Wenn man die Deutschen fragt, vor welchen Berufen sie am meisten Achtung haben
stehen auf den ersten Plätzen seit Jahren Feuerwehrmänner, Kranken-/Altenpfleger
oder Polizisten. Unternehmer sind auf Platz 16 und Manager gar nur auf Platz 25.
Nach der Lehmanpleite im Jahr 2008 und der darauf folgenden unsicheren
Wirtschaftslage hat ihr Ansehen noch einmal deutlich nachgelassen. Doch wer sind
diese Wirtschaftseliten wirklich, die das Schicksal von so vielen Menschen in der
Hand haben? Sind sie so skrupellos und abgehoben wie sie in der Presse oft
dargestellt werden? Menschen für die Profit und der nächste Bonus das einzige ist
was zählt? Ackermann mit seinem berühmten „Victory-Zeichen“ vor dem
Verhandlungsbeginn im Mannesmannprozess oder sein Vorgänger Hilmar Kopper,
das Sparvolumen der vielen Kleinanleger seiner Bank als „Peanuts“ bezeichnete,
prägen den öffentlichen Eindruck. Diese leichtfertigen Gesten werden von den
Deutschen oft als Sinnbild für das Selbstverständnis dieser Bevölkerungsschicht
genommen und lässt sie somit in einem schlechten Licht erscheinen. Thomas
Middelhoff, der ehemaliger Manager des Kaufhauskonzerns Arcandor bekam,
nachdem er das Unternehmen in die Insolvenz geführt hatte, noch eine Abfindung in
Höhe von 2,3 Millionen Euro. Eine Abfindung, die in keiner Weise im Verhältnis zu
der erbrachten Leistung steht. Ebenso Georg Funke, der ehemaliger Chef der Hypo
Real Estate. Dieser ging sogar vor Gericht um seine Ansprüche auf Gehalt und
Pension durchzusetzen, obwohl er eine milliardenschwere Insolvenz zu verantworten
hatte. Man mag sich angesichts dieser zahlreichen Verstöße deutscher Topmanager
gegen das vorherrschende Grundverständnis von Moral fragen, ob diese in den
oberen Managementebenen überhaupt noch eine Rolle spielt.
Wer die deutsche Wirtschaftelite wirklich ist, ihre Sozialisation, ihre Werte und
Leitbilder, soll in dieser Arbeit beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Elite
- Sozialprofil
- Demografie
- Alterstruktur
- Konfession
- Familienstatus
- Herkunft
- Lehrjahre und Ausbildung
- Religion
- Leitbilder
- Werte
- Humanitätswerte
- Akzeptanzwerte
- Authentizitätswerte
- Soziale Werte
- Ökonomische Werte
- Erziehung
- Moral und Ethik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Sozialprofil und die Leitbilder der deutschen Wirtschaftselite. Sie untersucht, wer diese Eliten sind, aus welchen sozialen Schichten sie stammen, welche Ausbildungen sie durchlaufen haben und welche Werte und Normen ihre Entscheidungen prägen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der deutschen Wirtschaftselite zu zeichnen und die Frage zu beantworten, inwieweit diese Gruppe in der Gesellschaft eine herausragende Rolle spielt.
- Das Sozialprofil der deutschen Wirtschaftselite
- Die Rolle von Herkunft, Ausbildung und Religion
- Die Werte und Leitbilder der deutschen Wirtschaftselite
- Die Frage nach der Moral und Ethik in der Wirtschaftselite
- Der Einfluss der Wirtschaftselite auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit dem Image der Wirtschaftselite in der deutschen Gesellschaft und stellt die Frage nach deren Moral und Ethik. Kapitel 2 definiert den Begriff der Elite und grenzt diesen auf die Wirtschaftselite ein. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Sozialprofil der Wirtschaftselite, wobei die Demographie, die Herkunft und die Ausbildung im Fokus stehen. Kapitel 4 untersucht die Leitbilder der Wirtschaftselite, insbesondere ihre Werte und Normen. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Wirtschaftselite, Sozialprofil, Leitbilder, Werte, Moral, Ethik, Herkunft, Ausbildung, Religion, Demographie. Die Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie sich das Sozialprofil und die Leitbilder der Wirtschaftselite auf deren Entscheidungen und Handlungen auswirken.
- Citar trabajo
- Jens Walter (Autor), 2012, Sozialprofil und Leitbilder der deutschen Wirtschaftselite, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262715