Die Republik Kuba stellt ein kontroverses und zugleich interessantes Phänomen für die Internationalen Beziehungen dar. Seit der Revolution von 1959 verfolgte die Castro-Regierung nach Jahren der Abhängigkeit und Unterdrückung von den USA den Traum eines unabhängigen Kubas. Doch konnte diese Unabhängigkeit tatsächlich erreicht werden, indem sich Kuba von der größten Weltmacht trennte und gleichzeitig der zweitgrößten Weltmacht hingab? Und wie konnte diese dem Ostblock angehörige sozialistische Insel den Zusammenbruch des bipolaren Weltsystems überleben, während alle anderen Ostblockstaaten transformiert werden mussten? Die folgende Arbeit soll nach einer deskriptiven und theoretischen Analyse eine Antwort auf die gennannten Fragen finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kubas Phasen der Entwicklung und Verortung in den Internationalen Beziehungen von 1959 – 2006
- Erste Phase 1959 – 1990: Vom nachrevolutionären Kuba bis zum Zusammenbruch der Bipolarität
- Zweite Phase: 1990 – 2006: Strukturkrise und Neuorientierung im internationalen System
- Theoretische Perspektiven auf die kubanischen Außenbeziehungen
- Neo‐Realismus
- Anarchie – Sicherheitsstreben – Zweckrationalität ‐ Machtbalance
- Der neorealistische Blick auf Kuba
- Die UdSSR als Schutzschild und Existenzsicherheit
- Nach der Bipolarität: Amerikas Festhalten am neorealistischen Ansatz
- Liberalismus
- Subsystemische Präferenzen–Externalisierung–Bündnisse bei Deckungsgleichheit
- Der liberale Blick auf Kuba
- Mit Chávez zurück zum Sozialismus in Lateinamerika
- Neo‐Realismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Wandel der internationalen Beziehungen Kubas vom Ende der 1950er Jahre bis 2006. Sie verfolgt das Ziel, die wichtigsten Faktoren zu identifizieren, die diesen Wandel beeinflusst haben, und dabei sowohl historische Ereignisse als auch theoretische Perspektiven zu berücksichtigen.
- Die Rolle der USA und deren Embargopolitik gegenüber Kuba.
- Der Einfluss der UdSSR und des Ostblocks auf Kubas Außenpolitik.
- Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Kubas in den beiden analysierten Phasen.
- Die Bedeutung von Ideologie und subsystemischen Strukturen für Kubas Verortung im internationalen System.
- Die Rolle Venezuelas und die Bedeutung der ALBA (Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika) für Kubas Außenbeziehungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Kuba als ein kontroverses und zugleich interessantes Phänomen für die Internationalen Beziehungen dar. Sie skizziert die wichtigsten Fragen, die die Arbeit beantworten möchte, und gibt einen Überblick über die beiden analysierten Phasen der kubanischen Geschichte (1959-1990 und 1990-2006). Die Einleitung erläutert zudem die drei zentralen Faktoren (wirtschaftlich-soziale, außenpolitische und subsystemische-ideologische Faktoren), die den Wandel der Internationalen Beziehungen Kubas beeinflusst haben.
Kubas Phasen der Entwicklung und Verortung in den Internationalen Beziehungen von 1959 – 2006
Erste Phase 1959 – 1990: Vom nachrevolutionären Kuba bis zum Zusammenbruch der Bipolarität
Dieser Abschnitt beschreibt die Entwicklung Kubas nach der Revolution von 1959. Er beleuchtet die Abhängigkeit von den USA vor der Revolution und die Bemühungen der Revolutionäre um Unabhängigkeit. Die Analyse fokussiert auf die wirtschaftlichen Herausforderungen Kubas, das Streben nach neuen Handelsbeziehungen und den wachsenden Einfluss der Sowjetunion. Die gescheiterte Invasion in der Schweinebucht und die fortschreitende Verstaatlichung der Wirtschaft werden in diesem Kontext erläutert.
Zweite Phase: 1990 – 2006: Strukturkrise und Neuorientierung im internationalen System
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Auswirkungen des Zusammenbruchs der Sowjetunion und der Bipolarität auf Kuba. Er analysiert die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die die Insel in dieser Zeit durchmachte. Die Analyse beleuchtet die Einführung der Spezialperiode, die Öffnung des Wirtschaftssystems, die neue Rolle des Tourismus und die Beziehungen zu Venezuela.
Schlüsselwörter
Kubanische Außenbeziehungen, Internationale Beziehungen, Revolution, Fidel Castro, Raúl Castro, USA, Sowjetunion, Ostblock, Bipolarität, Wirtschaftsembargo, Strukturkrise, Spezialperiode, Venezuela, ALBA, Sozialismus, Neo‐Realismus, Liberalismus.
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- Luise Köcher (Author), 2013, Wandel der Internationalen Beziehungen Kubas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263139