Im Mai 2009 wurde die DIN 1946-6 Lüftung von Wohnungen veröffentlicht. Damit Häuser eine immer besser werdende Energieeffizienz aufweisen können, mussten unter anderem die Gebäudehüllen dichter werden um so Transmissionsverluste zu reduzieren. Die ständige Infiltration von frischer Luft, wie sie vor der Energieeinsparverordnung (EnEV) und der Wärmeschutzverordnung (WschV) in Gebäuden gängige Praxis war, hatte durchaus ihre Daseinsberechtigung. Dieser ständige Luftaustausch sorgte für eine optimale durchschnittliche Raumluftfeuchte, einen hygienischen Luftaustausch und genug Sauerstoffgehalt in der Zuluft von Feuerstätten. Einer der Gründe für die Einführung der Neuerungen waren die immer zahlreicher aufgetretenen Feuchteschäden, die man der WSchV95 und darauffolgenden Regelwerken zuschrieb. Diese Normen forderten eine energiesparende Bauweise und dementsprechend eine immer dichtere Gebäudehülle. Die Folgen waren, dass Feuchtigkeit und verbrauchte Raumluft immer schlechter abgeführt werden konnten und sich dadurch das Risiko der Schimmelbildung erhöhte.
Ziel der DIN 1946-6 ist es, einen Mindestluftwechsel zu gewährleisten, der vor zu hoher Raumluftfeuchte schützt sowie eine einheitliche Grundlage für den Neubau und die Sanierung von Gebäuden zu schaffen. Die nun gestellte Forderung, ein Lüftungskonzept zu erstellen, zählt wohl zu den größten Änderungen diesbezüglich. Der DIN 1946-6 fehlt es stellenweise jedoch an Genauigkeit und Tiefe. Sie fordert zum Beispiel Außenluftvolumenströme für bestimmte Raumnutzungen, die den Tabellen nach aber unabhängig von Personenanzahl und Raumgröße sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Methode
- 1.3. Aufbau der Arbeit
- 2. Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6
- 2.1. Allgemeines
- 2.2. Lüftungskonzept
- 2.3. Lüftungstechnische Maßnahmen
- 2.3.1. Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz
- 2.3.2. Luftvolumenstrom durch Infiltration (Einfluss der Gebäudehülle)
- 2.4. Lüftungssysteme
- 2.4.1. Freie Lüftung
- 2.4.2. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.4.2.1. Abluftanlagen
- 2.4.2.2. Zuluftanlagen
- 2.4.2.3. Zu-/ und Abluftanlagen
- 2.5. Anforderungen an die Auswahl von Lüftungssystemen
- 2.5.1. Allgemeine Anforderungen an Lüftungssysteme
- 2.5.2. Allgemeine Anforderungen an Brandschutz
- 2.5.3. Allgemeine Anforderungen an Schallschutz
- 2.5.4. Allgemeine Anforderungen an die thermische Behaglichkeit
- 2.5.4.1. Freie Lüftung
- 2.5.4.2. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.5.5. Anforderungen an die Realisierung der Luftvolumenströme
- 2.5.6. Erhöhte Anforderungen an die Raumluftqualität
- 2.5.7. Erhöhte Anforderungen an Energieeffizienz
- 2.5.7.1. Freie Lüftung
- 2.5.7.2. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.5.8. Erhöhte Anforderungen an Schallschutz
- 2.5.8.1. Allgemeines
- 2.5.8.2. Geräusche von Geräten in fremden Nutzungseinheiten
- 2.5.8.3. Geräusche von Geräten in der eigenen Nutzungseinheiten
- 2.5.8.4. Schallübertragung über Außenluftdurchlässe
- 2.6. Außenluftvolumenströme
- 2.6.1. Festlegen der notwendigen Außenluftvolumenströme
- 2.6.1.1 Freie Lüftung
- 2.6.1.1.1. Allgemeines
- 2.6.1.1.2. Lüftung zum Feuchteschutz
- 2.6.1.1.3. Reduzierte Lüftung
- 2.6.1.1.4. Nennlüftung
- 2.6.1.1.5. Intensivlüftung
- 2.6.1.2. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.6.1.3. Anforderungen für Nutzungseinheiten
- 2.6.1.4. Anforderungen an einzelne Räume einer Nutzungseinheit
- 2.6.2. Außenluftvolumenstrom durch Infiltration (Einfluss der Gebäudehülle)
- 2.7. Freie Lüftung
- 2.7.1. Außenluftvolumenstrom durch Fensterlüftung
- 2.7.2. Aufteilung der Außenluftvolumenströme auf Räume bei freier Lüftung
- 2.7.2.1. Allgemeines
- 2.7.2.2. Querlüftung (Feuchteschutz)
- 2.7.2.3. Querlüftung
- 2.7.2.4. Schachtlüftung
- 2.7.2. Auslegung von Lüftungskomponenten – Zuordnung zu Lüftungssystemen
- 2.7.2.1. Außenluftdurchlässe (ALD)
- 2.7.2.2. Überström-Luftdurchlässe (ÜLD)
- 2.7.2.3. Abluftdurchlässe (ALD) / Fortluftdurchlässe (FLD)
- 2.7.2.3. Lüftungsschächte
- 2.8. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.8.1. Außenluftvolumenstrom durch lüftungstechnische Maßnahmen
- 2.8.1.1. Aufteilung der Luftvolumenströme auf Räume bei ventilatorgestützter Lüftung
- 2.8.1.1.1. Lüftungssysteme für Nutzungseinheiten
- 2.8.1.2.2. Lüftungssysteme für Räume (Einzelraum-Lüftungsgeräte mit Zu- und Abluft)
- 2.8.2. Auslegung von Lüftungskomponenten - Zuordnung zu Lüftungssystemen
- 2.8.2.1. Außenluftdurchlässe (ALD)
- 2.8.2.2. Überström-Luftdurchlässe (ÜLD)
- 2.8.2.3. Abluftdurchlässe (AbLD) / Fortluftdurchlässe (FLD)
- 2.8.2.4. Luftleitungen für ventilatorgestützte Lüftungen
- 2.8.2.5. Ventilatoren
- 2.8.2.6. Hybridlüftungen
- 2.8.3. Betrieb einer(s) Lüftungsanlage/-gerät(es)
- 2.8.4. Gleichwertigkeit einer Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung
- 2.8.5. Betrieb von Feuerstätten und Lüftungsanlagen bzw. -geräten
- 2.8.5.1. Allgemeines
- 2.8.5.2. Betrieb von Raumluftabhängigen Feuerstätten mit Lüftungsanlagen bzw. -geräten
- 2.8.5.3. Wechselweiser Betrieb
- 2.8.5.4. Gemeinsamer Betrieb
- 2.8.5.5. Bauliche Voraussetzungen für spezielle Lüftungsgeräte
- 2.8.5.6. Bauliche Voraussetzungen von (steuerbaren) Öffnungen (ALD) ins Freie
- 2.9. Hinweise für die Ausführung
- 2.9.1. Freie Lüftung
- 2.9.1.1. Außenluftdurchlässen
- 2.9.1.2. Überström-Lüftdurchlässe (ÜLD)
- 2.9.1.3. Abluftdurchlässe
- 2.9.1.4. Lüftungsschächte
- 2.9.2. Ventilatorgestützte Lüftung
- 2.9.2.1. Allgemeines
- 2.9.2.2. Abluft-, Zuluft-, Zu-/Abluftsysteme
- 2.9.2.3. Anlagen-/Geräte-Komponenten
- 2.9.2.3.1. Ventilatoren
- 2.9.2.3.2. Luftleitungen
- 2.9.3. Erhöhte Energieeffizienz (rationeller Energieeinsatz)
- 2.9.3.1. Elektroenergiebedarf
- 2.9.3.2. Dimensionierung des Luftleitungsnetze
- 3. Die DIN 1946 Teil 6
- 3.1. Ziele
- 3.1.1. Bautenschutz
- 3.1.2. Rechtliche Klarheit schaffen
- 3.1.3. Wohnraumklima
- 3.2. Auswirkungen
- 3.2.1. Kosten
- 3.2.2. Ablaufplanung
- 3.2.3. Baukonstruktion
- 3.2.4. Schallschutz
- 3.2.5. Wärmeschutz
- 3.2.6. Hygiene
- 3.2.7. Brandschutz
- 3.3. Probleme
- 3.3.1. Umsetzung
- 3.3.2. Interpretationsspielraum
- 3.3.3. Mitwirken des Nutzers ist weiterhin notwendig
- 4. Befragung von Planern und Ausführenden
- 4.1. Auswertung der Fragen
- 4.2. Bewertung
- 4.3. Ergebnis
- 5. Befragung von Nutzern
- 5.1. Auswertung der Fragen
- 5.2. Bewertung
- 5.3. Ergebnis
- 6. Schluss
- 6.1. Zusammenfassung
- 6.2. Fazit
- 6.3. Ausblick
- Anforderungen an Lüftungssysteme nach DIN 1946-6
- Unterschiede zwischen freier und ventilatorgestützter Lüftung
- Auswirkungen der DIN 1946-6 auf Kosten, Ablaufplanung und Baukonstruktion
- Ergebnisse von Befragungen unter Planern, Ausführenden und Nutzern
- Bewertung der praktischen Umsetzung der Norm
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der relevanten Normen, Anforderungen und Auswirkungen auf Planung und Ausführung zu vermitteln. Die Arbeit befasst sich sowohl mit der Theorie als auch mit praktischen Aspekten der Lüftungstechnik.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Wohnraumlüftung ein, beschreibt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Es skizziert den methodischen Ansatz und gibt einen Überblick über den Aufbau der folgenden Kapitel. Die Einleitung dient der Kontextualisierung des Themas und der Vorbereitung des Lesers auf die detaillierten Ausführungen.
2. Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6 dar. Es behandelt umfassend verschiedene Lüftungskonzepte, lüftungstechnische Maßnahmen, Anforderungen an die Auswahl von Lüftungssystemen (inklusive Brandschutz, Schallschutz und thermische Behaglichkeit) und die Festlegung notwendiger Außenluftvolumenströme. Es differenziert zwischen freier und ventilatorgestützter Lüftung und beleuchtet die jeweiligen Vor- und Nachteile. Die detaillierte Betrachtung der Normen bildet die Basis für die weiteren Kapitel.
3. Die DIN 1946 Teil 6: Dieses Kapitel analysiert die DIN 1946 Teil 6 im Detail. Es beschreibt die Ziele der Norm, wie z.B. Bautenschutz, rechtliche Klarheit und Verbesserung des Wohnraumklimas. Die Auswirkungen der Norm auf Kosten, Ablaufplanung, Baukonstruktion, Schallschutz, Wärmeschutz, Hygiene und Brandschutz werden eingehend erörtert. Schließlich werden auch die Probleme bei der Umsetzung und Interpretation der Norm diskutiert, einschließlich des notwendigen Mitwirkens der Nutzer.
4. Befragung von Planern und Ausführenden: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Befragung von Planern und Ausführenden im Bezug auf die DIN 1946-6. Es beinhaltet die Auswertung der Fragen, eine Bewertung der Antworten und die Zusammenfassung der Ergebnisse. Der Fokus liegt auf der praktischen Erfahrung und den Herausforderungen bei der Umsetzung der Norm in der Praxis.
5. Befragung von Nutzern: Ähnlich wie Kapitel 4, präsentiert dieses Kapitel die Ergebnisse einer Befragung, diesmal unter Nutzern von Gebäuden. Die Auswertung der Fragen, die Bewertung der Antworten und die Zusammenfassung der Ergebnisse geben Aufschluss über die Nutzerperspektive und deren Erfahrungen mit der Wohnraumlüftung im Kontext der DIN 1946-6.
Schlüsselwörter
Wohnraumlüftung, DIN 1946-6, Lüftungssysteme, Freie Lüftung, Ventilatorgestützte Lüftung, Außenluftvolumenstrom, Energieeffizienz, Schallschutz, Brandschutz, Gebäudehülle, Befragung, Planer, Ausführende, Nutzer, Wohnraumklima, Umsetzung, Probleme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit "Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit den Grundlagen der Wohnraumlüftung gemäß DIN 1946-6. Sie untersucht die relevanten Normen, Anforderungen und Auswirkungen auf Planung, Ausführung und den Nutzer. Die Arbeit kombiniert theoretische Grundlagen mit praktischen Aspekten und Ergebnissen von Befragungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter: Anforderungen an Lüftungssysteme nach DIN 1946-6; Unterschiede zwischen freier und ventilatorgestützter Lüftung; Auswirkungen der DIN 1946-6 auf Kosten, Ablaufplanung und Baukonstruktion; Ergebnisse von Befragungen unter Planern, Ausführenden und Nutzern; und eine Bewertung der praktischen Umsetzung der Norm.
Welche Arten von Lüftungssystemen werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen freier Lüftung (Fensterlüftung, Querlüftung, Schachtlüftung) und ventilatorgestützter Lüftung (Abluftanlagen, Zuluftanlagen, Zu-/Abluftanlagen, Hybridlüftungen). Für beide Systeme werden Anforderungen an die Auslegung und den Betrieb detailliert beschrieben.
Welche Aspekte des Schall- und Brandschutzes werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Anforderungen an den Schallschutz und Brandschutz im Kontext von Lüftungssystemen gemäß DIN 1946-6. Dies umfasst die allgemeine Anforderungen, aber auch spezifische Aspekte wie die Schallübertragung über Außenluftdurchlässe und den Betrieb von Feuerstätten in Verbindung mit Lüftungsanlagen.
Wie wird die Energieeffizienz betrachtet?
Die Energieeffizienz spielt eine wichtige Rolle. Die Arbeit untersucht die Anforderungen an die Energieeffizienz sowohl bei der freien als auch bei der ventilatorgestützten Lüftung, einschließlich des Elektroenergiebedarfs und der Dimensionierung des Luftleitungsnetzes.
Welche Rolle spielen die Befragungen?
Die Arbeit beinhaltet die Ergebnisse von Befragungen unter Planern, Ausführenden und Nutzern. Diese Befragungen liefern Einblicke in die praktische Umsetzung der DIN 1946-6, die Herausforderungen und die Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven.
Was sind die Ziele der DIN 1946 Teil 6?
Die DIN 1946 Teil 6 zielt auf Bautenschutz, rechtliche Klarheit und die Verbesserung des Wohnraumklimas ab. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Norm auf verschiedene Aspekte des Bauprozesses und des Gebäudes, inklusive Kosten, Ablaufplanung, Baukonstruktion, Schallschutz, Wärmeschutz, Hygiene und Brandschutz.
Welche Probleme bei der Umsetzung der DIN 1946-6 werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet Probleme bei der Umsetzung und Interpretation der DIN 1946-6, einschließlich des Interpretationsspielraums und der Notwendigkeit der Nutzermitwirkung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist strukturiert in Einleitung, Grundlagen der Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6, Detaillierte Analyse der DIN 1946 Teil 6, Befragung von Planern und Ausführenden, Befragung von Nutzern und Schlussfolgerungen (Zusammenfassung, Fazit, Ausblick). Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wohnraumlüftung, DIN 1946-6, Lüftungssysteme, Freie Lüftung, Ventilatorgestützte Lüftung, Außenluftvolumenstrom, Energieeffizienz, Schallschutz, Brandschutz, Gebäudehülle, Befragung, Planer, Ausführende, Nutzer, Wohnraumklima, Umsetzung, Probleme.
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- Christoph Goy (Author), 2013, Auswirkung der DIN 1946-6 auf die Immobilienwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263090