben sind demnach Sozialisationsziele gemeint, die in bestimmten Altersstufen zur Bewältigung anstehen, und deren erfolgreiche Bewältigung als Voraussetzung dafür zu sehen sind, dass das Individuum ein zufriedenstellendes Leben innerhalb der Gesellschaft führen kann. Die Bedeutsamkeit der verschiedenen Entwicklungsaufgaben wird dabei auch von der jeweiligen Gesellschaft vorgegeben.

Entwicklung beinhaltet nach Havighurst ein lebenslanges Überwinden von Problemen, bei dem das Individuum eine aktive Rolle spielt. Das Meistern der jeweils anstehenden Aufgabe gelingt dann am Besten, wenn die der vorangehenden Phase positiv bewältigt wurde.

[...]

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Details

Title
Der Einfluss des Computers und Internets auf die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters
College
University of Hagen  (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaft)
Course
Modul 3 A: Mediale Bildung und Medienkommunikation
Grade
1,3
Author
Year
2012
Pages
16
Catalog Number
V262427
ISBN (eBook)
9783656513599
ISBN (Book)
9783656513124
File size
464 KB
Language
German
Keywords
Entwicklungsaufgabe, Jugendalter, Medien, Computer, Internet, Sozialisation, Medienkompetenz
Quote paper
Patricia Nicolaysen (Author), 2012, Der Einfluss des Computers und Internets auf die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262427

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