"Zur Sache, Schätzchen" sticht beim Blick auf die Produktionen des Neuen Deutschen Films in verschiedener Hinsicht heraus. Seine Regisseurin, May Spils, war die ersten Frau, die in einem Neuen Deutschen Film Regie führte und der Film die erste Komödie, die im Umfeld des Neuen Deutschen Films entstand.
Der Film begleitet zwei junge Männer durch einen Tag Sommer 1967 in München-Schwabing. Martin (Werner Enke) schläft in den Tag hinein und lebt neben der Realität. Er ist ein sprücheklopfender Taugenichts, der sich seinen Lebensunterhalt mit Schlagertexten verdient und Polizisten ärgert. Sein Freund Henry ist Gelegenheitsschauspieler und hält nichts von einem geregelten Leben. Die beiden lernen die schöne Barbara (Uschi Glas2) aus bürgerlichem Haus kennen und Martin flirtet mit ihr.
Produziert 1967, kam der Film 1968 in die Kinos und wurde zum Kassenschlager des Jahres und wurde ein Jahr später mit einer Goldenen Leinwand ausgezeichnet wurde. Das Lexikon des Internationalen Films versteht Zur Sache, Schätzchen als „intelligente und streckenweise amüsante zeitkritische Glosse, in der selbstironische Kritik und das Verlangen nach menschlichen Beziehungen unüberhörbar sind“. Der Film ist „einer der wenigen wirklich unterhaltsamen Autorenfilme“ und gleichzeitig in Spiegel seiner Zeit.
Die Spils-Enke-Filme tragen den Zeitgeist und verloren mit der Zeit einen Teil ihres Witzes. Um die Entstehungszeit des Films besser zu verstehen, wird in dieser Arbeit das filmhistorische Umfeld der späten sechziger und frühen siebziger Jahre betrachtet und der Film "Zur Sache, Schätzchen" in seinen zeitgenössischen Kontext eingebettet.
Weil May Spils nur am Rande der deutschen Filmgeschichte erwähnt wird und in der Literatur über den Autorenfilm eine marginale Rolle spielt, stellt sich die Frage, ob Spils als Autorenfilmerin bezeichnet werden kann. Da sie die erste Frau im Kreis der Autorenfilmer war, die einen Spielfilm fertigstellte und ins Kino brachte, ist es darüber hinaus interessant, Spils Bezug zum den anderen Filmemacherinnen zu untersuchen.
Aus Platzgründen kann nicht auf den historischen Kontext, das Oberhausener Manifest und die Anfänge des Neuen Deutschen Films eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kassenschlager der sechziger und siebziger Jahre: Serien
- Die Regisseurin May Spils
- May Spils als Autorenfilmerin
- Die Ästhetik des Neuen Deutschen Films in Zur Sache, Schätzchen
- May Spils als Filmemacherin
- Sexfilmwelle und Sexuelle Revolution
- Zur Sache, Schätzchen als Zeitgeistfilm
- Realität und Gesellschaftskritik
- Verweigerung
- Pop und Jugendkultur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Film "Zur Sache, Schätzchen" von May Spils und untersucht dessen Bedeutung im Kontext des Neuen Deutschen Films. Die Arbeit analysiert den Film im Hinblick auf seine ästhetischen Merkmale, seinen zeitgenössischen Kontext sowie die Rolle von May Spils als Filmemacherin.
- Die Rolle von „Zur Sache, Schätzchen“ im Kontext des Neuen Deutschen Films
- Die spezifischen Merkmale der Ästhetik des Films
- Der Film als Zeitgeistdokument der späten 1960er Jahre
- Die Positionierung von May Spils im Kreis der Autorenfilmer
- Die Bedeutung des Films im Kontext der Sexfilmwelle und der sexuellen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beleuchtet den Kontext des Neuen Deutschen Films und die besondere Stellung von "Zur Sache, Schätzchen" in der Filmlandschaft der späten 1960er Jahre.
- Kapitel 2 untersucht den Einfluss des Serienformats im kommerziellen Film der 1960er Jahre und setzt "Zur Sache, Schätzchen" in Relation zu erfolgreichen Komödien und Aufklärungsfilmen.
- Kapitel 3 beleuchtet May Spils als Regisseurin, analysiert ihre Arbeit im Kontext des Neuen Deutschen Films und untersucht ihre Rolle als erste Frau, die einen Film dieses Genres realisierte.
- Kapitel 4 betrachtet die Sexfilmwelle und die sexuelle Revolution und zeigt auf, wie "Zur Sache, Schätzchen" diese Zeitströmungen aufgreift und widerspiegelt.
- Kapitel 5 untersucht die Rolle von "Zur Sache, Schätzchen" als Zeitgeistfilm und analysiert, wie der Film die politische und gesellschaftliche Stimmung der späten 1960er Jahre widerspiegelt.
- Kapitel 6 beleuchtet den Film als Spiegel der Realität und analysiert, wie er Aspekte der Gesellschaftskritik und die jugendliche Verweigerungshaltung der damaligen Zeit widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Neuer Deutscher Film, Autorenfilm, May Spils, Werner Enke, "Zur Sache, Schätzchen", Komödie, Zeitgeist, Sexfilmwelle, sexuelle Revolution, Gesellschaftskritik, Jugendkultur, Verweigerung, ästhetische Merkmale, Filmgeschichte.
- Citar trabajo
- Louisa Manz (Autor), 2013, „Zur Sache, Schätzchen“ - ein Neuer Deutscher Film?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262697