Von Nietzsche weiß man, dass er, zumindest in seinen letzten
Lebensjahren, einige Schriften in sehr scharfem Ton verfasste. Als
Philologe, war er der Schriftsprache besonders mächtig, er konnte sich gut
ausdrücken und seine Polemik offerieren. Nicht immer sagte er gerade
heraus, was er dachte, sondern verpackte es oft ironisch. So ist man also
nie ganz sicher, wie er etwas meint. Er ist nicht immer einfach zu
verstehen und wird vielleicht gerade deshalb häufiger falsch verstanden.
Friedrich Nietzsche hat in seinen späten Lebensjahren ein Buch
geschrieben mit dem Titel: „Der Antichrist“, mit dem ersten Untertitel
„Umwertung aller Werte“, was er später in „Fluch auf das Christentum“
geändert hat.
In diesem Buch geht es gegen das Christentum und explizit gegen die
„Priester“, auch um Jesus und wie er zum „Erlöser“ wurde. Nietzsche
kritisiert das Christentum und die Priester in besonderer Art.
Erstaunlicherweise ist in Bezug auf Jesus eine nicht so offensichtliche Kritik
oder Abkehr zu bemerken, was ungewöhnlich ist. Er hebt ihn aber auch
nicht besonders positiv heraus, eher will er ihn auf eine andere Ebene,
eine weniger anerkennende Ebene bringen, eine Sichtweise, in der Jesus
nämlich menschlich unbedeutend und pathologisch gesehen werden
muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „Erlöser“
- Was sagt Nietzsche über Jesus?
- Jesus als Mensch und Person
- Jesus, ein Held?
- Jesus, ein Genie?
- Jesus, ein Idiot?
- Jesus, der „Typ des Erlösers“
- Jesus als „Erlöser“
- Paulus und der „Erlöser“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist die Analyse von Friedrich Nietzsches Kritik am Christentum und insbesondere an der Figur des Jesus als „Erlöser“, wie sie in seinem Werk „Der Antichrist“ zum Ausdruck kommt. Nietzsche hinterfragt die etablierten Werte und Moralvorstellungen des Christentums und untersucht die Konstruktion des „Erlösers“ im Kontext der religiösen und gesellschaftlichen Geschichte.
- Nietzsches Kritik am Christentum und seiner Moral
- Die Dekonstruktion des „Erlöser“-Begriffs
- Nietzsches Interpretation der Person Jesu
- Der Einfluss des Paulus auf die Entwicklung des Christentums
- Nietzsches Vision eines „Übermenschen“ im Gegensatz zum christlichen Heilskonzept
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in Nietzsches scharfe Kritik am Christentum in „Der Antichrist“ ein und betont seinen ironischen Schreibstil, der Interpretationen offenlässt. Sie skizziert das Hauptanliegen des Buches: die Auseinandersetzung mit dem Christentum, den Priestern, Jesus und dem Konzept des „Erlösers“. Nietzsches Abwendung von traditionellen Moralvorstellungen und Religion wird als stetige Entwicklung dargestellt, die in der Forderung nach einer „Umwertung aller Werte“ gipfelt. Die Einleitung verweist auf Nietzsches Wunsch, nicht nur die Wurzeln, sondern den gesamten „Stamm“ des christlichen Glaubens zu fällen, was einen Bruch mit Gott impliziert, und gleichzeitig die Größe des Menschen neu zu definieren.
Der Begriff „Erlöser“: Dieses Kapitel analysiert den Begriff „Erlöser“ selbst. Es werden verschiedene Definitionen aus Lexika und religiösen Texten präsentiert, die zwischen kollektiver und individueller Erlösung, göttlichem Eingreifen und persönlicher Anstrengung unterscheiden. Der christliche Glaube an Jesus als Erlöser wird im Kontext anderer religiöser Erlösungsvorstellungen dargestellt, um die spezifische Bedeutung im Christentum hervorzuheben. Der Fokus liegt auf der Ambivalenz des Begriffes und der unterschiedlichen Interpretationen, die je nach religiöser Tradition und Perspektive möglich sind.
Was sagt Nietzsche über Jesus?: Dieses Kapitel untersucht Nietzsches eigene Sicht auf Jesus. Nietzsche analysiert das Christentum, um die Grundlage für den „Erlöser“-Glauben aufzuzeigen. Er kritisiert das Christentum dafür, dass es den „stärkeren Menschentypus“ bekämpft und dessen Instinkte als böse verurteilt. Die Ablehnung der christlichen Moral und die Betonung des „Übermenschen“ als Gegenbild zu den christlichen Werten bilden den zentralen Fokus. Das Kapitel legt Nietzsches scharfe Kritik an der christlichen Moral dar und untersucht seine Interpretation Jesu im Kontext seines Gesamtsystems.
Schlüsselwörter
Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Christentum, Erlöser, Umwertung aller Werte, Moral, Religion, Jesus Christus, Paulus, Übermensch, Kritik, Heilsgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zu Nietzsches Kritik am Christentum in "Der Antichrist"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Friedrich Nietzsches Kritik am Christentum und insbesondere an der Figur Jesu als „Erlöser“, wie sie in seinem Werk „Der Antichrist“ zum Ausdruck kommt. Im Fokus steht Nietzsches Hinterfragung der christlichen Werte und Moralvorstellungen sowie seine Untersuchung der Konstruktion des „Erlöser“-Begriffs im historischen Kontext.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Nietzsches Kritik am Christentum und seiner Moral, die Dekonstruktion des „Erlöser“-Begriffs, Nietzsches Interpretation der Person Jesu, den Einfluss des Paulus auf die Entwicklung des Christentums und Nietzsches Vision eines „Übermenschen“ im Gegensatz zum christlichen Heilskonzept. Die Analyse umfasst auch eine Auseinandersetzung mit dem Begriff "Erlöser" selbst und verschiedenen Interpretationen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel wie Einleitung, Der Begriff „Erlöser“, Was sagt Nietzsche über Jesus? (inklusive Unterkapiteln zu Jesu als Mensch, Held, Genie und Idiot), Jesus, der „Typ des Erlösers“, Jesus als „Erlöser“, Paulus und der „Erlöser“ und Schlussbetrachtung. Die Kapitel befassen sich mit Nietzsches Kritik am Christentum, seiner Interpretation Jesu und des Erlösungsbegriffs, sowie dem Einfluss des Paulus. Die Einleitung führt in Nietzsches Kritik ein und skizziert sein Hauptanliegen. Die Schlussbetrachtung wird nicht explizit detailliert.
Wie beschreibt die Arbeit Nietzsches Sicht auf Jesus?
Nietzsche kritisiert das Christentum für seine Bekämpfung des „stärkeren Menschentypus“ und die Verurteilung dessen Instinkte als böse. Er lehnt die christliche Moral ab und betont den „Übermenschen“ als Gegenbild zu den christlichen Werten. Die Arbeit legt Nietzsches scharfe Kritik an der christlichen Moral dar und untersucht seine Interpretation Jesu im Kontext seines Gesamtsystems.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Christentum, Erlöser, Umwertung aller Werte, Moral, Religion, Jesus Christus, Paulus, Übermensch, Kritik und Heilsgeschichte.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse von Nietzsches Kritik am Christentum und insbesondere seiner Interpretation von Jesus als „Erlöser“ in "Der Antichrist". Es geht um das Verständnis von Nietzsches Hinterfragung etablierter Werte und Moralvorstellungen des Christentums.
Wie ist der Schreibstil Nietzsches beschrieben?
Nietzsches Schreibstil in "Der Antichrist" wird als ironisch beschrieben, was Interpretationen offenlässt.
Welche verschiedenen Definitionen des "Erlösers" werden betrachtet?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Definitionen des "Erlösers" aus Lexika und religiösen Texten, die zwischen kollektiver und individueller Erlösung, göttlichem Eingreifen und persönlicher Anstrengung unterscheiden. Die spezifische Bedeutung im Christentum wird im Kontext anderer religiöser Erlösungsvorstellungen dargestellt.
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- Berta Margarete Huldt (Author), 2013, Wie wurde Jesus zum Erlöser?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262902