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Die Seleukiden als Orientalen? Die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich

Titre: Die Seleukiden als Orientalen? Die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich

Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours , 2011 , 22 Pages , Note: 1,3

Autor:in: Michael Kepling (Auteur)

Histoire globale - Protohistoire, Antiquité
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Résumé Extrait Résumé des informations

Nach dem Tod Alexanders des Großen bildete sich in den Kämpfen der Diadochen um das Erbe Alexanders das hellenistische Staatensystem heraus. Alexanders Reich wurde unter den siegreichen Diadochen aufgeteilt, so dass sich in der Folgezeit verschiedene Großreiche etablieren konnten. Seleukos I. Nikator, der sich 312 der Satrapie Babylon bemächtigen konnte, schuf dabei mit dem Seleukidenreich das flächenmäßig größte Reich hellenistischer Zeit, das sich in seiner weitesten Ausdehnung vom europäischen Thrakien bis zum Industal erstreckte. Die Seleukidenkönige standen damit einerseits in der Nachfolgeschaft Alexanders, mit dessen Herrschaft gleichsam auch die Epoche des Hellenismus und die Durchdringung des nicht-griechischen Volkes mit der griechischen Kultur ihren Anfang nahmen. Andererseits aber müssen sie auch als Erben der achaimenidischen Könige verstanden werden, die in den zwei Jahrhunderten vor Alexander in diesem Gebiet geherrscht hatten.
Damit stellt sich die grundsätzliche Frage, ob das Seleukidenreich, ein ethnisch äußerst heterogenes Gebilde, eher als Fortführung einer griechisch-makedonischen oder einer babylonischen, achaimenidischen Tradition zu verstehen ist. Kann mit Blick auf das Großreich der Seleukiden noch von einer Hellenisierung des Orients gesprochen werden? Oder stehen die seleukidischen Herrscher möglicherweise vielmehr im Zeichen einer Orientalisierung griechisch-makedonischer Tradition?
Die starre Antithetik der historischen Konzepte allerdings – Hellenisierung des Orients auf der einen, Orientalisierung makedonisch-griechischer Tradition auf der anderen Seite – kann die historische Realität in ihrer Differenziertheit sicher nicht ausreichend widerspiegeln und ist letztlich das konstrukthafte Ergebnis der Bemühung, die Seleukiden historisch richtig und möglichst konkret einordnen und bewerten zu können. Als gewichtiger Aspekt der althistorischen Forschung und Archäologie, der im Kontext jener Fragestellung sukzessive an Bedeutung gewinnen konnte, hat sich dabei die Untersuchung der seleukidischen Residenzstädte erwiesen. Insbesondere Winfried Held wagte in seiner Untersuchung „Die Residenzstädte der Seleukiden. Babylon, Seleukia am Tigris, Ai Khanum, Seleukia in Pieria, Antiocheia am Orontes“ eine Neubewertung der Seleukiden, deren Könige er zwar als Herrscher in einer hellenistisch überformten, letztlich aber orientalischen Tradition charakterisierte. Die neugegründeten Residenzstädte im Seleukidenreich seien...

Extrait


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Die hellenistische Residenzstadt
  • 3. Die Residenzstädte der Seleukiden
    • 3.1 Babylon
    • 3.2 Seleukia am Tigris
    • 3.3 Ai Khanum
  • 4. Zusammenfassung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich, um die Frage nach der Einordnung des Seleukidenreiches in die historische Tradition zu beleuchten. Es wird geprüft, ob das Reich eher als Fortführung griechisch-makedonischer oder babylonisch-achaimenidischer Traditionen zu verstehen ist. Die Analyse der Residenzstädte soll Hinweise auf eine mögliche „Orientalisierung“ griechischer Tradition oder eine „Hellenisierung“ des Orients liefern.

  • Funktion und Merkmale hellenistischer Residenzstädte
  • Vergleichende Analyse der Städte Babylon, Seleukia am Tigris und Ai Khanum
  • Untersuchung der Stadtplanung und Architektur im Hinblick auf griechische und orientalische Einflüsse
  • Ideologische und legitimatorische Aspekte der Stadtgestaltung
  • Korrelation von griechischem und orientalischem Denken in der seleukidischen Stadtplanung

Zusammenfassung der Kapitel

1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Einordnung des Seleukidenreiches in den historischen Kontext. Sie diskutiert die kontroversen Thesen von der Hellenisierung des Orients und der Orientalisierung der griechisch-makedonischen Tradition und positioniert die Untersuchung der seleukidischen Residenzstädte als zentralen Ansatzpunkt zur Klärung dieser Frage. Die Arbeit kündigt eine vergleichende Analyse ausgewählter Städte an, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und die Bedeutung der Stadtplanung für das Verständnis der seleukidischen Herrschaft zu beleuchten.

2. Die hellenistische Residenzstadt: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Residenzstadt" und differenziert ihn von "Hauptstadt". Es beschreibt die typischen Merkmale und Funktionen einer hellenistischen Residenzstadt, die primär in politischen, administrativen und repräsentativen Bereichen liegen. Der Palastbezirk als ökonomische Grundlage und die Möglichkeit der Transformation zur Hauptstadt werden diskutiert. Das Kapitel betont die Residenzstadt als Repräsentationsinstrument der herrschenden Ideologie und Legitimationsstrategien.

3. Die Residenzstädte der Seleukiden: Dieses Kapitel präsentiert eine vergleichende Analyse seleukidischer Residenzstädte. Es beginnt mit Babylon als Beispiel einer übernommenen orientalischen Residenzstadt, um einen Vergleichsmaßstab für die neu gegründeten Städte zu schaffen. Die Analyse zielt darauf ab, "phänotypische Grundtendenzen" aufzuzeigen und die Frage nach der Übernahme griechischer oder orientalischen Traditionen zu diskutieren.

3.1 Babylon: Die Analyse von Babylon konzentriert sich auf die Lage des Palastes, seine Abgrenzung von der Zivilstadt und die Verwendung von Wasser als Grenze. Diese Merkmale werden als Ausdruck orientalischer Herrschaftskonzepte interpretiert, die auf die Unantastbarkeit des Herrschers und dessen Abgrenzung vom Volk hinweisen. Die Übernahme Babylons durch Seleukos wird als strategischer Schachzug zur Festigung der Herrschaft und zur Integration in die babylonische Tradition gedeutet.

3.2 Seleukia am Tigris: Dieses Unterkapitel behandelt die Gründung Seleukias am Tigris als erste rein seleukidische Residenzstadt und deren strategische Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelswege. Die Diskussion des Stadtgrundrisses und der Lage des Palastes beleuchtet die Verflechtung griechischer und orientalischer Elemente. Die rechteckige Form und die Wassergrenzen des Palastes weisen auf orientalische Traditionen hin, während das rechtwinklige Straßennetz und die Insulae griechische Einflüsse zeigen. Seleukia wird als Beispiel für eine Verknüpfung beider Traditionen dargestellt.

3.3 Ai Khanum: Die Analyse von Ai Khanum konzentriert sich auf die Ähnlichkeiten zu Seleukia am Tigris und die Bedeutung als Typus einer hellenistisch-orientalischen Residenzstadt. Die natürliche Abgrenzung des Stadtgebietes und die Lage des Palastes werden beleuchtet. Die Kombination griechischer Institutionen (Gymnasium, Theater) mit orientalischen Architekturelementen und der Verwendung von Lehmziegeln veranschaulicht die Verschmelzung beider Kulturen.

Schlüsselwörter

Seleukidenreich, Residenzstädte, Babylon, Seleukia am Tigris, Ai Khanum, Hellenismus, Orientalisierung, Hellenisierung, Stadtplanung, Architektur, Palast, Ideologie, Legitimation, Vergleichende Analyse, griechisch-makedonische Tradition, babylonisch-achaimenidische Tradition.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Seleukidische Residenzstädte

Was ist das Thema der vorliegenden Arbeit?

Die Arbeit untersucht die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich, um die Einordnung des Seleukidenreiches in die historische Tradition zu beleuchten. Es wird geprüft, ob das Reich eher als Fortführung griechisch-makedonischer oder babylonisch-achaimenidischer Traditionen zu verstehen ist. Die Analyse der Residenzstädte soll Hinweise auf eine mögliche „Orientalisierung“ griechischer Tradition oder eine „Hellenisierung“ des Orients liefern.

Welche Städte werden im Detail analysiert?

Die Arbeit analysiert vergleichend die Städte Babylon, Seleukia am Tigris und Ai Khanum. Babylon dient als Beispiel einer übernommenen orientalischen Residenzstadt, während Seleukia am Tigris als erste rein seleukidische Gründung und Ai Khanum als Beispiel einer hellenistisch-orientalischen Residenzstadt betrachtet werden.

Was sind die zentralen Forschungsfragen?

Die zentrale Forschungsfrage ist die Einordnung des Seleukidenreiches in den historischen Kontext. Es geht um die Klärung der kontroversen Thesen zur Hellenisierung des Orients und der Orientalisierung der griechisch-makedonischen Tradition. Die Analyse der Residenzstädte soll dazu beitragen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Stadtplanung und Architektur aufzuzeigen und deren Bedeutung für das Verständnis der seleukidischen Herrschaft zu beleuchten.

Wie wird der Begriff "Residenzstadt" definiert?

Der Begriff "Residenzstadt" wird in der Arbeit definiert und von "Hauptstadt" abgegrenzt. Eine hellenistische Residenzstadt wird durch ihre politischen, administrativen und repräsentativen Funktionen charakterisiert, wobei der Palastbezirk eine ökonomische Grundlage darstellt. Die Möglichkeit der Transformation zur Hauptstadt wird ebenfalls diskutiert.

Welche Aspekte der Stadtplanung und Architektur werden untersucht?

Die Untersuchung konzentriert sich auf die Stadtplanung, Architektur, die Lage des Palastes, die Abgrenzung von der Zivilstadt, die Verwendung von Wasser als Grenze, den Stadtgrundriss, die Lage des Palastes, die Verflechtung griechischer und orientalischer Elemente (z.B. rechteckige Form, Wassergrenzen, rechtwinkliges Straßennetz, Insulae, Gymnasium, Theater, Lehmziegel), und die Kombination griechischer Institutionen mit orientalischen Architekturelementen.

Welche ideologischen und legitimatorischen Aspekte werden betrachtet?

Die Arbeit untersucht die Residenzstadt als Repräsentationsinstrument der herrschenden Ideologie und Legitimationsstrategien. Die Analyse der Stadtplanung und Architektur soll Aufschluss über die herrschenden Konzepte und die Integration griechischer und orientalischer Traditionen geben.

Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?

Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die Verflechtung griechischer und orientalischer Traditionen in der seleukidischen Stadtplanung und Architektur. Die Analyse der Residenzstädte soll Hinweise auf eine mögliche „Orientalisierung“ der griechischen Tradition oder eine „Hellenisierung“ des Orients liefern und zur Klärung der Frage nach der Einordnung des Seleukidenreiches in den historischen Kontext beitragen.

Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Seleukidenreich, Residenzstädte, Babylon, Seleukia am Tigris, Ai Khanum, Hellenismus, Orientalisierung, Hellenisierung, Stadtplanung, Architektur, Palast, Ideologie, Legitimation, Vergleichende Analyse, griechisch-makedonische Tradition, babylonisch-achaimenidische Tradition.

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Résumé des informations

Titre
Die Seleukiden als Orientalen? Die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich
Université
University of Heidelberg  (Historisches Seminar)
Cours
Die Seleukiden
Note
1,3
Auteur
Michael Kepling (Auteur)
Année de publication
2011
Pages
22
N° de catalogue
V262454
ISBN (ebook)
9783656506171
ISBN (Livre)
9783656507802
Langue
allemand
mots-clé
seleukiden orientalen residenzstädte vergleich
Sécurité des produits
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Citation du texte
Michael Kepling (Auteur), 2011, Die Seleukiden als Orientalen? Die seleukidischen Residenzstädte im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262454
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