Extrait
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ziel dieser Arbeit
1.2 Aufbau dieser Arbeit
2 Begriffliche Grundlagen und Definitionen
2.1 Multi-Channel-Marketing
2.2 Multi-Channel-Strategien
2.3 Vertriebskanäle
2.3.1 Stationärer Vertriebskanal
2.3.2 Versandhandel
2.3.3 Vertriebskanal Internet
3 Chancen und Risiken des Vertriebskanals Internet
3.1 Aus Sicht der Unternehmen
3.1.1 Chancen
3.1.2 Risiken
3.2 Aus Sicht des Konsumenten
3.2.1 Chancen
3.2.2 Risiken
4 Zusammenfassung und Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Das Internet ist heute in fast allen Bevölkerungsschichten als Informations- und Kommunikationsmedium im Einsatz. Mit den neueren Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien ist der Vertrieb über das Internet für viele Unternehmen mittlerweile zu einem wichtigen Standbein geworden.1 Insbesondere das Einkaufen im Internet erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei den Konsumenten. Die Attraktivität des Internets als Vertriebskanal2 für Waren und Dienstleistungen ist ungebrochen. Jahr für Jahr steigen die Umsätze im deutschen Online-Handel und das Wachstum soll auch in Zukunft noch weiter anhalten. So stellt der bvh in seiner neuesten Studie fest, dass im Onlinegeschäft für das Jahr 2012 eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr von 27,2% auf die neue Rekordsumme von 27,6 Milliarden Euro realisiert werden konnte. Damit wurden 70 Prozent des gesamten Branchenumsatzes nur über das Internet erzielt. Auch für die kommenden Jahre werden ähnliche Wachstumsraten im Online-Handel prognostiziert.3 Das Potenzial scheint immer noch nicht ausgeschöpft und dennoch begegnet der klassische Handel dem Internet nach wie vor misstrauisch.4 Dies scheint sich nun zu rächen, denn der Online-Handel boomt, während der klassische (stationäre) Handel auf der Stelle tritt.5 Der Hauptgrund für die teilweise Ablehnung des klassischen Handels gegenüber dem Internet liegt darin, dass die Nutzung des Internets als Vertriebskanal nicht nur Chancen sondern auch Risiken mit sich bringt. Um sich dennoch dem Trend zu stellen und sein Geschäft an die allgemeine Entwicklung anzupassen, muss die richtige Kombination von Online- und Offline-Aktivitäten im Rahmen eines Multi-Channel-Marketings festgelegt werden.
1.1.Ziel dieser Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit ist, den Leser einen groben Überblick über die wesentlichen Begrifflichkeiten zum Thema zu geben und zu erklären, um anschließend die Aufnahme des Vertriebskanals Internet in das Multi-Channel-Marketing und die damit verbundenen Chancen und Risiken des Internet als zusätzlichem Vertriebskanal für Unternehmen sowie Konsumenten zu analysieren und zu diskutieren.
1.2 Aufbau dieserArbeit
Zunächst werden mit Kapitel 2 die Begriffe Multi-Channel-Marketing, MultiChannel-Strategien sowie Vertriebskanal definiert und detailliert auf seine Bedeutung eingegangen. Anschließend werden im selben Kapitel die klassischen Vertriebskanäle, nämlich der stationäre Vertriebskanal und der Versandhandel sowie stellvertretend für die neueren Vertriebskanäle das Internet erläutert. Kapitel 3 betrachtet die Chancen und Risiken des Vertriebskanals Internet für die Unternehmen sowie die Konsumenten. Kapitel 4 fasst die Arbeit zusammen und lässt Raum für ein Schlusswort.
2 Begriffliche Grundlagen und Definitionen
2.1 Multi-Channel-Marketing
Das veränderte Kundenverhalten durch das gewachsene Bedürfnis nach Individualität, Mobilität, Bequemlichkeit und Selbstbestimmung, aber auch das Wettbewerbsverhalten der Konkurrenz sowie interne Unternehmensentwicklungen führen dazu, dass nicht mehr der einzelne Absatzkanal den Weg zum Kunden bestimmt. Vielmehr wird der gleichzeitige Einsatz von verschiedenen Kanälen immer mehr zur Regel.6 Kunden lassen sich nicht mehr auf einen Kanal festlegen, sondern stellen ihren eigenen persönlichen Absatzkanal-Mix zusammen.7 Jede Kombination aus mindestens „[...]zwei oder mehr verschiedene Absatzkanäle, die sich voneinander durch vielfältige Kriterien wie Stufigkeit (Einzel- und Großhandel), Rechtsstellung (Absatzmittler und Absatzhelfer), Betriebsform etc. unterscheiden[...]"8, werden als Mehrkanalsystem bezeichnet. Dabei kann es sich nur um klassische Absatzkanäle oder um eine Kombination aus klassischen und virtuellen Absatzkanälen (E-Commerce, MCommerce, T-Commerce) handeln.9 Die Entwicklung und Bedeutung von Mehrkanalsystemen ist dabei der Einführung und Etablierung der Internettechnologie als neuen Absatzkanal zuzuschreiben.10 Der Vertrieb, der sich auf die gleichzeitige Nutzung verschiedener Absatzkanäle stützt, wird in diesem Zusammenhang als MultiChannel-Marketing bezeichnet. So versteht man unter Multi-Channel-Marketing ,,[...]den Prozess der Planung, Durchführung und Kontrolle aller Marketingaktivitäten in einem Mehrkanalsystem[,..]11. Der parallele Einsatz mehrere Absatzkanäle ist dabei mit Chancen und Risiken verbunden. Einerseits ist daraufzu achten, dass Online (z.B. Webshop) -und Offline-Aktivitäten (stationäres Geschäft) durch die Unternehmen so intelligent verzahnt werden, dass sie ihre spezifischen Vorzüge ausspielen können, um den Kunden langfristig zu binden und Endkundenumsätze zu steigern. Andererseits muss aber auch sicher gestellt sein, dass der Kunde durch die neuen Möglichkeiten mit einer hohen Produktvielfalt, ständigen Produktneueinführungen sowie einer wachsenden Informations- und Werbeflut nicht überfordert und verwirrt wird. Je nach Kaufphase (Information, Vergleich, Auswahl, Kauf, Nachkauf) müssen die Kanäle zwingend miteinander verknüpft sein, um dem Bedarf des Kunden gerecht zu werden.12 Damit der stationäre Handel nicht weiter an Bedeutung verliert, muss er seine Vorzüge wie Regionalität und Kundennähe mit seiner Präsenz im Internet verbinden. Als beispielhafte Aktivitäten im Bereich des Multi-ChannelMarketings können hier die Bestellung im Internet bei Abholung im Laden, Umtauschmöglichkeit im Internet gekaufter Waren im Ladengeschäft oder aber die Integration des mobilen Internet sowie sozialer Netzwerke genannt werden.
2.2.Multi-Channel-Strategien
Mit der Implementierung des Multi-Channel-Marketings in das Unternehmen geht es allerdings nicht nur darum mehrere Kanäle bereitzustellen. Es gilt zu analysieren, welche Kanäle in welcher Kombination und Konfiguration erfolgversprechend sind und anhand der Ergebnisse eine ganzheitlich ausgerichtete Multi-Channel-Strategie zu erstellen.13
Aus der Kombination der einzelnen Absatzkanäle resultieren nachfolgende Erscheinungsformen:
- Pure Player (reine Internethändler), hiermit werden Unternehmen bezeichnet die ihr Geschäft nur über den elektronischen Absatzkanal betreiben. Als Beispiel sind hier Amazon oder Zalando zu nennen;
- Brick & Mortar (stationärer Handel), diese Erscheinungsform beschreibt Unternehmen, die nur stationäre Geschäfte betreiben. Beispielsweise ist dies bei der Metro Gruppe der Fall;14
- Clicks & Mortar, damit werden Unternehmen bezeichnet, die sowohl stationäre als auch elektronische Geschäfte betreiben;
- Clicks & Sheets, bedeuten die Erweiterung des traditionellen Versandhandels um einen Webshop. Als Beispiel zu nennen sind hier die Unternehmen Neckermann, Baur und Heine;
- Clicks, Bricks and Sheets, hierbei werden Webshops mit den stationären Geschäften sowie klassischem Versandhandel kombiniert. Unternehmen dieser Erscheinungsform sind beispielsweise Sportcheck, Otto und Quelle;
- Ursprüngliche reine Internet Händler mit stationären Geschäften, erweitern ihren virtuellen Kanal um einen stationären Vertriebskanal. So wurde das Filialnetz der Firma Photo Porst durch Pixelnet übernommen;
- Stationäre Einzelhändler mit Warenvertrieb über fremde Webshops, bieten aus Kostengründen bzw. fehlendem Know-How ihre Produkte über fremde Webshops an. Als Beispiel ist hier ebay zu nennen.15
2.3.Vertriebskanäle
Der Vertriebskanal eines Unternehmens übernimmt in der Distribution zwei grundlegende Aufgaben. Zum einen stellt er sicher, dass die Produkte oder Dienstleistungen dem Konsumenten am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, im richtigen Umfang und in der vereinbarten Qualität physisch zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen soll er auf den Kunden akquisitorisch wirken. Der Vertriebskanal versteht sich insgesamt als eine Wertschöpfungskette in der verschiedene Aktivitäten durch den Hersteller kombiniert und die einzelnen Aufgaben zur Distribution durch verschiedene Unternehmen übernommen werden können.16
Als vertikale Kanalstruktur wird dabei die Länge des Absatzweges vom Hersteller zum Endkunden mit seinen am Vertrieb des Produktes beteiligten Distributionsstufen genannt. Je nach Art der Beziehung zum Endkunden kann dabei zwischen dem direkten und indirekten Vertrieb unterschieden werden. Beim Direktvertrieb werden Güter, die beispielsweise erklärungsbedürftig oder transportempfindlich sind, unter Ausschluss des Handels zwischen Anbieter und Endverbraucher umgesetzt. Der indirekte Vertrieb zeichnet sich im Gegensatz zum Direktvertrieb dadurch aus, dass Absatzmittler oder Absatzhelfer einen Großteil der Distribution übernehmen. Die horizontale Ausgestaltung eines Vertriebssystems beschreibt die Zahl und Art der Akteure je Distributionsstufe und beeinflusst maßgeblich die psychische und physische Nähe zum Kunden. Bei den Akteuren handelt es sich entweder um eigene oder externe Verkaufs- bzw. Beschaffungsorgane.17
Des Weiteren lassen sich Vertriebskanäle in klassische Vertriebskanäle oder alternative bzw. neue Vertriebskanäle unterscheiden. Da jede Branche andere Schwerpunkte bei der Wahl seiner Absatzkanäle setzt, kann eine eindeutige Zuordnung nur schwer erfolgen und so wurden alternative Vertriebswege anfangs als innovative Form der Distribution umschrieben, die sich in den Branchen noch nicht durchgesetzt und vom Markt kaum eingesetzt werden.18
[...]
1 Vgl. Wirtz, B. W. (2008), S.3.
2 Im Rahmen dieser Arbeit werden die Begriffe Absatzkanal, Vertriebsweg und Absatzweg synonym verwendet.
3 Vgl. bvh (2013), Webseite.
4 Vgl. Heinemann, G. (2008), S. 6.
5 Vgl. Heinemann, G. (2012), Vorwort 1. Auflage VII.
6 Vgl. Merx, O./Bachem C. (2004), S. 2 ff.
7 Vgl. Emrich, C. (2008),S.lf.
8 Pepels, W. (2004) S. 780.
9 Vgl. Pepels, W. (2004) S. 780.
10 Vgl. Heinemann, G. (2008), S. 6.
11 Wirtz, B. W. (2008), S. 21.
12 Vgl. Ahlert, D. et al. (2010), S. 40 ff.
13 Vgl. Emrich, C. (2008), S. 2.
14 Vgl. Barth, K. et al. (2007), S. 107.
15 Vgl. Hienerth, C. (2010), S. 14 ff.
16 Vgl. Schögel, M./Tomczak T. (1998), S. 1.
17 Vgl. Wirtz, B. W. (2008), S. 22 ff.
18 Vgl. Schögel, M./Tomczak, T. (1998), S. 4 f.
- Citation du texte
- Guido Martins Kück (Auteur), 2013, Multi-Channel-Vertrieb: Chancen und Risiken des Vertriebs über das Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263057
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