Immer wieder ist die ertragsteuerliche Organschaft kritischen Stimmen ausgesetzt, wobei der Begriff ertragsteuerliche Organschaft sowohl die gewerbesteuerliche als auch die körperschaftsteuerliche Organschaft umfasst. Im Fokus der Kritik stehen verstärkt die Tatbestandsmerkmale zur Schaffung einer ertragsteuerlichen Organschaft. Doch trotz aller Kritik hält der Gesetzgeber an der Organschaft als zentrales Steuergestaltungsinstrument bei der Besteuerung von Unternehmensgruppen bzw. Konzernen fest. Anstatt mit der „Einführung eines modernen Gruppenbesteuerungssystems“ die Besteuerung von Organschaften grundlegend zur reformieren, hat die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Änderung der Unternehmensbesteuerung und des steuerlichen Reisekostenrechts lediglich versucht, die bestehenden Regelungen zu vereinfachen und an die aktuelle Rechtsprechung anzupassen. Im Folgenden stehen folglich schwerpunktmäßig die Tatbestandsmerkmale der ertragsteuerlichen Organschaft vor dem Hintergrund der angesprochenen Neuregelungen im Fokus. Verstärkt wird dabei in einem separaten Gliederungspunkt auf den Gewinnabführungsvertrag als besonders kritisches Tatbestandsmerkmal eigegangen. Danach werden die körperschaft- und gewerbesteuerlichen Rechtsfolgen der Organschaft zusammengefasst. Abschließen werde ich mit einer kritischen Würdigung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Tatbestandsmerkmale der ertragsteuerlichen Organschaft
- 2.1 Inlandsbezug
- 2.1.1 Organträger
- 2.1.2 Organgesellschaft
- 2.2 Gewerbliches Unternehmen
- 2.3 Finanzielle Eingliederung
- 2.1 Inlandsbezug
- 3 Gewinnabführungsvertrag als kritisches Tatbestandsmerkmal
- 3.1 Grundlagen
- 3.2 Mindestlaufzeit
- 3.3 Durchführung
- 3.4 Kritik
- 4 Rechtsfolgen
- 4.1 Körperschaftsteuerliche Organschaft
- 4.2 Gewerbesteuerliche Organschaft
- 5 Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die körperschaft- und gewerbesteuerliche Organschaft, insbesondere die Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen. Sie analysiert die Kritikpunkte am bestehenden System und beleuchtet die jüngsten Gesetzesänderungen im Kontext der Rechtsprechung.
- Tatbestandsmerkmale der ertragsteuerlichen Organschaft (Inlandsbezug, gewerbliches Unternehmen, finanzielle Eingliederung)
- Der Gewinnabführungsvertrag als zentrales und kritisiertes Element
- Körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Rechtsfolgen der Organschaft
- Aktuelle Gesetzesänderungen und deren Auswirkungen
- Kritische Würdigung des bestehenden Systems und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die ertragsteuerliche Organschaft (umfassend Körperschaft- und Gewerbesteuer), fokussiert auf deren Tatbestandsmerkmale und die Kritikpunkte daran. Trotz Kritikpunkte behält der Gesetzgeber die Organschaft als Steuerinstrument bei, anstatt ein umfassendes neues System einzuführen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Tatbestandsmerkmale im Licht der jüngsten Neuregelungen, mit besonderem Fokus auf den Gewinnabführungsvertrag, die Rechtsfolgen und eine abschließende kritische Würdigung.
2 Tatbestandsmerkmale der ertragsteuerlichen Organschaft: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die drei Hauptmerkmale für eine ertragsteuerliche Organschaft: den Inlandsbezug (mit Fokus auf die Neuerungen bezüglich des Organträgers und der aufgegebenen Doppelbindung der Organgesellschaft), das gewerbliche Unternehmen (unterscheidend zwischen Organträger und Organgesellschaft und mit Diskussion der zeitlichen Anforderung der gewerblichen Tätigkeit) und die finanzielle Eingliederung (mit der Betonung der Stimmrechtsmehrheit und der Möglichkeit der mittelbaren Beteiligung).
3 Gewinnabführungsvertrag als kritisches Tatbestandsmerkmal: Der Gewinnabführungsvertrag wird als zentrales und umstrittenes Merkmal der Organschaft detailliert behandelt. Das Kapitel beleuchtet die Grundlagen, die Mindestlaufzeit (fünf Kalenderjahre), die Durchführung (inkl. der Problematik fehlerhafter Bilanzansätze und deren Auswirkungen) und die Kritik am Vertrag als formales Hindernis für die Wirtschaft. Die jüngsten Gesetzesänderungen zur "Heilung" fehlerhafter Gewinnabführungen werden ebenfalls diskutiert.
4 Rechtsfolgen: Dieses Kapitel erläutert die körperschafts- und gewerbesteuerlichen Konsequenzen einer anerkannten Organschaft. Bei der körperschaftsteuerlichen Organschaft wird das Einkommen der Organgesellschaft dem Organträger zugerechnet, unter Berücksichtigung von Verlustverrechnung und Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter. Die gewerbesteuerliche Organschaft wird im Kontext der Betriebstättenfiktion und der modifizierten Einheitstheorie erläutert, wobei die Vermeidung von Doppelbesteuerungen im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Organschaft, Gewinnabführungsvertrag, Inlandsbezug, finanzielle Eingliederung, gewerbliches Unternehmen, Rechtsfolgen, Steuergestaltung, Gesetzesänderungen, Kritik, Rechtsprechung, BFH.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Ertragsteuerliche Organschaft
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der ertragsteuerlichen Organschaft, sowohl im körperschaftsteuerlichen als auch im gewerbesteuerlichen Kontext. Sie analysiert die Tatbestandsmerkmale, Rechtsfolgen und die Kritikpunkte des bestehenden Systems, unter Berücksichtigung aktueller Gesetzesänderungen und Rechtsprechung.
Welche Tatbestandsmerkmale der ertragsteuerlichen Organschaft werden behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert die drei Haupttatbestandsmerkmale: den Inlandsbezug (mit Fokus auf Organträger und Organgesellschaft), das gewerbliche Unternehmen (mit Unterscheidung zwischen Organträger und Organgesellschaft und Betrachtung der zeitlichen Anforderung) und die finanzielle Eingliederung (mit Betonung der Stimmrechtsmehrheit und mittelbarer Beteiligungen). Neuere Entwicklungen und Änderungen bezüglich des Inlandsbezugs werden besonders hervorgehoben.
Welche Rolle spielt der Gewinnabführungsvertrag?
Der Gewinnabführungsvertrag wird als zentrales und umstrittenes Element der Organschaft ausführlich analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Grundlagen, die Mindestlaufzeit (fünf Jahre), die Durchführung (einschließlich der Problematik fehlerhafter Bilanzansätze) und die Kritik an diesem Vertrag als formales Hindernis. Die jüngsten Gesetzesänderungen zur "Heilung" fehlerhafter Gewinnabführungen werden ebenfalls diskutiert.
Welche Rechtsfolgen werden im Zusammenhang mit der Organschaft behandelt?
Die Arbeit erläutert die körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Rechtsfolgen. Im körperschaftsteuerlichen Bereich wird die Einkommenszuweisung an den Organträger behandelt, inklusive Verlustverrechnung und Ausgleichszahlungen an Minderheitsgesellschafter. Die gewerbesteuerliche Organschaft wird im Kontext der Betriebstättenfiktion und der modifizierten Einheitstheorie erläutert, mit dem Schwerpunkt auf der Vermeidung von Doppelbesteuerung.
Welche Kritikpunkte am System der Organschaft werden angesprochen?
Die Seminararbeit analysiert die Kritik am bestehenden System der Organschaft, die sich insbesondere auf den Gewinnabführungsvertrag als formales und teilweise unflexibles Hindernis konzentriert. Die Arbeit beleuchtet die Problematik fehlerhafter Bilanzansätze und deren Auswirkungen sowie die Diskussion um alternative, umfassendere Steuermodelle.
Welche Gesetzesänderungen und deren Auswirkungen werden berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt die jüngsten Gesetzesänderungen im Kontext der Rechtsprechung und analysiert deren Auswirkungen auf die Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen der Organschaft. Besonderes Augenmerk liegt auf den Neuerungen bezüglich des Inlandsbezugs und der "Heilung" fehlerhafter Gewinnabführungsverträge.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Organschaft, Gewinnabführungsvertrag, Inlandsbezug, finanzielle Eingliederung, gewerbliches Unternehmen, Rechtsfolgen, Steuergestaltung, Gesetzesänderungen, Kritik, Rechtsprechung, BFH.
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- Michael Schneider (Author), 2013, Die ertragsteuerliche Organschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262872